Dürrnhaar

Dürrnhaar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Aying
Aying
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Aying hervorgehoben
47.96666666666711.783333333333610Koordinaten: 47° 58′ N, 11° 47′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 610 m ü. NN
Fläche: 44,98 km²
Einwohner: 4421 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85653
Vorwahlen: 08095, 08102, 08063
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 137
Gemeindegliederung: 19 Gemeindeteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Kirchgasse 4
85653 Aying
Webpräsenz:
Bürgermeister: Johann Eichler (Parteilose Wählergemeinschaft Helfendorf)
Lage der Gemeinde Aying im Landkreis München
Karte

Aying ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises München im Regierungsbezirk Oberbayern, etwa 25 km südöstlich von München (Innenstadt) entfernt. Das Gemeindegebiet grenzt an die drei Landkreise Ebersberg, Miesbach und Rosenheim.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Beschreibung: Das in Blau gehaltene Wappen zeigt mittig einen silbernen Pfahl, vorne einen goldenen Palmzweig und hinten übereinander zwei goldene Bügelkronen. Der Pfahl symbolisiert die gerade Römerstraße, die das Gemeindegebiet durchquert, der Palmzweig erinnert an das Martyrium des heiligen Bischof Emmeram (Sieg des Glaubens über das Böse), die Kronen nehmen Bezug auf den Königshof in Helfendorf.

Es handelt sich um das Wappen der Altgemeinde Helfendorf.

Geschichte

Die Gemeinde Aying wurde 1978 im Zuge der Gemeindegebietsreform durch Zusammenlegung der beiden Gemeinden Helfendorf (ehemals Landkreis Bad Aibling, seit 1972 Landkreis München), und Peiß (Landkreis München) gebildet. Im römischen Isinisca [1] (lat.: Ad Isiniscam? → 791 Ad Eiingun / Eiinga → Aying) traf eine römische Konsularstraße von Castra Regina (Regensburg) kommend auf die Heerstraße von Augusta Vindelicum (Augsburg) über Pons Aeni (Rosenheim) nach Iuvavum (Salzburg). Funde antiker Gebrauchsgegenstände lassen vermuten, dass auf dem Gemeindegebiet keltische und römische Ansiedlungen waren. Siedlungsspuren der Latènezeit und der römischen Kaiserzeit im Ortsteil Peiß [2], Entfernungsangaben in römischen Dokumenten und ein bedeutender Meilenstein[3] weisen darauf hin, dass sich Isinisca auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Aying und an der Via Julia befand.[4] Der Ortsteil Kleinhelfendorf war Schauplatz des Martyriums des Heiligen Emmeram im sehr frühen Mittelalter. Der Bischof aus Regensburg war auf Fernstraßen nach Rom unterwegs, als ihn das grausame Martyrium ereilte.[5] Seit dem 8. Jahrhundert sind die bayerischen Herzöge in der Gemeinde Aying begütert. Das Herzogsgut ging an das Königshaus über. Bereits 885 ist ein Königshof in Helfendorf belegt, der Abgaben an die Kapellenverwaltung in Altötting leisten musste.

Religionen

Die Pfarreien St. Andreas Aying und St. Emmeram Helfendorf bilden einen katholischen Pfarrverband, der von Pfarrer Manfred Wurzer (Jahrgang 1967) geleitet wird. Der Sitz des Pfarrverbandes ist in Aying, der Wohnort des Pfarrers in Kleinhelfendorf. Filialgemeinde von Helfendorf ist Sankt Martin in Grub (Gemeinde Valley, Kreis Miesbach), damit reicht die Region München des katholischen Bischofsvikars, Weihbischof Engelbert Siebler (Dompropst), über die Stadt- und Landkreisgrenze Münchens hinaus.

Die evangelisch-lutherischen Gemeindemitglieder werden durch die Kreuz-Christi-Kirchengemeinde in Höhenkirchen-Siegertsbrunn betreut. Evangelische Gottesdienste werden im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Aying angeboten.

Politik

Gemeinderat

Der Ayinger Gemeinderat besteht aus sechzehn Mitgliedern. In der Amtsperiode 2008-2012 hat die CSU vier Sitze, die SPD einen Sitz, die "Freien Wähler der Gemeinde Aying" (FWGA) sechs und die "Parteilose Wählergemeinschaft Helfendorf" (PWH) fünf Mandate. Seit 1996 hat die Gemeinde Aying aufgrund eines entsprechenden Beschlusses des Gemeinderats einen hauptamtlichen Ersten Bürgermeister. Dieses Amt hat Johann Eichler (PWH) seit dem 1. Mai 1996 inne. Er wurde am 2. März 2008 als einziger Kandidat zum zweiten Mal wiedergewählt. Zweiter Bürgermeister ist seit 1996 Josef Bachmair (FWGA), Dritter Bürgermeister seit 2002 Johann Lechner (CSU).

Ehrenbürger

  • Franz Inselkammer sen., Bräu von Aying
  • Ruppert Fritzmeier, Seniorchef der Fritzmeier Gruppe

Wirtschaft

Verkehr

Aying liegt an der Autobahn A 8 (Ausfahrt 96, Hofolding). Weiterhin führt die Staatsstraße 2078 von München nach Bad Aibling ("Rosenheimer Landstraße") durch das Gemeindegebiet.

Das Gemeindegebiet ist über den MVV an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Die S-Bahn, Linie S 6, fährt durch die Kommune. Die Haltepunkte sind hier Dürrnhaar, Aying, Peiß und Großhelfendorf. Nach München hat die Gemeinde Aying die meisten S-Bahn-Haltepunkte innerhalb einer Kommune.

Ansässige Unternehmen

  • Die Brauerei Aying wurde 1878 gegründet und beschäftigt heute 80 Personen.
  • Die Fritzmeier Gruppe hat ihren Stammsitz in Großhelfendorf.

Schulen, Freizeit und Sport

Bildungseinrichtungen

Freizeit- und Sportanlagen

  • (Schul-)Sportanlagen in Großhelfendorf
  • Tennisplätze in Großhelfendorf
  • Sportanlagen des Vereins "SF Aying"

Städtepartnerschaften

Bisher ist die Gemeinde Aying keine Städtepartnerschaft eingegangen.

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Aying sind 19 amtlich benannte Gemeindeteile ausgewiesen.

  1. Aying
  2. Blindham
  3. Dürrnhaar
  4. Göggenhofen
  5. Graß
  6. Griesstätt
  7. Großhelfendorf
  1. Heimatshofen
  2. Kaltenbrunn
  3. Kaps
  4. Kleinhelfendorf
  5. Kleinkarolinenfeld
  6. Loibersdorf
  7. Oberschops
  1. Peiß
  2. Rauchenberg
  3. Spielberg
  4. Trautshofen
  5. Unterschops

Entwicklung des Gemeindegebiets

Eingemeindungen

Die bisherigen Gemeinden Helfendorf und Peiß wurden 1978 durch die Gemeindegebietsreform zur Gemeinde Aying zusammengelegt. Sechs Jahre zuvor wurde die Gemeinde Helfendorf vom Altlandkreis Bad Aibling dem Landkreis München zugeschlagen.

Nachbargemeinden

Aying wird von sechs Gemeinden Brunnthal, Egmating (Kreis Ebersberg), Feldkirchen-Westerham (Kreis Rosenheim), Glonn (Kreis Ebersberg), Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Valley (Kreis Miesbach) umgeben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Ortschaften der Gemeinde haben sich ihren dörflichen Charakter weitgehend erhalten können. Die Brauerei, die Biergärten und das Ayinger Zentrum mit dem bekannten Brauereigasthof und dem höchsten Maibaum Europas werden von Touristen aus aller Welt gerne besucht. Die Bräudult vor den Pfingstferien, das Johannifeuer der Freiwilligen Feuerwehr Aying im Juni und der Bräukirta (Kirchweih) im Oktober mit großem Bierzelt sind alljährliche Attraktionen in Aying, darüber hinaus gibt es weitere Veranstaltungen und feste "Größen" an Terminen in den verschiedenen Ortsteilen, insbesondere in Groß- und Kleinhelfendorf. Unweit der Ausfahrten "Hofoldinger Forst" kündet eine Unterrichtungstafel auf der Bundesautobahn 8 von der "Kulturlandschaft Aying". Durch den Hofoldinger Forst bis zur "Römersiedlung" bei Peiß und weiter nach Kleinhelfendorf zur Emmeramskapelle führt die Römerstraße "Via Julia", als Radwanderweg mit blauen Schildern und Schautafeln versehen.[6]


Im Jahre 2006 besuchten Wladimir Wladimirowitsch Putin und Edmund Stoiber im Rahmen des Deutschlandbesuchs der russischen Präsidenten den Brauereigasthof Hotel Aying.

Theater

  • Ayinger-Gmoa-Kultur e.V.

Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst, Kultur, Brauchtum, Musik und Amateurtheater. Es wird damit ein Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur geleistet. Der Verein tritt mit Theaterstücken und Musikveranstaltungen in der Öffentlichkeit auf. Er sorgt für die Ausbildung und Fortbildung von Musikanten, Theaterspielern, Spielleitern, Bühnenmeistern und sonstigen Mitwirkenden, insbesondere auch von Nachwuchskräften und nimmt sich in besonderem Maße der Jugendarbeit im Bereich des Amateurtheater an.

2004 wurden in Kleinhelfendorf die Emmerami-Festspiele durch den eigens dafür gegründeten Verein Ayinger-Gmoa-Kultur e.V. aufgeführt, in denen das Martyrium des Heiligen Emmeram dargestellt wurde. Im Juli 2007 wurden die Festspiele in einer neuen Inszenierung ("Emmeram II") zur Aufführung gebracht. Beide Male war Marcus Everding Drehbuchautor und Regisseur. 2009 werden Festspiele zum Haberfeldtreiben in Aying aufgeführt. Auch hierzu konnte Everding erneut als Autor und Regisseur gewonnen werden.

Museen

  • Sixthof in Aying (Heimatmuseum)

Bauwerke

  • Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Emmeram Kleinhelfendorf
  • Marterkapelle in Kleinhelfendorf
  • Brunnenkapelle in Kleinhelfendorf
  • Pfarrkirche Sankt Andreas in Aying
  • Kriegerkapelle Sankt Lambert in Aying (auf dem Kirchenfriedhof)
  • Kapelle zum Gegeißelten Heiland in Dürrnhaar
  • Filialkirche Sankt Nikolaus in Peiß
  • Grotte (kleine Kapelle in Kleinkarolinenfeld, Waldlichtung)

Natur

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Johannifeier des Trachtenvereins d'Goldbergler, immer am 24. Juni
  • Johannifeier der Freiwilligen Feuerwehr Aying
  • Emmeranifeier der Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf, immer am 22. September
  • Emmeramifest (Patrozinium) am Sonntag, der dem 22. September am nächsten ist, in Kleinhelfendorf
  • Veteranenjahrtag des Veteranen- und Kriegervereins Aying am Pfingstmontag
  • Veteranenjahrtag des Veteranen- und Kriegervereins Helfendorf am ersten Sonntag im September
  • Trachtenjahrtag des Trachtenvereins d'Goldbergler Helfendorf am dritten Sonntag im September
  • Patrozinium Sankt Andreas in Aying (Festtag: 30. November)
  • Patrozinium Sankt Nikolaus in Peiß (Gedenktag: 6. Dezember)
  • Halloweenparty des Burschenvereins Aying e. V. (1. Wochenende im November)

Vereine

  • Veteranen- und Kriegerverein Aying
    Hierbei handelt es sich um den ältesten Kriegerverein Bayerns, der 2009 auf 225 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann. Die Lambertikapelle in Aying, die sich auf dem Kirchenfriedhof befindet, wird auch als Kriegergedächtniskapelle genutzt. Auf der rückseitigen Wand ist eine große Tafel angebracht mit einer Namensliste zahlreicher Gefallener und Verstorbener aus diversen Kriegen und Ortschaften, die über das heutige Ayinger Gemeindegebiet hinausreicht. Erster Vorsitzender ist Josef Bachmair (Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Aying).
  • Veteranen- und Kriegerverein Helfendorf
    Der Helfendorfer Kriegerverein kann bis in das Jahr 1906 zurückverfolgt werden. Erster Vorsitzender ist Bürgermeister Hans Eichler (Erster Bürgermeister der Gemeinde Aying).
  • Freiwillige Feuerwehr Aying
  • Freiwillige Feuerwehr Helfendorf
    Die Freiwillige Feuerwehr Helfendorf wurde am 6. August 1874 von 22 Männern unter der Leitung des damaligen Schullehrers Nikolaus Hirn auf Grund mehrerer Großbrände in der näheren Umgebung gegründet und am 8. August 1975 anerkannt. Heute besteht der eingetragene Verein aus über vierhundert Mitgliedern, von denen jedoch die Mehrzahl fördernd sind. Den Vereinsvorsitz hat Augustin Schmied, sein Stellvertreter ist Kaspar Lechner. Die technische Wehr wird von Hans-Peter Huber und Ralf Boschert angeführt.
  • Verein "Dorfleben und Soziales in der Gemeinde Aying"
  • Emmeramibruderschaft Helfendorf
  • Burschenverein Aying e. V.
  • Wasserversorgungsverband Helfendorf
    Seit 111 Jahren kümmert sich ein eigener Wasserversorgungsverband (WVV) um das Trinkwasser für die Altgemeinde Helfendorf. Derzeit besteht der WVV Helfendorf aus 552 Mitgliedern mit insgesamt 605 Abnahmestellen. Laut Vorstandschaft belief sich im Jahr 2007 der Wasserverbrauch auf 152.953 Kubikmeter. 2006 lag der Verbrauch noch bei 155.000 Kubikmeter. Insgesamt 2.277 Personen erhielten 2007 vom WVV das Trinkwasser, nämlich in Göggenhofen, Groß- und Kleinhelfendorf, Grießstätt, Ober- und Unterschops, Heimatshofen, Kaps, Trautshofen, Graß, Kaltenbrunn, Blindham, Rauchenberg, Kleinkarolinenfeld und in einem Teil von Kreuzstraße (Gemeinde Valley, Kreis Miesbach). Vierteljährlich werde das Trinkwasser (Härtegrad III) geprüft, womit die hohe Qualität des kostbaren Nass gewährleistet sei. 2007 hat Hermann Oswald die Leitung des WVV übernommen, nachdem Josef Sedlmair aus Blindham nach 26 Jahren Vorstandstätigkeit diese Aufgabe in jüngere Hände übergeben hat.

Literatur

  • Hubert Bechteler: Pfarrkirche St. Emmeram in Kleinhelfendorf", Salzburg 2007
  • Klaus Schwarz: Archäologisch-topographische Studien zur Geschichte frühmittelalterlicher Fernwege und Ackerfluren, Kallmünz 1989, S. 20-34
  • Gemeinde Aying (Herausgeberin): Chronik Aying, München 1992 (Buchendorfer Verlag)
  • Arbeo: Vita vel passio Haimhrammi episcopi et martyris Ratisbonensis - Lebensgeschichte oder Märtyrerlegende des Bischofs Emmeram von Regensburg
  • Martin Bernstein: Römerstraßen und Kultplätze, München 2006, S. 149 ff.
  • Theodor Mommsen: Corpus Inscriptionum Latinarum, Berlin 1873, S. 737 f.
  • Aeg. Forcellini: Lexicon totius latinitatis, onomasticon "Isinisca", Padua 1913

Quellen

  1. Theodor Mommsen
  2. Bayernviewer Denkmal - (zuerst "Denkmalinfo anzeigen" und dann den roten Punkt anklicken)
  3. Die Meilensäule, ursprünglich an der Via Julia und mit den benachbarten Säulen im Text übereinstimmend
  4. Via Julia - Bilder
  5. Emmeram
  6. Via Julia - Bilder 2

Weblinks


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