- Achatius von Armenien
-
Achatius († ca. 140 auf dem Ararat; auch genannt: Achaz, Akakios) war ein römischer Offizier und christlicher Märtyrer. Er wird als Heiliger zu den vierzehn Nothelfern gerechnet. Sein Gedenktag ist der 22. Juni.
Inhaltsverzeichnis
Legende
Die historische Sicherung ist angesichts der legendenhaften Quellen schwierig bis unmöglich. Er wird leicht verwechselt mit anderen Märtyrern gleichen Namens, v.a. mit Akakios (Agathius) († 303/304 in Konstantinopel), der nach der Legende ebenfalls als Hauptmann im kaiserlichen Heer gilt. Teilweise wird in der Literatur auch dieser als der Nothelfer identifiziert.[1] Hebräisch bedeutet sein Name „Gott hält“, griech. „Der Unschuldige“.
Er wird als Primicerius, also als Anführer im römischen Heer bezeichnet. Er wurde mit 9000 Soldaten nach Armenien entsandt, um dort einen Aufstand niederzuschlagen. Das Kriegsglück war jedoch nicht auf ihrer Seite und so standen sie kurz davor eine Niederlage zu erleiden. Sieben Engel kamen zu ihnen und versprachen ihnen den Sieg, wenn sie sich zu Christus bekennen würden. So konvertierten sie zum Christentum und errangen den Sieg. Als Kaiser Hadrian hörte, dass das Heer zum Christentum übergetreten war, sandte er ein Barbaren-Heer, um die Abtrünnigen zu bekämpfen. Zunächst konnten die Angreifer Achatius und seinen Gefährten nichts anhaben, was 1000 Barbaren dazu bewog ebenfalls zum Christentum zu konvertieren. Schließlich wurden Achatius und die 10000 Soldaten auf dem Berg Ararat mit Dornenzweigen zerfleischt und danach gekreuzigt.
Darstellung
Achatius wird wegen seiner Leiden oft mit einem Dornenstrauch oder mit einem Dornenkranz dargestellt, aber auch als Ritter, Herzog oder Edelmann mit Fahne, großem Kreuz und Schwert. Aufgrund weiterer Verwechslungen bzw. Vermischungen von Legenden wird er manchmal auch mit bischöflichen Insignien dargestellt. Er soll vor bösen Krankheiten und der Todesangst bewahren.
Verehrung
Die Verehrung des Achatius wurde während der Kreuzzüge in Europa verbreitet. Die Legende sollte die Kreuzfahrer in schwierigen Situationen zum Durchhalten motivieren.
Die Pfarrkirchen von Atteln, Grünsfeldhausen, Murau, Rheinhausen (Breisgau), Schladming, Kottingbrunn und Zahlbach (Mainz) sind ihm geweiht.
Die Kapelle un Grünsfeldhausen zeigt den achteckigen/oktogonalen Grundriss der Grabeskirche in Jerusalem, der von den Kreuzfahrern aus dem Heiligen Land mitgebracht wurde.
Gemälde
- um 1419: Meister des Wernigeröder Altars, auf dem Altarbild im Hessischen Landesmuseums, Darmstadt wird die Ermordung des Grafen Dietrich von Wernigerode durch einen Dolchstich in den Hls dargestellt. Die Szene ist umgeben von Szenen aus dem Leben des Heiligen Achatius.
- 1508: Albrecht Dürer: Marter der zehntausend Christen, Ölgemälde auf Leinwand, 99 × 87 cm; Kunsthistorisches Museum, Wien
Siehe auch
Quellen
- Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, Nikol Verlag, Hamburg, 2002, ISBN 3-933203-63-5
- Luc Campana: Die 14 Heiligen Nothelfer. Herkunft und Verehrung – Konkurrenz zur Medizin – Leben und Legenden – Reichweite und Bildnisse. Lauerz: Theresia-Verlag, 2009. ISBN 978-3-03767-035-4.
Einzelnachweise
- ↑ ACHATIUS. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Weblinks
Commons: Achatius von Armenien – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienSchlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Achatius von Byzanz — (* ? in Kappadokien; † 303/304 in Byzanz), auch Agathius, Acato von Ávila, Agario genannt, war Soldat, Märtyrer und gehört zu den 14 Nothelfern. Er wird oft mit Achatius von Armenien verwechselt. Nach der Überlieferung wurde er mit einem… … Deutsch Wikipedia
Achatius — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Varianten 4 Bekannte Namensträger … Deutsch Wikipedia
Pfarrkirche St. Achatius (Atteln) — Kath. Kirche St. Achatius Die katholische Pfarrkirche St. Achatius ist ein dem Heiligen Achatius von Armenien geweihter Kirchenbau in Atteln, einem Stadtteil von Lichtenau (Westfalen) im Kreis Paderborn. Kirche und Gemeinde gehören zum… … Deutsch Wikipedia
St. Achatius (Mainz) — Kirche St. Achatius von Westen Innenraum de … Deutsch Wikipedia
St. Achatius (Atteln) — Katholische Kirche St. Achatius Die katholische Pfarrkirche St. Achatius ist ein dem Heiligen Achatius von Armenien geweihter, denkmalgeschützter,[1]Kirchenbau in Atteln, einem Stadtteil von Lichtenau (Westfalen) im Kreis … Deutsch Wikipedia
Katharina von Alexandria — Obwohl ihre Existenz historisch nicht belegt ist, war die Heilige Katharina von Alexandrien lange eine der beliebtesten katholischen Heiligen. Sie zählt zu den 14 Nothelfern, gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Die… … Deutsch Wikipedia
Religion (Heraldik) — Die Religion im Wappen hat einen festen Platz in der Heraldik gefunden. In vielen Wappen wird durch die Darstellung religiöser Dinge die Entwicklungsgeschichte des Glaubens offengelegt. Alle diese Wappenbilder gehören zu den gemeinen Figuren in… … Deutsch Wikipedia
14 Nothelfer — Der Vierzehn Nothelfer Altar in Thumsenreuth Die Vierzehn Nothelfer sind 14 Christen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht nach der sogenannten Regensburger Normalreihe aus drei weiblichen und elf männlichen Personen, wobei… … Deutsch Wikipedia
Liste der Seligen und Heiligen/A — Die Liste der Seligen und Heiligen enthält eine alphabetische Aufstellung von Personen, die von den christlichen Konfessionen, hauptsächlich den Katholiken und Orthodoxen, als selig oder heilig verehrt werden. Die Liste ist der Zielsetzung nach… … Deutsch Wikipedia
Nothelfer — Der Vierzehn Nothelfer Altar in Thumsenreuth Die Vierzehn Nothelfer sind 14 Christen aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht nach der sogenannten Regensburger Normalreihe aus drei weiblichen und elf männlichen Personen, wobei… … Deutsch Wikipedia