Pete Schoening

Pete Schoening

Peter Kittlesby Schoening (* 30. Juli 1927 in Seattle, Washington; † 22. September 2004 Seattle) war ein US-amerikanischer Bergsteiger und gilt in seiner Heimat als Nationalheld.

Inhaltsverzeichnis

Alpinistische Leistungen

Schoening war an zwei wichtigen Erstbesteigungen beteiligt: 1958 am Achttausender Hidden Peak (Gasherbrum I) und 1966 am höchsten Berg der Antarktis, dem Mount Vinson. Er nahm an der ersten amerikanischen Pamir-Expedition teil (1974) und engagierte sich im Bergrettungsdienst an der Nordwestküste der USA. 1996, im Alter von 68 Jahren, versuchte Schoening erfolglos, zusammen mit seinem Neffen Klev den Mount Everest zu besteigen. Im selben Jahr bestieg er erfolgreich noch den Aconcagua und den Kilimandscharo, sowie zusammen mit seinem Freund Marcus Schmuck den Mount Rainier. Am bekanntesten ist Pete Schoening jedoch für seine beispiellose Rettungsaktion bei der US-amerikanischen K2-Expedition 1953, als er fünf Bergsteigern das Leben rettete.

Bedeutende Stationen seines Lebens

Pete Schoening verließ noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Schule, um zu den Marine-Streitkräften zu gehen. Nach dem Krieg studierte er chemical engineering an der University of Washington. 1953 heiratete Schoening und hatte mit seiner Frau Mell drei Söhne und drei Töchter, die ihm zu Lebzeiten noch zwölf Großenkel bescherten. Schoening gründete die Firma Chemgrate Corporation, die Fiberglas herstellte, verkaufte sie jedoch 1995. 1981 wurde er vom American Alpine Club mit dem David A. Sowles Memorial Award ausgezeichnet. In den letzten Jahren seines Lebens litt Schoening an Krebs.

Die Rettungsaktion am K2

Im Frühsommer 1953 brach eine US-amerikanische Bergsteiger-Mannschaft unter Leitung von Charles Houston zum K2 auf, um diesen schweren Achttausender, an dem Fritz Wiessner 14 Jahre zuvor knapp gescheitert war, erstzubesteigen. Aufgrund äußerst widriger Wetterbedingungen kam es während des Besteigungsversuches zu der gefährlichen Situation, sodass sieben[1] Männer auf einer Höhe von 7620 m auf dem Abruzzi-Sporn in ihren Zelten gefangen und wegen des Sturms zu tatenlosem Warten gezwungen waren. Nach neun Tagen Blizzard gerieten die ersten Männer in Lebensgefahr; Art Gilkey erlitt aufgrund der dünnen Luft ein Blutgerinnsel, und es war fast kein Trinkwasser mehr verfügbar. Man entschied sich für den Abstieg, der wegen der außergewöhnlich hohen Lawinengefahr jedoch nicht über die bekannte Route zurückführen konnte, sondern über einen unbekannten Felsgrat erfolgte. Die Männer stiegen vorsichtig ab, wobei der verletzte Art Gilkey eingewickelt in eine Zeltplane vorsichtig nachgezogen und von Pete Schoening gesichert wurde. In einer steilen Eisrinne ereignete sich dann ein Unfall: George Bell rutschte aus, stürzte und riss seinen Partner mit; wie in einer Kettenreaktion verfing sich ihr Seil mit dem der anderen Seilschaften, so dass schließlich alle außer Schoening selbst ihr Gleichgewicht verloren und im Stürzen begriffen waren. Geistesgegenwärtig verklemmte Schoening jedoch seinen Eispickel so, dass er den Massensturz bremsen konnte, der unweigerlich zum Tod der gesamten Gruppe geführt hätte.

Der angepeilte nächste Lagerpunkt wurde erreicht und der verletzte Gilkey vorerst mit zwei Eispickeln an der Eisflanke gesichert, da erst eine Plattform gebaut werden musste, die genug Platz für die Bergsteiger bot. Als man Gilkey holen wollte, war von ihm und den Eispickeln keine Spur mehr zu sehen. Er war zu Tode gestürzt; möglicherweise - wie im Nachhinein gemutmaßt wurde - freiwillig, da er um seinen kritischen Gesundheitszustand wusste und seine Kameraden möglicherweise vom großen Risiko seiner Bergung befreien wollte. Die anderen Bergsteiger erreichten schließlich das Basislager, vier von ihnen mit schweren Erfrierungen.

Ein Jahr später wurde der K2 schließlich von einer italienischen Mannschaft um Lino Lacedelli und Achille Compagnoni erstbestiegen. Der legendäre Eispickel, mit dem Schoening das Leben der anderen Bergsteiger rettete, befindet sich heute im Museum der State Historical Society des Staates Washington in Seattle.

  1. Die Quellen stimmen bei der Zahl der beteiligten Bergsteiger nicht überein; teilweise ist auch von acht Männern die Rede; siehe die angegebenen Artikel.

Quellen

Literatur


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