- Petschek (Familie)
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Die Familie Petschek war eine der bedeutendsten Großindustriellen- und Bankiersfamilien Böhmens.
Der Ursprung der jüdischen Familie liegt in der Stadt Pečky, deren Namen sie trägt. Moses Petschek (1822-1888) wurde in Kolín ansässig, wo seine Söhne geboren wurden.
Die Brüder Isidor Petschek (1854-1919), Julius Petschek (1856-1932) und Ignaz Petschek (1857-1934) wurden erfolgreiche Unternehmer im nordböhmischen Braunkohlenbergbau und expandierten nach 1918 nach Deutschland.
Mit der 1920 erfolgten Gründung des Bankhauses Petschek & Co. entstand die Prager Linie der Familie von Julius Petschek. Das Kohlenimperium von Ignaz Petschek machte Aussig zu seinem Sitz.
Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die Tschechoslowakei floh die Prager Linie 1938 nach Großbritannien und kam einer Enteignung durch den Verkauf ihres Besitzes zuvor. Der Hauptsitz dieser Linie im Zentrum Prags diente ab 1939 der Gestapo als Prager Hauptsitz.
Der gesamte Besitz der Aussiger Petschek-Gruppe wurde wegen einer angeblichen Steuerschuld in Höhe von 300 Mio. Reichsmark durch das Dritte Reich konfisziert. Das eingezogene Vermögen in Deutschland wurde Friedrich Flick und der böhmische Besitz der Dresdner Bank zwecks Durchführung der "Arisierung" übertragen. Nach Abschluss wurde der Petschek-Besitz als SUBAG Teil der Reichswerke Hermann Göring.
Zur Familie gehören weiterhin:- Josef Petschek, Bankier
- Georg Petschek, Rechtswissenschaftler
Kategorie:- Unternehmerfamilie
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