Pfennigsparkasse

Pfennigsparkasse

Pfennigsparkassen wurden von den frühen Sparkassen Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet, um den Sparsinn und die Spartätigkeit der Jugend und das Kleinsparwesen zu fördern. Die erste Pfennigsparkasse wurde 1880 in Darmstadt gegründet. Die Gründung wurden oft von den Sparkassen mit finanziellen Mitteln gefördert. Die Pfennigsparkassen wurden meist ehrenamtlich durch einen Lehrer der Gemeinden verwaltet und einmal jährlich gegenüber der Hauptkasse abgerechnet. Einzelne Pfennigsparkassen entstanden aus Armenkassen oder Armen-Unterstützungs-Vereinen.

Pfennigsparkassen fanden sich in verschiedenen Ausprägungen, etwa auch über Sparmarken im Wert von 10 Pfennig, die über Verkaufsstellen vertrieben, auf Sparkarten geklebt und deren Nennbetrag dann bei Vorlage bei der Sparkasse einem Sparkonto gutgeschrieben wurden.[1] Teilweise war die Gutschrift von einem Mindestguthaben von zwei Mark abhängig.

Allein im Großherzogtum Hessen wurden bis 1882 vierzig Pfennigsparkassen gegründet. Bis 1889 wurden im Deutschen Reich Sparmarken im Wert von 345.000 Mark verkauft. Die von der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main getragene Pfenniganstalt verschaffte der Frankfurter Sparkasse bereits im ersten Jahr 8407 neue Sparer mit einer Einlage von 94.186 Mark.[2]

Die Zeit des Ersten Weltkriegs und der Inflation überstanden nur wenige Pfennigsparkassen, teilweise wurden sie in Schulsparkassen umgewandelt.

Quellen/Literatur

  • Karl Heuson: 100 Jahre Bezirkssparkasse Büdingen, Büdingen 1940, Seite 19
  • Hans Pohl: Wirtschaft, Unternehmen, Kreditwesen, soziale Probleme: Ausgewählte Aufsätze Franz Steiner Verlag 2005, ISBN 3515085831

Einzelnachweise

  1. Sparkasse Witten unter 1886
  2. Hans Pohl: aaO, S. 1020 [1]

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