- Penthesilea
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Penthesilea, auch Penthesileia und Penthesilia (griech. Πενθεσίλεια), die Tochter des Ares und der Otrere, ist eine Gestalt aus dem Sagenkreis des Trojanischen Krieges, die schöne Königin der Amazonen. Erwähnt wird sie in der Aithiopis, einem Arktinos von Milet zugeschriebenen Epos, und auch kurz in Vergils Aeneis[1].
Nach dem Tod Hektors kommt Penthesileia den schwer bedrängten Trojanern mit ihren Kämpferinnen zu Hilfe, wird aber von Achilles erschlagen. Als dieser der sterbenden Penthesilea den Helm abnimmt, verliebt er sich in sie und bedauert seine Tat. Einige Gefährten verspotten ihn deswegen. Achilles erschlägt daraufhin einen von ihnen (Thersites). In verschiedenen Versionen der Geschichte wird Penthesilea an die Trojaner zur Bestattung übergeben, in einen Fluss geworfen oder von den Trojanern geborgen.
Auch die Namen der zwölf Gefährtinnen von Penthesilea, während des Trojanischen Krieges, wurden genannt: Clonie, Polemusa, Derinoe, Evandre, Antandre, Bremusa, Hippothoe, Harmothoe, Alcibie, Derimacheia, Antibrote und Thermodosa.
Etymologie (Namensherkunft): Quintus Smyrnaeus gibt folgende Erklärung dafür, warum Penthesilea den Trojanern zu Hilfe kam: Penthesilea hatte ihre Schwester Hippolyte bei einer Hirschjagd versehentlich mit einem Speer getötet. Dieser Jagdunfall brachte ihr solchen Kummer (griech. pénthos Leid, Trauer, Kummer, Wehklagen et c.), dass sie nur noch sterben wollte. Dies konnte jedoch bei einer Kriegerin und Amazone nur auf dem Feld der Ehre in der Schlacht geschehen. Hier handelt es sich um eine typische Namenssage. Der von den Ioniern nicht verstandene mykenisch-bronzezeitliche Name wurde volksetymologisch umgebildet und eine dazu passende Sage erfunden. Vielleicht liegt griech. pente „fünf“ vor. Letztlich ist die Herkunft ungeklärt.
Der Stoff diente Heinrich von Kleist als Vorlage für sein gleichnamiges Drama Penthesilea, in dem allerdings Achilles von Penthesilea erschlagen wird. Als diese erkennt, dass sie und ihre Hundemeute das Objekt ihrer Begierde zerfleischt haben, stirbt sie durch „ein vernichtendes Gefühl“ selbst. Das Kleistsche Drama wiederum wurde vom Schweizer Komponisten Othmar Schoeck als einaktige Oper vertont, wenn auch stark gekürzt, wobei sich die Handlung vor allem auf den Kampf zwischen Penthesilea und Achilles, also den Kampf zwischen den Geschlechtern, konzentriert.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Aeneis Buch I, Verse 490-493 (aus der Übersetzung von Edith und Gerhard Binder): Den Zug der Amzonen [...] führt die rasende Penthesilea, lodert inmitten Tausender; [...] eine Kriegerin, und es wagt die Jungfrau, sich mit Männern im Kampf zu messen.
Weblinks
Commons: Penthesilea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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