- Partido Socialista (Argentinien)
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Partido Socialista Parteivorsitzender Rubén Giustiniani[1] Generalsekretär Carlos Roberto[1] Gründung 28. Juni 1896 Gründungsort Buenos Aires Hauptsitz Entre Ríos 488, Buenos Aires Farbe(n) rot Website http://www.partidosocialista.com.ar Der Partido Socialista ist eine 1896 gegründete sozialdemokratische Partei in Argentinien. Innerhalb des linken politischen Spektrums ist sie gemeinsam mit der ARI die erfolgreichste Gruppierung und stellt seit Ende 2007 mit Hermes Binner erstmals einen Provinzgouverneur in Santa Fe. Fast alle linken Splitterparteien Argentiniens sind Abspaltungen dieser Partei.
Geschichte
Die Partei entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts aus mehreren Vereinen von Einwanderergruppen, die aus Europa kommend von den Idealen von sozialistischen und anarchistischen Vordenkern wie Karl Marx, Friedrich Engels und Michail Bakunin beeinflusst worden waren. Der älteste von ihnen war der 1881 in Buenos Aires gegründete, deutschsprachige Club Vorwärts, der aus den Mitgliedern der 1871 gegründeten, ersten Genossenschaft Argentiniens hervorging. 1891 wurde mit ähnlichen Idealen der französischsprachige Verein Les Egaux gegründet. Im selben Jahr gründete sich die spanischsprachige Sección Varia mit dem Charakter eines Arbeitervereins, und 1894 folgte die italienischsprachige Fascio di Lavoratori. In denselben Jahren entstanden auch außerhalb der Hauptstadt erste sozialistische Gruppierungen.
Die Gruppen vereinten sich ab 1894 etappenweise zum Partido Socialista Obrero Internacional, der erste Parteikongress fand 1895 statt, einige wichtige Gruppen, wie der bereits erwähnte Club Vorwärts, fehlten dabei aber noch. Erst im folgenden Jahr, als die neue Partei bereits erfolglos an lokalen Wahlen in Buenos Aires teilgenommen hatte, gelang die Vereinigung mit der am 8. und 9. Juni 1896 ausgetragenen Versammlung, in der das Parteistatut verabschiedet wurde. Auch Gewerkschaften hatten sich nun an die neue Partei angeschlossen.
Zunächst war die Partei ideologisch vom traditionellen Sozialismus und von den Ideen des Klassenkampfs geprägt. Bereits in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts begannen jedoch sozialdemokratische Ideen die Überhand zu gewinnen, und die Partei gab als Ziel aus, in den Parlamenten des Landes aktiv zu werden. Trotz des damals weit verbreiteten Wahlbetrugs gelang es der Partei 1903, im Stadtrat von San Nicolás de los Arroyos den ersten Kandidaten zu platzieren. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus der Republik 1904 konnte die Partei den ersten sozialistischen Abgeordneten eines Bundesparlaments in ganz Amerika, Alfredo Palacios, verzeichnen.
Nachdem 1913 durch die Ley Sáenz Peña die Demokratie in Argentinien eingeführt worden war, häuften sich die Erfolge der neuen Partei. Gleichzeitig begann sich jedoch die Bewegung selbst in mehrere Untergruppen zu spalten, die teils reformistische, teils revolutionäre Programme verfolgten. 1917, unter Einfluss der Oktoberrevolution in Russland, spalteten sich die Anhänger einer revolutionären Lösung unter dem Namen Partido Socialista Internacional ab, diese Partei benannte sich bald darauf in Partido Comunista um. 1928 spaltete sich der rechte Flügel als Partido Socialista Independiente ab. Diese Partei unterstützte den konservativen Militärputsch 1930 und stellte unter der Regierung von Agustín Justo ab 1931 den Landwirtschaftsminister, Antonio Di Tomaso. Die Bewegung löste sich jedoch kurz darauf auf und ging in der konservativen Führungskaste der Regierung auf.
Im Laufe der 1930er Jahren kam es zu einer weiteren größeren Abspaltung: Ab 1934 konstituierte sich der Partido Socialista Obrero aus politisch uneinheitlichen Oppositionsbewegungen innerhalb der Mutterpartei, der in einigen Provinzen mit der Kommunistischen Partei zusammenarbeitete, in anderen dagegen konservative bis offen antikommunistische Tendenzen annahm.
Einige dieser Abtrünnigen unterstützten 1946 Juan Perón bei der Wahl zum Präsidenten und gingen daraufhin in die Allianz des Partido Justicialista auf. Der Partido Socialista selbst war jedoch zunächst antiperonistisch und bildete gemeinsam mit den gegen Perón gerichteten Parteien die Unión Democrática. 1952 schwenkte ein Teil jedoch um und unterstützte Perón im Namen der neuen Partei Partido Socialista de la Revolución Nacional.
1958 kam es zu einer erneuten Spaltung, wiederum zwischen reformistisch und revolutionär orientierten Gruppen. Die reformistische Strömung benannte sich mit Partido Socialista Democrático (PSD), die revolutionäre mit Partido Socialista Argentino. In den 1960er und 1970er Jahren folgten weitere Abspaltungen, die jedoch nur kurzlebig waren und zumeist in der linksperonistischen Bewegung aufgingen. Teile des PSD kollaborierten dabei mit der Militärdiktatur des Proceso de Reorganización Nacional, was die tiefe Spaltung der Bewegung zu dieser Zeit demonstriert.
Nach der Demokratisierung 1983 waren als einzige Parteien der ursprünglichen sozialistischen Strömung der Partido Socialista Democrático und der Partido Socialista Popular (PSP) übriggeblieben. Um weitere Spaltungen zu verhindern, reformierte der PSD ihr Parteienstatut und ließ die Gründung von Untergruppierungen mit voneinander abweichenden Ideologien zu. Erfolgreicher war jedoch der PSP, die 1989 das Bürgermeisteramt in der Stadt Rosario, der drittgrößten Argentiniens, errang und bis heute innehat.
2002 vereinigten sich PSD und PSP wieder zum heutigen Partido Socialista. Seit den Kongresswahlen 2009 kooperiert die Partei unter dem Dach der Allianz Acuerdo Cívico y Social (ACyS) mit der UCR, der ARI (2010 wieder ausgetreten) und mehreren Kleinparteien.[2]
Bei den Wahlen am 2. September 2007 gewann die Partei mit Hermes Binner erstmals den Gouverneursposten einer Provinz in Santa Fe. Ebenfalls errang sie die Mehrheit erstmals in der Stadt Santa Fe. Der Bürgermeisterposten von Rosario konnte erhalten werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Secretarías, partidosocialista.com.ar
- ↑ Se lanzó el Acuerdo Cívico y Social, pagina12.com.ar, 12. Mai 2009
Weblinks
- Offizielle Website der Partei
- Prensa Socialista, Parteiblatt des PS
Kategorien:- Argentinische Partei
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