Partnerarbeit

Partnerarbeit

Die Partnerarbeit ist eine mögliche Sozialform, die im Schulunterricht eingesetzt werden muss. Hierbei verteilt der Lehrer alle Aufgaben an je zwei Schüler, die diese dann zusammen bearbeiten sollen. Eine Partnerarbeit ist sehr positiv für die Entwicklung eines Kindes, denn hierbei lernt es den sozialen Umgang. Ebenso lernt das Kind, seine Interessen und Meinungen zu vertreten. Ein Dialog ist unumgänglich.

Ziel der Partnerarbeit ist es, den sozialen Umgang der Schüler zu verbessern, ihre Koordinationsfähigkeit zu schulen und durch Gedankenaustausch und gegenseitige Hilfe ihre Motivation und Leistung zu verbessern. Dabei wird die Akzeptanz von Andersartigkeit gefördert. Außerdem findet sich hier ein Weg, das natürliche Kommunikationsbedürfnis der Schüler positiv für den Unterricht zu nutzen.

Die Interaktion wird dadurch gefördert, dass der Lehrer eine Aufgabe auswählt, bei der ein Dialog unumgänglich ist und die Schüler dazu aufgefordert werden, sich gegebenenfalls gegenseitig zu helfen oder ihre konstruktive Kritik an den Ideen des anderen zu äußern, was vom Partner bei dieser Arbeitsform auch eher akzeptiert wird, da diese Kritik nicht „öffentlich“ ist.

Darüber hinaus ist die Partnerarbeit eine Arbeitsform, die sich auch sehr kurzfristig in den Klassenunterricht einschieben lässt.

Mögliche Probleme, die bei der Partnerarbeit auftauchen können, sind ein unerwartet erhöhter Zeitbedarf, eine unzureichende Einschätzung des Schülers bezüglich des eigenen Anteils an der vollbrachten Leistung oder eine Beschäftigung der Schüler mit sachfremden Themen. Dem ist zumindest entgegenzuwirken, indem der Lehrer den Schüler über das Ergebnis der Arbeit Rechenschaft ablegen lässt, es gegebenenfalls vortragen lässt und es kommentiert.

Sind die Schüler noch nicht mit der Methode vertraut, empfiehlt es sich, zunächst mit einer zeitlich kurzen Gruppenarbeit (5-10 Minuten) und einer leichten Partnerarbeitsform (Partnergespräch, Kontrollen oder Sammelaufgabe) zu beginnen. Wichtig ist hier eine konkrete und verständliche, am besten mündlich und schriftlich formulierte Aufgabenstellung.

Bei jüngeren Schülern kann die Partnerarbeit beispielsweise eine Methode zur Verbesserung zur Rechtschreib- und Lesefähigkeit darstellen. Hierbei lassen sich durch die gegenseitige Korrektur in der Regel bessere Lernergebnisse erzielen. Beim Lesetraining können sich die Schüler einen Text mehrmals still durchlesen und ihn dann ihrem Partner vorlesen, der ihn dann gegebenenfalls korrigiert. Beim Partnerdiktat diktieren sich die Schüler abwechselnd einen Text, wobei der diktierende Schüler den Schreibenden unterbricht, wenn dieser im Begriff ist, einen Fehler zu machen und ihn ermutigen, den Fehler zu erkennen und ihm Hinweise gibt oder die richtige Schreibweise verrät. Sinnvoll ist es, dass der leistungsschwächere Schüler mit dem diktieren beginnt, um sich die Wörter besser einprägen zu können, wobei der Lehrer aber generell eher darauf achten sollte, dass sich leistungshomogene Paare (und nicht immer das gleiche Paar) zusammenfinden.

Um ein positives Ergebnis der Gruppenarbeit für den Unterricht und das soziale Verhalten zu sichern, sollte der Lehrer nicht nur das Ergebnis, sondern auch die partnerschaftliche Haltung der Schüler überwachen und im Falle eines Streits bei einer Einigung helfen aber ansonsten so wenig wie möglich in den Prozess einzugreifen.

Wird die Partnerarbeit erweitert, so spricht man von Gruppenarbeit. Partnerarbeit ist die Vorform zur Einübung in den Gruppenunterricht.

Wichtige deutsche Forscher:

  • Alfons Simon, Partnerschaft im Unterricht
  • Karl-Heinz Coppes, Partnerarbeit im Unterrichtsgeschehen der Grund- und Hauptschule
  • Hans-Eberhardt Nuhn, Partnerarbeit als Sozialform des Unterrichts

Literatur

  • Alfons Simon, Partnerschaft im Unterricht, Kinder lernen miteinander und voneinander. R. Oldenburg, München 1959

Weblinks

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