Pelviskopie

Als Pelviskopie (lat. pelvis = Becken, griech. skopeia = Betrachtung) wird in der Medizin ein minimal-invasiver, endoskopischer bzw. laparoskopischer operativer Eingriff im unteren Bauchraum bzw. im Becken bezeichnet. Die Pelviskopie wird abgekürzt auch als PSK, bzw. die Laparoskopie als LSK bezeichnet.

Der Begriff Pelviskopie geht auf Kurt Semm zurück, welcher die Laparoskopie als Pelviskopie bezeichnete. Dies sollte den Unterschied zwischen der gynäkologischen Laparoskopie, die sich vorwiegend mit den Organen im Becken (Pelvis) beschäftigt, und denen anderer Fachrichtungen im Oberbauch verdeutlichen. 1967 führte er die Methode zur gynäkologischen Diagnostik an der Universitätsfrauenklinik München ein. Semm wollte jedoch die endoskopische Technik nicht nur zu diagnostischen Zwecken einzusetzen, wie es damals schon allgemein anerkannt war, sondern das Spektrum beträchtlich erweitern.^[1]

Die Pelviskopie wird aufgrund des erweiterten Spektrums der operativen Möglichkeiten heute eher als Bauchspiegelung (Laparoskopie) bezeichnet und wird häufig zu diagnostischen Zwecken, beispielsweise einer Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit (Chromopertubation) in der Gynäkologie, aber auch zunehmend zu operativen Maßnahmen eingesetzt, die über die reine Diagnostik hinausgehen.

Literatur

• Semm K: Pelviscopy - operative guidelines for „minimally invasive surgery“ following an organ oriented classification. WISAP, Sauerlach b. München, 1992, ISBN 3-922500-46-3
• Semm K: Pelviskopie, ein operativer Leitfaden nach einer organ-orientierten Klassifizierung für „minimal invasive Chirurgie. WISAP, Sauerlach b. München, 1991, ISBN 3-922500-41-2
• Moll FH, Marx FJ: A Pioneer in Laparoscopy and Pelviscopy: Kurt Semm (1927–2003). Journal of Endourology 19 (2005), 269-271 doi:10.1089/end.2005.19.269

Einzelnachweise

1. ↑ Semm K: Der Wandel von der Laparotomie zur minimal invasiven Chirurgie: hier Pelviskopie. Arch Gynecol Obstet 245 (1989), 19-21, doi:10.1007/BF02417155