- Pfarrkirche St. Peter (Siegertsbrunn)
-
Die Pfarrkirche St. Peter ist die katholische Dorfkirche von Siegertsbrunn (Oberbayern).
Geschichte
Das ausgehende 17. Jahrhundert dürfte der Ursprung für das heutige Gotteshaus St. Peter sein. Als Tag der Kirchweihe ist der 17. Juni 1707 überliefert. Bei St. Peter handelt es sich um eine einschiffige Anlage mit Presbyterium, das einen Dreiachtelabbschluss aufweist. Große Fenster lassen den Raum der Kirche leicht und hell erscheinen.
Ausstattung
Die Innenausstattung stammt zum Teil nicht von Siegertsbrunn, sondern dürfte von einer anderen Kirche übernommen worden sein. Aus einer Inschrift an der Rückseite des Hochaltars geht hervor, dass dieser aus Opferstockgeldern für die Leonhardikirche geschaffen und dort am 28. Oktober 1631, dem Festtag des Hl. Simon, als Choraltar aufgestellt wurde. Vermutlich sind die beiden Seitenaltäre zur gleichen Zeit und wohl auch vom gleichen, aber unbekannten Meister geschaffen worden. Die Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Altären sind der Grund für diese Annahme. Nicht eindeutig nachweisbar ist, ob die beiden Seitenaltäre ursprünglich auch in der Leonhardikirche aufgestellt worden sind. 1952 wurde eine Rekonstruktion der Altäre vorgenommen, wie sie sich heute dem Betrachter zeigen. Bis zum Jahre 1952 befand sich, wie vielerorts, hinter dem Hochaltar die Sakristei, wo sich der Priester und die Ministranten umkleiden konnten. Seitdem gibt es einen Anbau am Turm. Die Seitenaltäre waren den Heiligen Drei Königen und dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Der Hochaltar hatte, bedingt durch das Patrozinium, den heiligen Apostelfürsten Petrus als Schutzheiligen. Heute birgt der Hochaltar eine Statue mit der Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, der linke Seitenaltar ist der heiligen Nothelferin Barbara geweiht und der rechte Seitenaltar zeigt das Martyrium des heiligen Achatius.
Der Hochaltar ist klar und streng gegliedert. Der Zierrat ist noch auf das Allernotwendigste beschränkt. Die ursprüngliche Zentralfigur, der Hl. Petrus, wurde 1952 entfernt. Es handelte sich nämlich lediglich um eine Kopie aus dem 19. Jahrhundert. Das Bildnis der Gottesmutter Maria ist hingegen eine spätgotische Plastik. Anmut strahlt das Gesicht Mariens aus. Ihr Gewand fällt in reichen Falten zu Boden, im rechten Arm hält sie das Kind. Als Assistenzfiguren sind dem Hochaltar der heilige Bischof Benno von Meißen (altbairischer Patron) und der heilige Papst Sixtus beigegeben. Im Auszug ist Gottvater zu erkennen, der seine rechte Hand zum Segen erhebt.
Der linke Seitenaltar zeigt eine auf einer Bank sitzende Barbara, die in der rechten Hand einen Kelch hält; auf ihrem Haupt trägt sie eine Krone. Zu Füßen der Märtyrerin ist ihr Vater zu erkennen. Auch diese Holzplastik stellt ein vorzügliches Werk der Spätgotik dar. Im rechten Seitenaltar ist das Martyrium des heiligen Achatius wiedergegeben. Achatius war Anführer von zehntausend Christen. Sie mussten aufgrund ihres Glaubens den Tod der Glaubenszeugen sterben und wurde von einem hohen Felsen in eine Schlucht geworfen und von Dornenstäben durchbohrt.
Über dem Eingang zur Sakristei erhebt sich eine ausgesprochen schöne, spätgotische Petrusfigur. Fast majestätisch sitzt der Stellvertreter Christi auf seinem Thron. Das Kreuz an der linken Chorwand erinnert die Gemeinde an die Volksmission im Jahr 1761. Die Fresken im Presbyterium zeigen Szenen aus dem Leben des Apostel Petrus. Im großen Deckenfresko überreicht Christus die Schlüsselgewalt an Petrus. Vermutlich hat Augustin Demmel die Ausmalung vorgenommen, der 1785 in der Leonhardikirche tätig war. Die Ausmalung des Langhauses erfolgte viel später. Anton Ranzinger und Oskar Wieleitner haben sie 1912 vorgenommen. Das Deckenfresko zeigt die das Martyrium des heiligen Petrus, die Kreuzigung Petri.
An der Nordwand des Kirchenschiffes befindet sich die Kanzel mit der Jahreszahl 1681; die barocken Verzierungen sind klar und übersichtlich gehalten. Für die Datierung mag die Jahreszahl vielleicht einen Hinweis darauf geben, dass um diese Zeit die Mauern schon gestanden haben und die Peterskirche bereits eingewölbt war, so dass in diesem Jahr mit der Innenausstattung begonnen werden konnte. Der Kanzel gegenüber sind die beiden Nothelferinnen Katharina und Barbara fast in Lebensgröße zu sehen. An der Nordwand des Kirchenschiffes kam eine Figur des Hl. Leonhard zur Veröffentlichung. Sie dürfte wohl um 1500 angefertigt worden sein. Diese Skulptur befand sich bis 1952 am Hochaltar von St. Peter.
48.02140511.729128Koordinaten: 48° 1′ 17″ N, 11° 43′ 45″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis München
- Höhenkirchen-Siegertsbrunn
- Kirchengebäude im Erzbistum München und Freising
- Baudenkmal im Landkreis München
Wikimedia Foundation.