- Peruanerkäuze
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Peruanerkauz Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Eulen (Strigiformes) Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae) Gattung: Pinselkäuze (Xenoglaux) Art: Peruanerkauz Wissenschaftlicher Name Xenoglaux loweryi (O'Neill & Graves, 1977) Der Peruanerkauz (Xenoglaux loweryi) bildet innerhalb der Familie der Eigentlichen Eulen die monotypische Gattung Xenoglaux. Er ist eine der weltweit kleinsten Eulen und zählt auch zu deren seltensten Vertretern.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckungsgeschichte
Die Daten zur Entdeckungsgeschichte sind uneinheitlich, die hier angegebenen Fakten folgen dem Werk von Duncan. [1] Erstmals beschrieben wurde die Art 1963 von Dr. George Lowery im Rahmen einer Studie über die Vogelwelt Perus. 1976 und 1978 konnten weitere Exemplare lebend gefangen und bestimmt werden. Seitdem galt die Art als verschollen. Erst 2006 konnten wieder Peruanerkäuze aufgespürt, gefangen und fotographiert werden. Auch Tonaufnahmen der Rufe der Art wurden dokumentiert. Insgesamt sind jedoch noch immer nur sehr wenige gesicherte Daten zu dieser Eule verfügbar.
Aussehen
Der großköpfig wirkende Peruanerkauz ist mit maximal 14 Zentimetern Länge eine sehr kleine Eule, deutlich kleiner als der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und nur unwesentlich größer als der als kleinste Eule geltende Elfenkauz (Micrathene whitneyi). In das relativ einheitlich graubraun gefärbte Gefieder sind deutliche helle Flecken eingestreut, die sich unregelmäßig über den gesamten Körper verteilen. Neben den großen rötlichbraunen Augen sind die büschelig den Kopfseiten entspringenden Gesichtsfedern sehr auffällig, die für den englischen Namen Long-whiskered Owlet bestimmend waren. Seitlich des dunkelgrauen Schnabels entspringen relativ lange, schwarze Borsten, von denen einige in einer dunkelgelben Spitze enden. Ihnen kommt wahrscheinlich eine Funktion beim nächtlichen Nahrungserwerb zu. Cremefarbene recht steile Augenbrauen verleihen der Eule einen etwas grimmigen Gesichtsausdruck. Über Geschlechtsdimorphismus und das Aussehen der Jugendgefieder ist nichts bekannt.
Lebensraum
Bisher wurde die Eule nur in einem relativ kleinen, sehr unwegsamen Bergregenwald im Nordwesten Perus, am Ostabhang der Anden in Höhen zwischen 1900 und 2200 Metern über NN festgestellt. Das Gebiet liegt in der Nähe des Abra Patricia- Passes, nach dem auch ein Programm zum Schutz dieses Kauzes und weiterer stark gefährdeter Arten benannt ist. [2] Auch in sehr abgelegenen Krüppelwäldern wurde die Art gefunden. Der Kauz kommt sowohl im deckungsreichen Bambusdickicht als auch in den mittleren Etagen, vor allem in von Epiphyten bewachsenen Stammabschnitten vor. Diese Bergregenwaldgebiete sind zur Zeit noch relativ intakt, in tieferen Bereichen schreitet die Habitatzerstörung infolge von Straßenbau, weiträumiger Brandrodung und kurzfristiger Kultivierung und damit einhergehender größflächiger Erosion jedoch sehr schnell voran, sodass auch die Lebensräume des Peruanerkauzes längerfristig stark gefährdet erscheinen. Ob der Peruanerkauz auch in anderen geeigneten Biotopen des Yungas-Ökosystems [3] vorkommt, ist unklar; nächtliche, zum Großteil noch nicht wissenschaftlich publizierte Tonbandaufnahmen, legen diese Vermutung jedoch nahe. Zur Zeit werden die Bestände auf maximal 1000 Brutpaare geschätzt und die Art gilt laut IUCN als bedroht. [4] [5]
Biologische Daten
Detaillierte biologische Daten sind noch nicht vorhanden. Als relativ sicher gilt nur, dass der Peruanerkauz vorwiegend nachtaktiv ist und sich von größeren Insekten ernährt. Weder über seine Brutbiologie noch über die genauere Nahrungszusammensetzung und den Beuteerwerb liegen Informationen vor. Ebenso unbekannt ist, ob die Art Wanderungen unternimmt.
Namensgebung und Systematik
Schon Lowery vermutete bei der Entdeckung dieser Art eine eigenständige Gattung. Diese Stellung wurde in der Zwischenzeit durch molekulargenetische Untersuchungen bestätigt. Über die genaue systematische Stellung innerhalb der Familie, insbesondere über Verwandtschaftsbeziehungen bestehen noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Während der Namensteil glaux einer der vielen griechischen Bezeichnungen für Eule oder Kauz ist, und zum Beispiel auch in der Gattungsbezeichnung der Sperlingskäuze (Glaucidium) vorkommt, geht griech. xeno auf die Seltenheit und Fremdartigkeit dieses Kauzes ein. Der Artnamen ehrte den 1978 verstorbenen amerikanischen Ornithologen George Lowery, der sich neben vielen wissenschaftlichen Studien zur Vogelwelt seines Heimatstaates Louisiana, vor allem mit Arbeiten zur Avifauna Südamerikas, insbesondere Perus verdient gemacht hat.
Quellen
- ↑ Duncan 2003 (s. u.), S. 270
- ↑ „Project abra patricia“ bei abcbirds.org
- ↑ „La Paz valley Yungas“ bei enjoybolivia.com
- ↑ Datensatz bei birdlife.org
- ↑ IUCN Eintrag Xenoglaux loweryi
Literatur
- James R. Duncan: Owls of the World. Their Lives, Behavior and Survival. Firefly Books Buffalo N.Y 2003. pp 270-271 ISBN 1-55297-845-1
Abbildungen
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