Patrouille des Glaciers

Patrouille des Glaciers

Die Patrouille des Glaciers (PDG; dt. Übersetzung: «Gletscherpatrouille») in der Schweiz ist das grösste Rennen im Skibergsteigen weltweit und fand erstmals im April 1943 statt. Sie wurde ursprünglich von den beiden Hauptleuten Rodolphe Tissières und Roger Bonvin der damaligen schweizerischen Gebirgsbrigade 10 zur Erprobung und Steigerung der Einsatzfähigkeit der Truppe im Rahmen der Mobilmachung vor dem Zweiten Weltkrieg erkundet und ausgeplant.

Start für die kurze Distanz in Arolla
(PDG 2006)

Der Wettbewerb wird federführend von der Schweizer Armee organisiert, die hierzu den Kommandanten der PDG bestimmt. Teilnehmen können militärische und zivile Patrouillen mit jeweils drei Athleten, wobei auch Frauen und Männer gemischt eine Patrouille bilden können. 2004 gewann zum ersten Mal eine ausländische Equipe das Rennen.[1] 2008 fand die 13. PDG statt. Am 25. April 2010 wurde die 14. PDG durchgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Ereignisse

Das Sportereignis fand kriegsbedingt in den Jahren von 1944 bis einschliesslich 1948 nicht statt. Eine weitere Durchführungspause erfolgte unmittelbar nach der dann 1949 durchgeführten 3. Patrouille des Glaciers, nachdem das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) wegen eines Unglücks, bei dem eine drei Mann starke Patrouille in einer Gletscherspalte des Mont-Miné-Gletschers verunglückte und erst nach acht Tagen geborgen werden konnte, die Durchführung untersagte. Erst im Jahr 1983 wurde das Verbot durch Ausbildungschef Roger Mabillard aufgehoben und 1984 erlebte der Gletscherwettkampf eine Neuauflage.

Am 18. April 2007 wurde in den beiden Startorten Zermatt und Arolla sowie im Zielort Verbier zum Dank an die Gemeinden, Helfer, Gönner und Freunde der Veranstaltung von der Schweizer Armee je ein Gedenkstein für die PDG enthüllt.[2]

Strecken

Angeboten werden bei dem ausserordentlichen Gebirgswettlauf in überdurchschnittlicher Höhenlage eine lange Strecke von Zermatt nach Verbier und eine kürzere Distanz von Arolla nach Verbier, die in einer Etappe zurückgelegt werden müssen. Die lange Strecke führt über mehr als 100 Leistungskilometer (Luftlinie 53 km) und beinhaltet einen Höhenunterschied von jeweils 4000 Höhenmetern für den Aufstieg und für die Skiabfahrten.[3] Die Strecke ab Arolla führt über eine Distanz von 27 km Luftlinie und hat rund 50 Leistungskilometer.

Patrouille des glaciers.jpg

Start 0 km: Zermatt (1616 m)

  1. 8 km: Schönbielhütte (2694 m)
  2. 16 km: Tête Blanche (3650 m)
  3. 20 km: Col Bertol (3268 m)
    23 km: Plans de Bertol (2664 m)
  4. 28 km: Arolla (1986 m)
  5. 33 km: Col de Riedmatten (2919 m)
  6. 35 km: Pas du Chat (2581 m)
  7. 38 km: La Barma (2458 m)
  8. 43 km: Rosablanche (3160 m)
  9. 47 km: Col de la Chaux (2940 m)
  10. 49 km: Les Ruinettes (2192 m)

Ziel 53 km: Verbier (1520 m)

Streckenrekorde

In der Wertung der Herren stellte 2010 die schweizerische Patrouille mit Florent Troillet, Martin Anthamatten, Yannick Ecoeur einen neuen Streckenrekord von 5h 52 20 auf. Sie verbesserten den aus dem Jahre 2006 bestehenden Rekord von 6h 18′ 48″ um mehr als 24 Minuten.

Ebenfalls im Jahre 2010 unterbot das Schweizer Damenteam mit Nathalie Etzensperger, Emilie Gex-Fabry und Marie Troillet mit einer Gesamtzeit von 7h 41′ 18″ die bestehende Bestmarke aus dem Jahre 2008. Die bisherige Bestmarke, welche ebenfalls das Schweizer Damenteam um Nathalie Etzensperger, Gabrielle Magnenat und Séverine Pont-Combe mit einer Gesamtzeit von 7h 53′ 25″ aufgestellt hatte, wurde um mehr als 12 Minuten unterboten.

Literatur

Weblinks

 Commons: Patrouille des Glaciers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Claude Défago: Die Geschichte des Skialpinismus
  2. Gedenksteine für die Patrouille des Glaciers, M2b,Redaktion, 20. April 2007
  3. Spitzenbergsport – Skibergsteigen: Patrouille des glaciers, Deutscher Alpenverein, 2007.

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