- Pfahlhängen
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Das Pfahlhängen ist eine Foltermethode.
Zur Durchführung bindet der Folterer die Hände des Opfers hinter dem Körper zusammen. Danach hängt der Folterer das Opfer an den Händen an einem Pfahl oder einer Decke auf, indem er das Opfer an einer Aufhängung hochzieht oder von der Aufhängung fallen lässt. Dabei reißt das Körpergewicht die Arme des Opfers nach oben.
Als „Erweiterung“ bzw. „Variante“ können die Füße des Opfers auch noch mit Gewichten beschwert werden. Während der Zeit der Hexenprozesse nannte man diese Foltermethode "Aufziehen".
Verwandt mit dem Pfahlhängen als Foltermethode ist die Hinrichtungsmethode mittels der Estrapade. Hierbei wird das Opfer an den hinter dem Rücken zusammengebundenen Armen aufgehängt und schrittweise aus immer größerer Fallhöhe fallengelassen und kurz vor dem Erdboden abrupt abgebremst, bis dass der Tod eintritt.[1] In Paris gibt es den berühmten "Place de l'Estrapade", den Platz, an dem ein solches Hinrichtungsinstrument stand.
Inhaltsverzeichnis
Folgen und Komplikationen
Die Foltermethode des Pfahlhängens ist sehr schmerzhaft. Dabei kann es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommen, beispielsweise die Luxation (Ausrenkung bzw. Verrenkung) der Schultergelenke. Spätestens nach einer halben Stunde wird das Opfer ohnmächtig, nach ein bis vier Stunden tritt der Tod ein.
Werden die Fußgelenke des Opfers auch noch mit Gewichten beschwert, erhöht das den Schmerz und die Verletzungsgefahr erheblich. Hierbei kann es neben den bereits erwähnten Schulterverletzungen auch zu Verletzungen der Hüften und Beine kommen.
Historisches
Diese Foltermethode war nach der Constitutio Criminalis Caroli Quinti (CCC) von 1532 bei bestimmten Verdachtsmomenten zulässig. Sie wurde auch in den Konzentrationslagern während der Zeit des Nationalsozialismus bis zum Jahre 1942 angewendet.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Hinrichtung mittels der Estrapade [1]
- ↑ Hermann Kaienburg: Sachsenhausen-Stammlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors, Bd. 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, ISBN 3-406-52963-1, S. 49
Siehe auch
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