Pavlův Studenec

Pavlův Studenec

Pavlův Studenec (deutsch Paulusbrunn) ist eine ehemalige Ortschaft im Grenzgebiet Tschechiens zu Deutschland. Das unmittelbar an der Grenze gelegene Gebiet gehört zur Gemeinde Halže im Okres Tachov. Auf deutscher Seite befindet sich das oberpfälzische Städtchen Bärnau.

Seit 1991 ist der Grenzübergang Pavlův Studenec - Bärnau geöffnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ortsname wird auf die Bezeichnung "Dorf bei dem Brunnen des Paulus" zurückgeführt; dieser Brunnen im Grenzgebiet wurde bereits 1548 bezeugt.

Im Jahre 1618 wurde in alten Urkunden ein Forsthaus der Herrschaft Tachau auf dem Gebiet des später entstandenen Dorfes erwähnt. Das Dorf entstand im 18. Jahrhundert und bestand 1713 aus 13 Anwesen, besonders von Siedlern aus Bärnau.

Die Pfarrei Paulusbrunn wurde 1788 gegründet, zuvor gehörten den Bewohner zur Pfarrei Schönwald. Die Kirche „Zur Kreuzerhöhung“ entstand 1838. Zur Pfarrei Paulusbrunn gehörten im Jahr 1938 die Orte Paulusbrunn mit Teilen von Vorder-Paulusbrunn und Hinter-Paulusbrunn, Baderwinkel, Hermannsreith, Wittichsthal, Paulushütte, sowie Teile von Galtenhof und Thiergarten mit etwa 1500 katholische Gemeindemitgliedern.

Bis 1945 war Paulusbrunn überwiegend von deutscher Bevölkerung bewohnt. Eine Zählung im Jahre 1921 ergab 218 Häuser mit 1411 Einwohnern[1], darunter auch einige Tschechen, 1930 dann 1515 Einwohner[2]. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben und der Ort in den 1950er Jahren beim Bau des eisernen Vorhangs geräumt und abgetragen. Die Kirche blieb als Ruine erhalten, wobei der Kirchturm zum Wachturm der Grenzer umgebaut wurde.

Bis heute lässt sich der Verlauf einer historischen Straße auch auf dem ehemaligen Ortsgebiet verfolgen. Aus Richtung der Stadt Bärnau (in Bayern) verläuft der Weg von der deutsch-tschechischen Grenze über Vorder-Paulusbrunn und dann weiter nach Obora an der Talsperre Lučina vorbei über Milíře (am Brandner Hegerhaus), über Mýto (Mauthdorf) bis zum ehemaligen Schloss der Fürsten von Windisch-Grätz nach Tachov (Tachau).

Verweise

Einzelnachweise

  1. zanikleobce.cz
  2. genealogienetz.de

Literatur

  • Zdeněk Procházka: Tachovsko = Kreis Tachau. Nakladatelství Českého Lesa, Domažlice 1994, ISBN 80-901122-2-6, (Český les. Historicko-turistický průvodce = Historisch-touristischer Führer 2).

Weblinks

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