- Taliban
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Die Taliban (manchmal auch Taleban, paschtunisch د افغانستان د طالبان اسلامی تحریکِ Da Afghānistān da Talibān Islāmi Tahrik „Islamische Talibanbewegung Afghanistans“) sind eine deobandisch-islamistische Miliz, welche von September 1996 bis Oktober 2001 große Teile Afghanistans beherrschte. Diplomatisch wurde das Islamische Emirat Afghanistans der Taliban nur von Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt.
Die Taliban-Bewegung hat ihre Ursprünge in religiösen Schulen für afghanische Flüchtlinge in Pakistan, welche meist von der politischen pakistanischen Partei Jamiat Ulema-e Islam geführt wurden.[1] Die Ideologie der Bewegung basiert auf einer extremen Form des Deobandismus und ist zudem stark vom paschtunischen Rechts- und Ehrenkodex, dem Paschtunwali, geprägt. Der Anführer der Taliban ist Mullah Mohammed Omar. Der Name ist der persische Plural des arabischen Wortes talib (arabisch طالب), das Student oder Suchender bedeutet.
Die Taliban traten erstmals im Jahre 1994 in der südlichen Stadt Kandahar in Erscheinung. Sie belagerten und bombardierten zwei Jahre lang die Hauptstadt Kabul, nahmen sie im September 1996 ein und errichteten das Islamische Emirat Afghanistan. Im Oktober 2001 wurde ihre Regierung durch Truppen der afghanischen Vereinten Front in Zusammenarbeit mit amerikanischen und britischen Spezialeinheiten während der US-geführten Intervention in Afghanistan gestürzt. Ihre Führer konnten sich durch einen Rückzug nach Pakistan halten. Seit 2003 führen die Taliban ausgehend von Pakistan eine terroristisch-militärische Kampagne gegen die demokratische Islamische Republik Afghanistan und die internationalen Truppen der ISAF in Afghanistan. Hierbei verüben die Taliban mehr als doppelt so häufig gezielte Anschläge gegen die afghanische Zivilbevölkerung als gegen die afghanischen oder internationalen Truppen. Ein Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass die Taliban in den Jahren 2009 und 2010 für über 3/4 der zivilen Todesopfer in Afghanistan verantwortlich waren. Menschenrechtsgruppen haben den Internationalen Gerichtshof in Den Haag dazu veranlasst, eine vorläufige Untersuchung gegen die Taliban auf Grund von systematischen Kriegsverbrechen durchzuführen.
Geschichte
Militärische Eskalation in Kabul (1992-1994)
Nach dem Zusammenbruch des sowjetgestützten kommunistischen Regimes von Präsident Mohammed Nadschibullah einigten sich die Widerstandsparteien im Jahre 1992 auf einen Friedensvertrag, die Peshawar Accords, welche den Islamischen Staat Afghanistan begründeten und eine Regierung für eine Übergangszeit einsetzten.[2]
Gulbuddin Hekmatyar und seine Hizb-i Islāmi Miliz starteten eine umfassende Bombenkampagne gegen die Hauptstadt Kabul und die von den Parteien benannte Übergangsregierung. Dies geschah, obwohl Hekmatyar wiederholt das Amt des Ministerpräsidenten angeboten worden war. Hekmatyar wurde von Pakistan bewaffnet, finanziert und angeleitet.[3] Afghanistan-Experte und Universitätsprofessor Amin Saikal kam in Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival zu dem Schluss:
„Pakistan hatte es auf einen Durchbruch in Zentralasien abgesehen. ... Islamabad wusste, dass die neu ernannten islamischen Regierungsmitglieder [in Afghanistan] ... nicht ihre eigenen nationalen Interessen denen Pakistans unterordnen würden, damit Pakistan seine regionalen Ambitionen erfüllen konnte. ... Ohne die logistische Unterstützung und die Lieferung einer großen Menge an Raketen durch die ISI [pakistanischer Geheimdienst], hätten Hekmatyars Truppen nicht halb Kabul in Beschuss nehmen und zerstören können.[4] “
– Amin Saikal: Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival (2006)
Zusätzlich eskalierten Mitte 1992 Spannungen zwischen der von Saudi-Arabien unterstützten Ittihad-i Islami und der vom Iran unterstützten Hezb-i Wahdat.[4] Die Milizen starteten einen blutigen Krieg. Die Hezb-i Wahdat Miliz ging Ende 1992 eine Allianz mit Hekmatyar ein. Abdul Rashid Dostum und seine Junbish-i Milli Miliz schlossen sich dieser Allianz Anfang 1994 an. Während der intensivsten Phase des Bombardements durch die Allianz Hekmatyars starben in Kabul über 25.000 Menschen.[5] Auf Grund des schnellen Beginns des Krieges kurz nach der Gründung des Islamischen Staates, gab es noch keine funktionierende Polizei und kein funktionierendes Rechtssystem, so dass Kabul in Chaos und Rechtslosigkeit versank.[6]
Situation im Süden/Ursprung der Taliban (1992-1994)
Auch Kandahar im Süden des Landes, welches nicht unter Kontrolle des neu gegründeten Staates stand, und Mazar-i Sharif im Norden erlebten blutige Kämpfe. Dagegen waren die im Sowjetisch-Afghanischen Krieg verwüsteten ländlichen Regionen von Kämpfen kaum betroffen und der Wiederaufbau begann.
Der Süden Afghanistans war weder unter der Kontrolle der Zentralregierung noch unter der Kontrolle von außen kontrollierter Milizen wie der Hekmatyars. Lokale Milizen- oder Stammesführer beherrschten den Süden. 1994 traten die Taliban in der südlichen Stadt Kandahar erstmals in Erscheinung. Als auslösendes Moment wird in verschiedenen Quellen die Entführung und Vergewaltigung zweier Mädchen durch einen Milizenführer genannt, zu deren Befreiung sich 30 Männer unter der Führung von Mullah Omar zusammenschlossen. Nach der Rettung der Mädchen soll der Mann an einem Panzerrohr gehängt worden sein.[7]
Im Herbst 1994 traten sie erstmals militärisch in Erscheinung und brachten am 5. November 1994 die Stadt Kandahar unter ihre Kontrolle. Bis zum 25. November 1994 kontrollierten sie die Stadt Lashkar Gah und die Provinz Helmand. Im Laufe des Jahres 1994 eroberten sie weitere Provinzen im Süden und Westen des Landes, die nicht unter Kontrolle der Zentralregierung standen.
Stabilisierung der Lage in Kabul (Ende 1994)
Ebenfalls Ende 1994 besiegte der afghanische Verteidigungsminister Ahmad Shah Massoud die Milizen, die um die Kontrolle der Hauptstadt Kabul gekämpft hatten. Die Bombardierung der Hauptstadt kam zu einem Halt.[8][9] Massoud initiierte einen landesweiten politischen Prozess mit dem Ziel nationaler Konsolidierung und demokratischen Wahlen.[10] Es fanden drei Konferenzen mit Vertretern aus den meisten Provinzen Afghanistans statt.[10] Massoud lud die Taliban ein, sich diesem Prozess anzuschließen und sich an der Schaffung von Stabilität zu beteiligen.[10] Die Taliban lehnten eine demokratische Staatsform ab.[10]
Bombenkampagne der Taliban gegen Kabul (1995-1996)
Anfang 1995 starteten die Taliban großangelegte Bombenkampagnen gegen Kabul.[11] Amnesty International schrieb:
„Dies ist das erste Mal nach einigen Monaten, dass die Zivilisten Kabuls das Ziel von Bombenangriffen wurden, die sich gegen Wohnbezirke in der Stadt richteten.[8]“
– Amnesty International (1995)
Die Taliban erlitten schwere Niederlagen gegen die Truppen Massouds.[8] Internationale Beobachter vermuteten bereits das Ende der Talibanbewegung. Mit militärischer Unterstützung Pakistans und finanziellen Hilfen aus Saudi Arabien formierten sie sich jedoch neu. Zwei Jahre belagerten und bombardierten sie Kabul. Im September 1996 planten die Taliban eine erneute Großoffensive gegen Kabul. Maßgeblich beteiligt an der finanziellen und materiellen Förderung der Taliban durch Pakistan waren der damalige General und spätere Präsident Pervez Musharraf und Innenminister Nasirullah Babar, der die Taliban als "unsere Jungs" bezeichnete.[12] Auch die USA waren anfangs an den Taliban interessiert.[13]
Machtübernahme der Taliban (September 1996)
Am 26. September 1996 befahl Massoud einen strategischen Rückzug seiner Truppen in den Norden Afghanistans.[14] Am 27. September 1996 marschierten die Taliban in Kabul ein und errichteten das Islamische Emirat Afghanistan, welches lediglich von Pakistan, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt wurde. Die Regierung des Islamischen Staates Afghanistans blieb die international anerkannte Regierung Afghanistans (mit einem Sitz bei den Vereinten Nationen).
Die Taliban verhängten über die Gebiete unter ihrer Kontrolle ihre politische und juristische Interpretation des Islam. Frauen lebten quasi unter Hausarrest.[15]
Krieg gegen die Vereinte Front (1996-2001)
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen begingen die Taliban systematische Massaker gegen die Zivilbevölkerung, während sie versuchten, ihre Kontrolle im Westen und Norden Afghanistans zu konsolidieren.[16][17] Die Vereinten Nationen benannten 15 Massaker in den Jahren 1996 bis 2001.[16][17] Diese seien "höchst systematisch gewesen und alle auf das Verteidigungsministerium [der Taliban] oder Mullah Omar persönlich zurückzuführen."[16][17] Die sogenannte 055 Brigade Al-Qaidas war ebenfalls an Greueltaten gegen die afghanische Zivilbevölkerung beteiligt.[18] Der Bericht der Vereinten Nationen zitiert Zeugenaussagen, die beschreiben, dass arabische Milizionäre lange Messer mit sich trugen, mit denen sie Kehlen aufschnitten und Menschen häuteten.[16][17]
Ahmad Shah Massoud und Abdul Rashid Dostum, frühere Gegner, gründeten die Vereinte Front ursprünglich als Reaktion auf massive Talibanoffensiven gegen die Gebiete unter der Kontrolle Massouds auf der einen Seite und die Gebiete unter der Kontrolle Dostums auf der anderen Seite. Schon bald entwickelte sich aus der Vereinten Front jedoch eine nationale politische Widerstandsbewegung gegen die Taliban. Dieser traten die von den Taliban durch ethnische Säuberungen verfolgte Volksgruppe der Hazara bei, ebenso wie paschtunische Anti-Taliban Führer wie der spätere Präsident Hamid Karzai, der aus dem Süden Afghanistans stammt, oder Abdul Qadir. Qadir entsprang einer einflussreichen Familie, welche großen Einfluss im paschtunischen Osten Afghanistans um Jalalabad genoss.
Die Situation der Menschenrechte hing von den jeweiligen Kommandeuren ab, die bestimmte Gebiete kontrollierten. Human Rights Watch verzeichnet keine Menschenrechtsverbrechen für die Truppen unter der direkten Kontrolle Ahmad Shah Massouds für den Zeitraum von Oktober 1996 bis zu Massouds Ermordung im September 2001.[19] Massoud hatte Kontrolle über Panjshir, Thakar, einige Teile Parwans und Badakshans. Zwischenzeitlich waren auch Nuristan, Kunduz und die Gebiete nördlich Kabuls unter seiner Kontrolle.
Nach Angaben von Human Rights Watch datieren die meisten Menschenrechtsverletzungen, die von Mitgliedern der Vereinten Front begangen wurden, in dem Zeitraum von 1996 bis 1998, während Abdul Rashid Dostum weite Teile des Nordens kontrollierte.[19] Bis zu seiner Niederlage im Jahr 1998 kontrollierte Dostum Samangan, Balkh, Jowzjan, Faryab und Baghlan. Im Jahr 1997 exekutierten Dostums Truppen unter dem Kommando von Abdul Malik Pahlawan 3000 Taliban-Gefangene in und um Mazar-i Sharif.[19] Im Jahr 1998 besiegten die Taliban Abdul Rashid Dostum in Mazar-i Sharif. Dostum ging ins Exil. Wenig später verloren auch die Hezb-i Wahdat Truppen ihre Gebiete an die Taliban. Die Taliban ermordeten in der Folge um die 4000 Zivilisten in und um Mazar-i Sharif in einer gezielten Kampagne.
Ahmad Shah Massoud blieb der einzige Kommandeur, der seine Gebiete erfolgreich gegen die Taliban verteidigen konnte. Pakistan intervenierte militärisch auf Seiten der Taliban, konnte jedoch keine Niederlage Massouds herbeiführen.
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf - damals u. a. als Stabschef des Militärs - entsandte zehntausende Pakistaner um an der Seite der Taliban und Al-Qaida gegen die Vereinte Front zu kämpfen.[10][20][21][22] Insgesamt gehen Schätzungen von 28.000 pakistanischen Staatsbürgern, die innerhalb Afghanistans kämpften, aus.[10] 20.000 davon waren reguläre pakistanische Soldaten des sogenannten Frontier Corps oder der Armee. Weitere geschätzte 8.000 waren Milizionäre, die in sogenannten Madrassas rekrutiert wurden, um innerhalb der Armee der Taliban zu kämpfen.[18] Die geschätzten 25.000 Talibansoldaten beinhalteten 8.000 pakistanische Staatsbürger.[18] Ein Dokument des amerikanischen Außenministeriums aus dem Jahre 1998 bestätigt, "20-40 Prozent der [regulären] Taliban Soldaten sind Pakistaner."[20] Der Bericht des Außenministeriums beschreibt ebenfalls, dass die Eltern der pakistanischen Staatsbürger "nicht von der militärischen Involvierung ihrer Kinder mit den Taliban wissen, bis ihre [toten] Körper zurück nach Pakistan gebracht werden."[20]
Weitere 3000 Soldaten der regulären Talibanarmee waren Milizionäre aus arabischen Ländern oder Zentralasien.[18] Von 1996 bis 2001 wurde die Al-Qaida von Osama bin Laden und Ayman al-Zawahiri zu einem Staat innerhalb des Taliban Staates.[23] Bin Laden sandte seine Rekruten gegen die Vereinte Front.[23][24]
Von geschätzten 45.000 Soldaten, die gegen die Vereinte Front innerhalb Afghanistans kämpften, waren nur etwa 14.000 Afghanen.[18][10]
Ahmad Shah Massoud verblieb der einzige Führer der Vereinten Front in Afghanistan, der seine Gebiete erfolgreich verteidigen konnte. Die Taliban boten ihm wiederholt eine Machtposition an. Massoud lehnte dies ab. Er erklärte in einem Interview:
„Die Taliban sagen: 'Akzeptiere das Amt des Ministerpräsidenten und schließe dich uns an', und sie würden das höchste Amt im Land, die Präsidentschaft, behalten. Aber für was einen Preis?! Der Unterschied zwischen uns liegt darin, wie wir über die grundlegendsten Prinzipien der Gesellschaft und des Staates denken. Wir können nicht ihre Konditionen für einen Kompromiss akzeptieren, sonst müssten wir die Prinzipien einer modernen Demokratie aufgeben. Wir sind fundamental gegen das System welches sich "das Emirat Afghanistans" nennt. ... Es sollte ein Afghanistan geben, indem sich jeder Afghane und jede Afghanin glücklich fühlen kann. Und ich denke, dies kann nur durch eine Demokratie, die auf Konsens basiert, gesichert werden.[25][26]“
– Ahmad Shah Massoud (August 2001)
Massoud wollte die Taliban davon überzeugen, sich einem politischen Prozess anzuschließen, welcher letztendlich zu demokratischen Wahlen führen sollte.[25][27]
Anfang 2001 wandte die Vereinte Front eine neue Strategie von lokalem militärischem Druck und einer globalen politischen Agenda an.[28] Ressentiments und Widerstand gegen die Taliban, ausgehend von den Wurzeln der afghanischen Gesellschaft, wurden immer stärker. Dies betraf auch die paschtunischen Gebiete.[28] Insgesamt flohen schätzungsweise eine Million Menschen vor den Taliban.[29] Hunderttausende Zivilisten flohen in die Gebiete von Ahmad Shah Massoud.[21][30] Der National Geographic kam in seiner Dokumentation "Inside the Taliban" zu dem Schluss:
„Das einzige, was zukünftigen Massakern der Taliban im Wege steht, ist Ahmad Shah Massoud.[21] “
– National Geographic: Inside the Taliban
In den Gebieten unter seiner Kontrolle errichtete Massoud demokratische Institutionen und unterschrieb die Deklaration für Frauenrechte.[10] Er trainierte verstärkt Polizeikräfte, die eine Wiederholung des Chaos von Kabul (1992-1994) verhindern sollten, würde die Vereinte Front erfolgreich sein.[28][10]
Im Frühling 2001 sprach Ahmad Shah Massoud vor dem Europäischen Parlament in Brüssel und bat die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe für die Menschen Afghanistans.[29] Er erklärte, dass die Taliban und Al-Qaida eine "sehr falsche Interpretation des Islam" eingeführt hätten und dass die Taliban, wenn sie nicht die Unterstützung Pakistans hätten, ihre militärischen Kampagnen in dem Zeitraum eines Jahres nicht mehr aufrechterhalten könnten.[29] Auf seinem Besuch in Europa, bei dem ihn die europäische Parlamentspräsidentin Nicole Fontaine den "Pol der Freiheit in Afghanistan" nannte, warnte Massoud davor, dass sein Geheimdienst Informationen habe, denen zufolge ein großangelegter Anschlag auf amerikanischem Boden unmittelbar bevorstehe.[31]
9. September 2001
Am 9. September 2001 ließen zwei arabische Selbstmordattentäter, die sich für Journalisten ausgegeben hatten, während eines Interviews mit Massoud in Takhar, Afghanistan, eine Bombe detonieren, die sie in ihrer Videokamera versteckt hatten. Massoud starb wenig später an seinen Verletzungen.[32] Obwohl die Beerdigung in dem sehr ländlichen Panjshir-Tal stattfand, nahmen hunderttausende trauernder Afghanen an ihr teil.[33] Viele befürchteten nach der Ermordung Massouds den endgültigen Sieg der Taliban.
Die Ermordung Massoud hat nach Auffassung vieler Experten eine starke Verbindung zu den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA, welche die Anschläge sein würden, vor denen Massoud bei seinem Besuch in Europa fünf Monate zuvor gewarnt hatte. John P. O'Neill, ein Anti-Terrorismus Experte und bis Mitte 2001 stellvertretender Direktor des FBI, nahm zwei Wochen vor den Anschlägen auf das World Trade Center die Position des Sicherheitschef der Zwillingstürme ein. Am 10. September 2001 erzählte John O'Neill zwei Freunden:
„Wir sind fällig. Und wir sind fällig für etwas Großes ... Einige Dinge sind in Afghanistan passiert [bezugnehmend auf die Ermordung Massouds]. Ich mag nicht, wie sich die Dinge in Afghanistan entwickeln. ... Ich spüre eine Veränderung, und ich denke, bald wird etwas passieren. ... bald.[34]“
– John O'Neill (10. September 2001)
John O'Neill starb am 11. September 2001, als der Südturm zusammenbrach.[34]
11. September 2001
Zwei Tage nach der Ermordung Massouds wurden terroristische Anschläge in den USA verübt, die zu dem Tod von mindestens 2993 Menschen führten und als terroristischer Massenmord angesehen werden.[35][36]
Vier Verkehrsflugzeuge wurden am frühen Morgen des 11. September entführt. Zwei wurden in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und eines in das Pentagon bei Washington, D.C. gelenkt. Das vierte Flugzeug, wahrscheinlich mit einem weiteren Anschlagsziel in Washington D.C., brachten die Entführer während Kämpfen mit Passagieren um 10:03 Uhr über dem Ort Shanksville in Pennsylvania zum Absturz. 17.410 Personen (etwa 87 Prozent) konnten rechtzeitig vor dem Kollaps der WTC-Türme evakuiert werden.[37]
Die USA identifizierten Mitglieder der Al-Qaida, welche ihre Basis in dem Emirat der Taliban hatte und mit den Taliban verbündet war, als ausführende Täter der Anschläge.
Operation Enduring Freedom (Oktober 2001)
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bekräftigte der UN-Sicherheitsrat den Vereinigten Staaten in der Resolution 1368 das Recht zur Selbstverteidigung. Nach Auffassung der USA und anderer Regierungen wurde dadurch ein militärischer Einsatz in Afghanistan völkerrechtlich legitimiert. Ab dem 7. Oktober 2001 intervenierten die Vereinigten Staaten mit der Operation Enduring Freedom militärisch in Afghanistan. Sie unterstützen zunächst mit massiven Luftangriffen Bodentruppen der Vereinten Front (Nordallianz) in einer Großoffensive gegen die Taliban. In den darauffolgenden Monaten wurde das Talibanregime in Afghanistan gestürzt (siehe auch Krieg in Afghanistan). Die Talibanführung um Mullah Omar floh nach Pakistan.
Bei Kämpfen aufgegriffene Taliban-Kämpfer und Personen, die verdächtigt werden, die Taliban zu unterstützen, werden seitdem inhaftiert. Sie werden von den Truppen der NATO überwiegend in Internierungslagern innerhalb Afghanistans festgehalten. Als ungefährlich eingestufte Häftlinge werden wieder freigelassen. Bis Herbst 2004 wurden teilweise auch Häftlinge in die international kritisierten Internierungslager in Guantánamo Bay auf Kuba überstellt.[38]
Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen wurde eine Übergangsregierung gebildet, die durch UN-mandatierte ausländische Truppen (ISAF) unterstützt wurde. Im Jahr 2004 wurde in Afghanistan eine demokratische Verfassung verabschiedet, das Land wurde dadurch offiziell eine demokratische Islamische Republik.
Neuformierung der Taliban (2003)
In Pakistan formierten sich die Taliban neu. 2003 traten sie erstmals wieder in Erscheinung. Seit Anfang 2006 verüben sie zusammen mit dem Haqqani network und der Hezb-i Islami Gulbuddin Hekmatyars verstärkt Anschläge gegen afghanische Zivilisten oder Soldaten der ISAF. Einige Dörfer und ländliche Gebiete fielen erneut unter Kontrolle der Taliban.
Pakistan spielt eine zentrale Rolle in Afghanistan. Ein Bericht der London School of Economics aus dem Jahr 2010 sagt aus, dass der pakistanische Geheimdienst, ISI, eine "offizielle Politik" der Unterstützung der Taliban betreibt. Die ISI finanziert und bildet die Taliban aus.[39] Dies passiert, obwohl Pakistan sich offiziell als Verbündeter der NATO ausgibt. Der Bericht der London School of Economics kommt zu dem Schluss:
„Pakistan scheint ein Doppel-Spiel erstaunlichen Ausmaßes zu spielen.[40]“
– Bericht der London School of Economics (2010)
Amrullah Saleh, der ehemalige Geheimdienstchef Afghanistans, kritisierte:
„Wir reden über all diese Proxies [Taliban, Haqqani, Hekmatyar], aber nicht den Meister der Proxies, die pakistanische Armee. Die Frage ist, was will Pakistans Armee erreichen ...? Sie wollen an Einfluss in der Region gewinnen.[41]“
– Amrullah Saleh (2010): Jamestown Foundation Terrorism Conference
Über die Präsenz internationaler Truppen in Afghanistan sagte er:
„Sie kämpfen für die nationalen Interessen der USA, aber gleichzeitig für die Ehre und Würde Afghanistans. Ohne sie würden Massaker und Desaster stattfinden und nur Gott weiß, was für eine Zukunft Afghanistan dann haben würde.[41]“
– Amrullah Saleh (2010): Jamestown Foundation Terrorism Conference (siehe video)
Die Taliban richten sich in Anschlägen gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung. Im Jahr 2009 waren sie laut Angaben der Vereinten Nationen für über 76 % der Opfer unter afghanischen Zivilisten verantwortlich.[42] Auch im Jahr 2010 waren die Taliban für über 3/4 der zivilen Todesopfer in Afghanistan verantwortlich.[43] Zivilisten sind mehr als doppelt so häufig das Ziel tödlicher Anschläge der Taliban wie afghanische Regierungstruppen oder Truppen der ISAF.[43]
Die Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIGRC) nannte 2011 die gezielten Anschläge der Taliban gegen die Zivilbevölkerung ein "Kriegsverbrechen".[44] Religiöse Führer verurteilten die Anschläge der Taliban als Verstoß gegen die islamische Ethik.[44]
Menschenrechtsgruppen haben 2011 den Internationalen Gerichtshof in Den Haag dazu veranlasst, eine vorläufige Untersuchung gegen die Taliban auf Grund von Kriegsverbrechen durchzuführen.[43]
2011 nahmen auch kriegsähnliche Gefechte zwischen ISAF-Truppen und ihren Gegnern an Ausmaß und Schärfe zu.
Im Juni 2011 bestätigten die USA überraschend, dass sie mit den Taliban direkt verhandeln.[45]
„Die ersten 10.000 US-Soldaten werden schon im Juli in ihr Heimatland zurückkehren. 2014 soll die Sache in Afghanistan ein Ende haben. Danach werden die Taliban das Schicksal Afghanistans wesentlich bestimmen. Im besten Fall werden sie mit den vom Westen unterstützten Kräften einen sehr wackeligen Kompromiss schließen, der das Land halbwegs stabil hält.[46]“
Organisation
Führung
Der Obersten Schura der Gründungsmitglieder der Taliban gehörten im Zeitraum 1994 bis 1997 folgende Mitglieder an:
- Mullah Mohammed Omar (*1959), Führer der Gläubigen und Oberhaupt der Taliban-Bewegung, ab September 1996 auch Staatsoberhaupt des Islamischen Emirats Afghanistan
- Mullah Mohammad Rabbani Akhund (1955/56–2001), Regierungsvorsitzender und stellvertretendes Oberhaupt der Taliban-Bewegung
- Mullah Mohammed Ghous Akhund (* 1961?), Außenminister bis Juni 1997
- Mullah Mohammed Hassan Akhund (* 1958?), Militärstabschef, Außenminister vor Wakil Ahmad Mutawakil und Gouverneur von Kandahar während des Taliban-Regimes
- Mullah Mohammed Fazil Akhund (* 1967), Oberhaupt des Armeekorps
- Mullah Abdur Razzaq, Oberhaupt der Zollbehörde
- Mullah Sayed Ghiasuddin Agha(?–2003), Informationsminister
- Mullah Khirullah Said Wali Khairkhwa (* 1967), Innenminister
- Maulvi Abdul Sattar Sanani (bzw.: Sattar Sadozai), Justizminister
- Mullah Abdul Jalil, Außenminister ab 1997
Ideologie
Übersicht
Die Taliban selbst gehören mehr der ideologischen Schule der Deobandis an, einer fundamentalistischen Gruppe mit Hauptsitz in Deoband, Indien. In der Koranschule in Peschawar, dem größten pakistanischen Ableger der Dar ul-'Ulum Haqqania Koranschule, rekrutierten sich viele hochrangige Taliban. Politischer Zweig und Unterstützer der Schulen der Deobandis ist die Jamiat-e-Ulema-Islam-Partei in Pakistan.[47] Die USA forderten die pakistanische Regierung auf, diese Religionsschulen (Madrasas) zu schließen. In Pakistan sind diese offiziell jedoch nicht registriert. 2007 schätzte das pakistanische Innenministerium ihre Zahl auf etwa 13.500, andere Schätzungen gehen von 20.000 aus.
Unterdrückung der Frauen
Während der Regierungszeit der Taliban im Islamischen Emirat Afghanistan von 1996 bis 2001 wurde das System der Taliban durch die Unterdrückung von Frauen weltweit bekannt. Das erklärte Ziel der Taliban war es, ein „sicheres Umfeld für die Frau zu schaffen, in der ihre Keuschheit und Würde wieder unantastbar ist“.[48] Frauen wurden gezwungen, in der Öffentlichkeit die Burka zu tragen, weil, wie ein Sprecher der Taliban es ausdrückte, „das Gesicht der Frau eine Quelle der Korruption für die mit ihr nicht verwandten Männer ist“.[49] Es wurde Frauen verboten, zu arbeiten und ab dem Alter von acht Jahren unterrichtet zu werden.
Zerstörung internationalen Kulturerbes
Die Taliban haben gezielt kulturelle Zeugnisse zerstört, die sie als unislamisch werteten. Dazu gehörten die von der UNESCO als Weltkulturerbe gelisteten Buddha-Statuen von Bamiyan sowie buddhistische Ausstellungsstücke des Museums in Kabul.
Menschenrechtsverletzungen
1994-2001
Den UN zufolge begingen die Taliban während ihrer Gewaltherrschaft schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen.
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen begingen die Taliban systematische Massaker gegen die Zivilbevölkerung, während sie versuchten ihre Kontrolle im Westen und Norden Afghanistans zu konsolidieren.[16][17] Die Vereinten Nationen benannten 15 Massaker in den Jahren 1996 bis 2001.[16][17] Vertreter der Vereinten Nationen verglichen die Massaker mit den ethnischen Säuberungen, die während des Bosnienkriegs stattgefunden haben. Die Massakerkampagnen der Taliban seien "höchst systematisch gewesen und alle auf das Verteidigungsministerium [der Taliban] oder Mullah Omar persönlich zurückzuführen."[16][17] Die sogenannte 055 Brigade Al-Qaidas war ebenfalls an Greueltaten gegen die afghanische Zivilbevölkerung beteiligt.[18] Der Bericht der Vereinten Nationen zitiert Zeugenaussagen, welche beschreiben, dass arabische Milizionäre lange Messer mit sich trugen, mit denen sie Kehlen aufschnitten und Menschen häuteten.[16][17]
Nachdem sie die Kontrolle über Afghanistan erkämpft hatten, erließen die Taliban zudem Edikte, die die Rechte der Frauen stark einschränkten. Sie betrafen die Bereiche Bildung, medizinische Versorgung, Kleidung und Verhalten in der Öffentlichkeit.[50] Mädchen war es verboten, zur Schule zu gehen. Viele Schulen wurden geschlossen, worauf die Mädchen, wenn überhaupt, nur noch im Privaten unterrichtet wurden. Frauen in Kabul durften nicht mehr ihre Berufe ausüben und saßen immer häufiger als Bettlerinnen in Burkas auf der Straße. Da durch die Wirren des Krieges allein in Kabul ca. 30.000 Frauen als Witwen ohne jegliche männliche Verwandtschaft lebten, hatten diese Frauen meist keine andere Chance als zu betteln, um ein wenig Geld zum Überleben aufzutreiben. Dass die Restriktionen lebensbedrohend waren, verdeutlicht Folgendes:
Laut den 'Physicians for Human Rights' bekamen 53 Prozent der ernsthaft Kranken keine Behandlung. Zugang zu medizinischer Versorgung war vor allem den Frauen fast unmöglich. Es gab zur Zeit der Talibanherrschaft in Kabul ein einziges Krankenhaus, in dem Frauen behandelt werden durften. Allerdings war die Grundausstattung mangelhaft, Röntgen- oder Sauerstoffgeräte und Medikamente fehlten, fließendes Wasser war nicht vorhanden. Um überhaupt behandelt werden zu können, mussten die Frauen verschiedene Probleme meistern. Ohne männlichen Begleiter durfte eine Frau nicht behandelt werden. Da es männlichen Ärzten generell verboten war, Frauen anzuschauen oder zu berühren, konnten Frauen nur noch sehr eingeschränkt untersucht werden. Das Tragen der Burka war auch während der Behandlung Pflicht. Eine einfache Untersuchung oder ein Zahnarztbesuch war fast unmöglich, da der Schleier nicht hochgehoben werden durfte. Um die Einhaltung der Gesetze zu wahren, waren regelmäßig Taliban-Mitglieder in den Krankenhäusern anwesend. Falls sich Afghanen den Taliban-Gesetzen dennoch widersetzten, wurden schwere Strafen verhängt. Ärzten drohten Schläge, Berufsverbot und Gefängnisstrafen.
Sowohl in den Städten als auch auf dem Lande waren (und sind teilweise heute noch) die hygienischen Verhältnisse auf niedrigstem Niveau. Öffentliche Bäder waren, soweit noch vorhanden, Frauen generell nicht mehr zugänglich.
In den Städten trafen die Gesetze die Frauen besonders hart, da dort die westliche Orientierung vor der Taliban-Gewaltherrschaft am stärksten ausgeprägt gewesen war, Frauen in vielen Fällen regelmäßig gearbeitet und westliche Kleidung getragen hatten.
2001-heute
Die Taliban richten sich bei Anschlägen gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung. Im Jahr 2009 waren sie laut Angaben der Vereinten Nationen für über 76 % der Opfer unter afghanischen Zivilisten verantwortlich.[42] Auch im Jahr 2010 waren die Taliban für über 3/4 der zivilen Todesopfer in Afghanistan verantwortlich.[43] Zivilisten sind mehr als doppelt so häufig das Ziel tödlicher Anschläge der Taliban wie afghanische Regierungstruppen oder Truppen der ISAF.[43]
Die Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIGRC) nannte die gezielten Anschläge der Taliban gegen die Zivilbevölkerung ein "Kriegsverbrechen".[44] Religiöse Führer verurteilten die Anschläge der Taliban als Verstoß gegen die islamische Ethik.[44]
Menschenrechtsgruppen haben den Internationalen Gerichtshof in Den Haag dazu veranlasst, eine vorläufige Untersuchung gegen die Taliban auf Grund von Kriegsverbrechen durchzuführen.[43]
Siehe auch
Literatur
Klassische Talibanbewegung 1994–2001
- William Maley (Hrg.): Fundamentalism reborn? Afghanistan and the Taliban. Hurst, London 2001, ISBN 1-85065-360-7
- Ahmed Rashid: Taliban. Afghanistans Gotteskrieger und der neue Krieg am Hindukusch; bpb, Bonn, 2010; ISBN 978-3-8389-0087-2
- Alberto Masala: Taliban. Trente-deux preceptes pour les femmes; N&B, Collection Ultima Verba; ASIN 2911241304
- Gilles Dorronsoro: Revolution Unending: Afghanistan, 1979 to the Present. Columbia University Press/Centre d'Etudes et de Recherches Internationales, New York/Paris 2005, ISBN 0-231-13626-9
- Neamatollah Nojumi: The Rise of the Taliban in Afghanistan: Mass Mobilization, Civil War, and the Future of the Region. Palgrave MacMillan, New York 2002, ISBN 0-312-29402-6.
- Robert D. Crews, Amin Tarzi (Hrsg.): The Taliban and the Crisis of Afghanistan. Harvard University Press, Cambridge 2008. ISBN 978-0-674-02690-2.
- Physicians for Human Rights: The Taliban's War on Women: A health and human rights crisis in Afghanistan, 1998; ISBN 1-879707-25-X; PDF
Neotaliban ab 2002
- Antonio Giustozzi: Koran, Kalashnikov and Laptop: The Neo-Taliban Insurgency in Afghanistan 2002-2007. Hurst Publishers, London 2007, ISBN 978-0-231-70009-2
- Antonio Giustozzi: Decoding the New Taliban: Insights from the Afghan Field. Columbia University Press, New York 2009, ISBN 978-0-231-70112-9.
Einzelnachweise
- ↑ Matinuddin, Kamal, The Taliban Phenomenon, Afghanistan 1994–1997, Oxford University Press, (1999), pp.25–6
- ↑ Blood-Stained Hands, Past Atrocities in Kabul and Afghanistan's Legacy of Impunity. Human Rights Watch. Abgerufen am 21. Januar 2011.
- ↑ Neamatollah Nojumi: The Rise of the Taliban in Afghanistan: Mass Mobilization, Civil War, and the Future of the Region, 2002 1st, Palgrave, New York
- ↑ a b Amin Saikal: Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival, 2006 1st, I.B. Tauris & Co Ltd., London New York, ISBN 1-85043-437-9
- ↑ Casting Shadows: War Crimes and Crimes against Humanity: 1978-2001. Afghanistan Justice Project (2005). Abgerufen am 22. Januar 2011.
- ↑ II. BACKGROUND. Human Rights Watch. Abgerufen am 22. Januar 2011.
- ↑ Matinuddin, Kamal, The Taliban Phenomenon, Afghanistan 1994-1997, Oxford University Press, (1999)
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Weblinks
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- Conrad Schetter: Talibanistan Der Anti-Staat. Internationales Asienforum, Vol. 38 (2007), No. 34, pp. 233-257
- Guido Steinberg: Taliban. Bundeszentrale für politische Bildung, 6. Mai 2009
- Guido Steinberg, Christian Wagner u. Nils Wörmer: Pakistan gegen die Taliban. Stiftung Wissenschaft und Politik, März 2010
- Journeyman Pictures: Massoud's Last Stand (Video)
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