- Penthesilea (Oper)
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Werkdaten Titel: Penthesilea Originalsprache: Deutsch Musik: Othmar Schoeck Libretto: Othmar Schoeck nach Heinrich von Kleist Uraufführung: 8. Januar 1927 Ort der Uraufführung: Dresden Spieldauer: ca. 75 Minuten Ort und Zeit der Handlung: Schlachtfeld bei Troja Personen - Penthesilea (dramatischer Mezzosopran)
- Achilles (Bariton)
- Prothoe (Sopran)
- Meroe
- Oberpriesterin
- 1. Priesterin
- Diomedes
- Ein Herold
- Ein Hauptmann (Bassbariton)
(Hauptpartien kursiv)
Penthesilea ist eine Oper in einem Aufzug, das Opus 39 von Othmar Schoeck.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Schoeck war von dem Stoff längere Zeit begeistert, 1923 wurde Hans Corrodi beauftragt, ein Libretto zu der entstehenden Oper zu erstellen. Doch Schoeck verfasste später selbst das Libretto, das weitgehend auf dem Drama von Heinrich von Kleist basiert, dieses aber einer drastischen Kürzung unterzog. Somit entstand ein Einakter, der sich auf die Kernszenen zwischen Achill und Penthesilea gründet. Schoeck beendete die Arbeit 1925, die Oper wurde 1927 in Dresden an der Staatsoper uraufgeführt, der Dirigent war Hermann Ludwig Kutzschbach.
Handlung
Das Heer der Amazonen wurde durch die Griechen zerstreut. Der Held Achill besiegt Penthesilea, ihre Vertraute Prothoe gebietet vergebens zur Flucht. Sie fällt in eine Ohnmacht. Achill erscheint und ist interessiert an Penthesilea. Prothoe rät, er solle sich dieser gegenüber nach ihrem Erwachen als bezwungen ausgeben, denn gemäß den Gesetzen der Amazonen darf nur derjenige zum Gatten genommen werden, der im Kampf besiegt wurde. So geschieht es - Penthesilea erwacht, Prothoe teilt ihr mit, dass sie ihre Niederlage nur geträumt habe. Achill und Penthesilea dürfen sich nun begegnen, eine vorsichtige Liebesszene findet statt. Doch Achill erzählt ihr von seinem Betrug aus Liebe, noch beschützt sie ihn aber. Achill läßt einen erneuten Zweikampf verkünden. Sie mißversteht seine Absicht aber, denn er will waffenlos zu ihr kommen und sich besiegen lassen. Ihre Liebe schlägt in bodenlosen Hass um, sie tötet und zerfleischt Achill. Am Ende wird sie sich ihrer Tat bewusst und begeht Selbstmord.
Musik
Schoeck instrumentierte die Oper für ein großes spätromantisches Orchester, allerdings gibt es besondere Entscheidungen für oder gegen bestimmte Instrumente, die eine einzigartige klangliche Wirkung hervorrufen. So besetzte er insgesamt 10 verschiedene Klarinetten, zwei Klaviere, stark besetztes Schlagwerk und vier Soloviolinen, die Tutti-Violinen fehlen jedoch, so dass insbesondere der Gesamtstreicherklang eher matt und tief erscheint.
Inszenierungen
- 8. Januar 1927 Dresden, Uraufführung; mit Irma Tervani, Eugenie Burkhardt, Maria Rösler-Keuschnigg, Elfriede Haberkorn, Friedrich Plaschke, Paul Schöffler, Ludwig Eybisch, Dirigent Hermann Ludwig Kutzschbach
- 1928, 1968 Opernhaus Zürich
- 1942 Leipzig
- 1957 Staatstheater Stuttgart, Dirigent Ferdinand Leitner
- 1979 Bremen
- 1982 Salzburger Festspiele Dirigent Gerd Albrecht
- 1986 Düsseldorf
- 1998 Montpellier, Opéra Berlioz - Le Corum, Dirigent Friedemann Layer
- 1999 Hannover
- Lucerne Festival, Dirigent Mario Venzago
- 2001 Florenz, Teatro del Maggio Musicale Fiorentino, Inszenierung Harry Kupfer, Dirigent Gerd Albrecht
- 2003 Cottbus, Frankfurt (Oder)
- 2007 Basel, Theater Basel, Inszenierung Hans Neuenfels, Dirigent Mario Venzago, diese Inszenierung wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt zur Inszenierung des Jahres 2008 gewählt.
- 2008 Dresden Semperoper, Inszenierung Günter Krämer, Dirigent Gerd Albrecht, für die Darstellung der Penthesilea in Dresden erhielt Iris Vermillion den Faust-Theaterpreis.
- 2009 Theater Lübeck, Inszenierung Alexander Schulin, Dirigent Philippe Bach
- 2011 Oper Frankfurt, Inszenierung Hans Neuenfels (Übernahme der 2007er Inszenierung aus Basel)
Einspielungen
- 1957, Staatsoper Stuttgart, musikalische Leitung Ferdinand Leitner
- 1973, WDR Sinfonieorchester Köln , musikalische Leitung Zdeněk Mácal (Internationale Musikfestwochen Luzern)
- 1982, Salzburger Festspiele, musikalische Leitung Gerd Albrecht
- 1999, Sinfonieorchester Basel, musikalische Leitung Mario Venzago
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