- Peter Winter (Briefmarkenfälscher)
-
Peter Winter ist Opernsänger und Briefmarkenfälscher.
Als international tätiger Opernsänger (Tenor), stand Peter Winter bis Mitte der 1990er Jahre auf der Bühne, ist aber seitdem nur noch sporadisch als Sänger aktiv. Winter lebt weitgehend zurückgezogen zumeist in der Karibik.
Neben seinen sängerischen Tätigkeiten auf Tourneen durch viele Länder und Städte Europas, sang er an deutschen Theatern in Leipzig, Weimar, Bremen, Berlin, Wien und Hamburg, sowie in Übersee. Winter bemühte sich in den 1980er Jahren in einer Dissertation in einem interdisziplinären Projekt um philosophisch-differenzierte Sichtweisen des „Sammlerverhaltens von Menschen“. Im Rahmen dieses Projektes befasste Winter sich mit dem Studium der „philosophischen Hintergründe und Spezifika“ sämtlicher Zweige und Eigenheiten des „menschlichen Besitz- und Sammeltriebes“ und produzierte innerhalb dieses Projektes zu Studienzwecken selber diverse neue sogenannte Raritäten verschiedenster Sammelgebiete. Unter anderem kreierte er auch sogenannte „Sammler-Devotionalien“ der unterschiedlichsten Sammelrichtungen, ebenso schuf er im Zuge dieser Forschungsarbeiten verschiedene „neue Briefmarken-Raritäten“ aus mehreren philatelistischen Sammelgebieten und Ländern. Er befasste sich dabei oftmals explizit mit Sammelstücken der jeweiligen Sammelgebiete, die bislang als sehr schwer zu fälschen galten und entwickelte dabei neuartige Vorgehensweisen.
Winter wird deshalb in Publikationen gerne als „einer der letzten großen Briefmarkenfälscher von internationalem Rang“ bezeichnet. Die Bezeichnung Fälscher ist jedoch unzutreffend und zumindest irreführend, denn in dem Begriff Fälschung ist untrennbar immer auch eine jeweilige Betrugsabsicht impliziert, welche zu unterstellen im Bezug auf Winters Arbeiten aber unzutreffend ist. Die „Phila-Sammelobjekte“ von Winter erreichten trotzdem teilweise so hohe Perfektion, dass selbst von internationalen Experten, wie dem Berliner Sachverständigen Georg Bühler, Dritterwerbern der Studienarbeiten von Winter eine Echtheit der Winterschen Neuschöpfungen verschiedentlich attestiert worden ist. Als Beispiel gilt hier ein Echtheitszertifikat, das für vier US-Briefmarken in einem Block ausgefertigt worden ist, in dem die Briefmarken mit einem irrtümlich kopfstehend gedruckten Flugzeug 1918 enthalten sind, deren Sammlerwert heute bei über einer Million Euro liegen dürfte.
Literatur
- Deutsche Briefmarken-Zeitung, Heft Nr. 3 von 1988
- Sonderbeilage Markt & Marken - Der Spiegel, Nr. 22 von 1995
- Philatelie, Nr. 335 vom Mai 2005
- Briefmarkenspiegel, Nr. 3 von 2007
- Stamp Magazin, vom Februar 2000 (engl.)
- Wolfgang Maaßen: Echt oder falsch? Das ist hier die Frage! Fälschungen und Fälscher in der Philatelie. Phil Creativ, Schwalmtal 2003, ISBN 3-932198-48-4
Weblinks
Kategorien:- Kunstfälscher
- Philatelie
- Geboren im 20. Jahrhundert
- Mann
Wikimedia Foundation.