Petrobrusianer

Petrobrusianer

Die Petrobrusianer (oder Brusianer) waren eine häretische Sekte im Frankreich des 12. Jahrhunderts.

Peter de Bruys (Bruis, Brusius) stammte aus der Provence und verwarf die äußerliche, sichtbare Kirche, da seiner Ansicht nach die wahre unsichtbare Kirche doch nur in den Herzen der Gläubigen zu suchen sei. Seine Anhänger eiferten mit Fanatismus gegen die Taufe von Kindern, die Heilige Messe, den Zölibat und gegen den äußeren Kultus, der nur die wahre Gottesverehrung hindere.

Um 1124 wurde Peter de Bruys vom Pöbel verbrannt. Die Anhänger zogen in der Provence und in der Gascogne umher, zerstörten Kirchen, verbrannten Kruzifixe und Reliquien, misshandelten Priester und zwangen sie zur Ehe. Nach dem Tod Peters schlossen sie sich Heinrich von Lausanne an, bis es um 1150 Bernhard von Clairvaux und einem päpstlichen Legaten gelang, sie bis auf wenige Überreste auszurotten.


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  • Petrobrusianer — Petrobrusiāner, auch Brusianer, religiöse Sekte des 12. Jahrh., Anhänger des Peter de Bruys (spr. brüih), der, den ganzen kirchlichen Kultus und alles äußere Kirchentum verwerfend, ein rein innerliches Christentum forderte, großen Anhang in… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Petrobrusianer — Petrobrusianer, die Anhänger des Pierre de Bruys, eines abgesetzten südfranz. Geistlichen, der um 1104 die Kindertaufe u. das Meßopfer als Wiederholung des Opfertodes Christi verwarf, im hl. Abendmahl nur eine Gedächtnißfeier sah, für geistige… …   Herders Conversations-Lexikon

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  • Bruys — (spr. brŭi), Pierre de, Stifter der religiösen Sekte der Petrobrusianer im 12. Jahrh. Nachdem er 20 Jahre lang in den Gebirgen der Dauphiné gegen Kindertaufe, Kirchenbau, Kreuzverehrung und Meßopfer geeifert und viele Anhänger gefunden hatte,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Bruys — (spr. brüih), Peter de, s. Petrobrusianer …   Kleines Konversations-Lexikon

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