- Patrologie
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Die Patrologie (von griech. πατήρ patér Vater + λόγος lógos Wort) bezeichnet in der Theologie das Studium des Lebens, der Schriften und der Lehren der Kirchenväter. Als Studium theologischer Texte kann sie als Teilgebiet der historischen Theologie, als Literaturgeschichte des antiken Christentums auch als Teil der Literaturwissenschaft bzw. der klassischen Philologie und der Philosophiegeschichte betrachtet werden.
Im Unterschied zur Patristik, die sich mit allen für die Theologie relevanten Texten aus der Zeit der Kirchenväter befasst (also auch Konzilsakten, liturgische und poetische Texte, Märtyrerakten und Inschriften), beschränkt sich die Patrologie auf die für den Glauben wesentlichen Schriften der Kirchenväter und der sogenannten Häretiker.
Die Patrologie gebraucht dabei die Methoden der Geschichtswissenschaft und der Literaturwissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Zeitrahmen
Die Literatur der Kirchenväter umfasst den Zeitraum nach Abschluss des Neuen Testamentes (beginnend also mit den sogenannten Apostolischen Vätern wie Ignatius von Antiochien, Polykarp in der Mitte des 2. Jahrhundert n. Chr.) bis zum Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter (ca. 7. Jahrhundert n. Chr., etwa Isidor von Sevilla und Johannes von Damaskus).
Geschichte und Entwicklung der Patrologie als Wissenschaft
Eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Schriften der Kirchenväter beginnt mit dem 17./18. Jahrhundert In dieser Zeit entstehen auch große Texteditionen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der von Jacques Paul Migne herausgegebenen Reihe der Patrologia cursus completus gipfeln, die zwar wissenschaftlich unzureichend, bezüglich der Vollständigkeit aber unerreicht ist; ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstehen dann textkritische Editionen nach modernem wissenschaftlichem Anspruch wie CSEL und Corpus Christianorum. In der Gegenwart erweist sich v.a.a. die ökumenische Relevanz der Patrologie, die das literarische Erbe der ungeteilten Christenheit untersucht. Charakteristisch für die patrologische Forschung des 20. Jahrhunderts ist die Tendenz, die Texte im Kontext einer umfassenden Erforschung der Spätantike zu interpretieren.
Siehe auch
Literatur
- Berthold Altaner, Alfred Stuiber: Patrologie, Freiburg 1978
- Hubertus R. Drobner: Lehrbuch der Patrologie; 2. Auflage. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2004, ISBN 978-3-631-52862-4
Weblinks
- Patristique.org Texte, Untersuchungen, Übersetzungen, Gebeten.
- Patrologia Graeca atque Latina als Digitalisate, mit Indizes
- J. Tixeront: A Handbook of Patrology, St. Louis, Mo.: Herder 1920, Faksimiles
- Otto Bardenhewer: Patrology : the lives and works of the fathers of the church, Freiburg im Breisgau - St. Louis, Mo. : Herder 1908
- „Die eine Tradition der Alten Kirche darf nicht in eine östliche und eine westliche zerteilt werden". Ein Interview mit Alexej Fokin, dem leitenden Patrologen der Russischen Akademie der Wissenschaften (in deutscher Übersetzung)
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