- Pelagia
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Pelagia (Pelagius) (* in Antiochia; † 457 auf dem Ölberg bei Jerusalem) gilt als eine der „großen Büßerinnen“ und wird als Schutzpatronin der Komödianten und Schauspieler verehrt.
Ihre Vita wurde auf Griechisch in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts von einem Diakon Jakob, der sich als Augenzeuge ausgibt, verfasst. Sie wurde zunächst ins Syrische, später ins Lateinische übersetzt. Danach führte sie unter dem Namen Margarito bzw. Marina in Antiochia ein Leben als Prostituierte, Schauspielerin und Tänzerin, deren Kunst und Schönheit umworben wurde. Bei einer Predigt des ägyptischen Bischofs Nonnus wurde Pelagia innerlich ergriffen, wurde bekehrt und ließ sich taufen. Sie gab Schmuck und Geld den Armen und bezog auf dem Ölberg in Jerusalem unter dem Namen Pelagius in Männerkleidern eine Zelle. Dort starb sie nach einigen Jahren harter Bußübungen.
Die heutige Forschung sieht in der Vita Pelagias im allgemeinen eine Kontamination des Berichts in einer Predigt des Johannes Chrysostomos[1] mit Zügen der Pelagia von Antiochieia.
Hermann Usener hatte argumentiert, dass der Legende der Pelagia eine Umformung von mythischem Material zugrundeliege, das der griechischen Liebesgöttin Aphrodite zuzuordnen sei, was in der heutigen Forschung jedoch verworfen wird.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Chrysostomos: Homily 67 on Matthew
- ↑ Hermann Usener: Legenden der heiligen Pelagia. Bonn 1879
Literatur
- Leonore Bazinek: PELAGIA von Jerusalem. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- B. Kötter: Pelagia v. Jerusalem. In: Josef Höfer, Karl Rahner (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 2. Auflage. Band 8, Herder, Freiburg im Breisgau.
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