- Atrahasis
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Bei dem Atraĥasis- oder Atramĥasis-Mythos handelt es sich um ein akkadisches Epos aus dem 18. Jh. v. Chr. Die Geschichte, die in vielen ähnlichen Versionen (z.B. in der Bibel oder auch im Gilgamesch-Epos) existiert, handelt von einer großen Flut, die der Gott Ellil beschließt, um die Menschen zu vernichten, da sie ihm zu viel Lärm machen. Der menschenfreundliche Gott Enki warnt Atrahasis und hält ihn dazu an ein Boot zu bauen, um die große Flut zu überstehen. Atrahasis überlebt und bringt den Göttern ein großes Opfer dar. Atrahasis ("der ausnehmend Weise") ist der Held dieses akkadischen Mythos, der in die Reihe der altorientalischen Sintflut-Geschichten gehört. Hiermit liegt eine religionsgeschtliche Parallele zur biblischen Sintflutgeschichte vor: Atrahasis erscheint als vorbiblischer Noah.
Überhaupt begegnen hier viele Motive, die sich auch in Genesis 1-11, der biblischen Urgeschichte finden, zum Teil sogar in der gleichen Reihenfolge.
Die älteste bekannte Version dieses Epos kann über das Kolophon in die Regierungszeit von Hammurabis Urenkel Ammi-saduqa datiert werden, daneben existieren noch weitere babylonische Fragmente. Weitere Abschriften und Überarbeitungen folgten im 1. Jahrtausend v. Chr.
Die sumerische Königsliste verzeichnet Atrahasis in einer Version als historische Figur. Er wird als Sohn des Ubara-Tutu, dem König von Šuruppak bezeichnet.
Zum Inhalt
Literatur
- Hermann Ranke (Übers.): Das Gilgamesch Epos - Der älteste überlieferte Mythos der Geschichte, Marix Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-080-3.
- Henrietta McCall: Mesopotamische Mythen, Reclam 1993, ISBN 3-15-010394-0.
- Hartmut Schmökel: Das Gilgamesch-Epos, Kohlhammer 1998 (9. Auflage), ISBN 3-17-015417-6.
- W. G. Lambert, A. R. Millard, Miguel Civil: Atra-Hasis: The Babylonian Story of the Flood, Eisenbrauns, 1999, ISBN 1-57506-039-6.
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