Peter Kees

Peter Kees

Peter Kees (* 1965 in Bayreuth) ist ein deutscher Konzeptkünstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kees studierte nach seiner Schulzeit in Bayreuth zunächst Geisteswissenschaften und arbeitete als Theaterregisseur, ehe er sich ausschließlich der Bildenden Kunst widmete. Heute lebt und arbeitet der Künstler in Berlin.

Häufig sorgte er mit gesellschaftskritischen Projekten für Aufsehen (u.a. ICH AG, Unternehmen Zukunft - Leben ohne Geld, 100%SICHER, Wir machen mehr aus Ihrem Geld).

In seinem Langzeitprojekt TV REAL - erstes öffentliches Ersatzfernsehen interviewt er öffentlich Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft und versucht dabei individuelle Lebenshaltungen und -erfahrungen zu ergründen.

2006 gründete er die Arkadische Botschaft, deren Botschafter er seitdem ist. Neben dem Berliner Hauptsitz gründet er international Konsulate.

Werke von 2001 bis 2008 (Auswahl)

Die Intervention ICH AG [1] [2] machte ihn 2002 überregional bekannt. Kees nahm den Begriff wortwörtlich und stelle seine Lebenszeit in Rechnung, beispielsweise durch eine an die Bundesregierung adressierte Rechnung für gelebte Lebenszeit.

Bereits zuvor war er in den Medien mit dem Projekt Kunstschießplatz: SCHIESSMICH (2002) aufgefallen. Kees forderte Menschen auf, jeweils auf ihr eigenes Bild zu schießen.

Seit 2002 führt er an wechselnden Orten sein Interviewprojekt TV REAL durch, unter anderem dem Kunsthaus Bregenz, der taz oder der Galerie DNA Berlin.

Wieder Aufsehen erregte er 2004 mit der Arbeit UNTERNEHMEN ZUKUNFT - Leben ohne Geld[3], in der er öffentliches Überlebenstraining anbot.

Das Goethe-Institut lud ihn 2004 mit dem Projekt Identity-Checkpoint in osteuropäische Hauptstädte ein. Kees forderte Passanten auf, ihre persönliche und soziale Identität anzugeben, sowie DNA-fähiges Material zu spenden. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung mit Identität waren im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen.

2005 sprengte er Gepäckstücke in der Intervention 100%SICHER.[4] Die gesprengten Überreste, sowie ein Video der Sprengungen waren in verschiedenen Ausstellungen zu sehen, unter anderem in La Capella Barcelona, dem Museum for Contemporary Art Skopje, und der NGBK Berlin.

Auf der Biennale von Havanna 2006 stellte er erstmals die Arkadische Botschaft vor. Dort verteilte Kees arkadische VISA und ASYL. In der Berliner Galerie artMbassy ist der Sitz der Berliner Botschaft Arkadiens.[5] Konsulate gibt es unter anderem am ACC Weimar und am PAN Neapel.

Mit seinen Kollegen Uwe Jonas und Hans Winckler zerstörte Kees 2007 Geldscheine mit Säure und zeigte das als Kunst transformierte Geld in der Ausstellung Wir machen mehr aus ihrem Geld [6][7] in Berlin.

In der Arbeit "...oder die Kunst, einfach zu sein" erklärte Kees 2008 die Bäckerei Kollwitz in Berlin zum Kunstwerk[8].

Ausgewählte Ausstellungen

  • 2008 "...oder die Kunst, einfach zu sein" - Galerie artMbassy, Berlin
  • 2007 "Souvenirs de Kassel - Fundstücke der dokumenta12" – Galerie artMbassy, Berlin
  • 2007 "Wir machen mehr aus Ihrem Geld" (Ausstellungsprojekt von Uwe Jonas, Peter Kees und Hans Winkler) – Galerie weisser elefant, Berlin
  • 2007 Strictly Berlin "007 Targets of Opportunity", Berlin/Deutschland
  • 2007 "Achtung Sprengarbeiten!" – NGBK, Berlin
  • 2007 "Eroi! Come noi...?" – PAN Palazzo delle Arti, Napoli
  • 2006 "EASY TRANSPORT" - Museum of Contemporary Art Skopie, Makedonien
  • 2006 "L’Invenzione della Realtà - informazione e comunicazione" - Artandgallery, Milano
  • 2006 "berlin tendenzen" – La Capella Barcelona
  • 2006 "CIUDADES INTERNAS / HABANA – BERLIN" – Havana Biennale
  • 2006 "EMBASSY OF ARCADIA" – Eröffnung eines Konsulates Arkadiens - ACC Galerie, Weimar
  • 2006 "EMBASSY OF ARCADIA" – Eröffnung der Botschaft Arkadiens - Galerie artMbassy, Berlin
  • 2006 "LiebesShow" – Neue Nationalgalerie, Berlin
  • 2006 "TV REAL" – taz, Berlin
  • 2005 "100%SICHER" – GDK, Berlin
  • 2005 "TV REAL" – Kunsthaus Bregenz
  • 2005 "Überreichweiten" – Motorenhalle, Projektzentrum für Zeitgenössische Kunst, Dresden
  • 2004 "Borne in Europe" - New Identities, Martin-Gropius-Bau, Berlin
  • 2004 "Todeskongress" - Galerie Matthias Kampl, Berlin
  • 2004 "VolksParsifal" - Bayreuther Festspiele, Bayreuth
  • 2004 "Identity Checkpoint" - Goethe Institut Prag, Goethe Institut Bratislava,Goethe Institut Budapest
  • 2004 "UNTERNEHMEN ZUKUNFT", Leben ohne Geld - Galerie Meerrettich, Glaspavillion der Volksbühne, Berlin
  • 2004 "TV REAL" - Galerie DNA, Berlin
  • 2004 "I AM, Monumental Monument of human beings" - Galerie HOME, Prag
  • 2004 "Überreichweiten" - acc, Weimar
  • 2000 "Rhein 1320,5" - Deutscher Pavillon/EXPO 2000, Hannover
  • 1999 "KLANGMAUER" - Toninstallation an der 1391 km langen Grenze zwischen Deutschland und Deutschland
  • 1999 "DAS TAG NACHTLIED" - Bergtour-Komposition-Performance mit dem komponisten Wolfgang Florey zur Sonnenfinsternis am Dreibrüdersee, Totes Gebirge, Austria

Einzelnachweise

  1. Genevieve Hesse: „Die eigene Lebenszeit in Rechnung gestellt“, in: Berliner Zeitung, 18. Februar 2003
  2. „Ich bin "ich" und teuer“, in: Der Spiegel, 50/2002
  3. Jenni Zylka: „Profit-Profi“, in: Frankfurter Rundschau, 17. Mai 2004
  4. Andreas Wendt: „Aushalten. Ein Interview mit Peter Kees“, in: berlin art info
  5. Matthias Reichelt: „Unter Pans Flagge“, in: die tageszeitung, 2. August 2006
  6. Martin Zips: Wir sind keine Verbrecher - wir sind Künstler. Brösel-Banknoten in Deutschland. Süddeutsche Zeitung, 22. Juni 2007, abgerufen am 3. Oktober 2010.
  7. Manfred Schäfers: „Der Schein trüget“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.Juni 2007
  8. Jeannette Neustadt: „Künstler will Berliner Bäckerei zum Kunstwerk erklären“, in: Berliner Morgenpost, 21. Oktober 2008

Weblinks


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