Frankfurter Sparkasse

Frankfurter Sparkasse
Logo der Sparkassen  Frankfurter Sparkasse
Die Firmenzentrale in der Neuen Mainzer Straße
Zentrale in der Neuen Mainzer Straße
Staat Deutschland
Sitz Neue Mainzer Straße 47-53
60311 Frankfurt am Main
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Bankleitzahl 500 502 01[1]
BIC HELA DEF1 822[1]
Verband Sparkassenverband Hessen-Thüringen
Website www.frankfurter-sparkasse.de
Geschäftsdaten 2010[2]
Bilanzsumme 17,262 Mrd. Euro
Einlagen 2,435 Mrd. Euro
Mitarbeiter 1.835
Geschäftsstellen 79
Leitung
Verwaltungsrat Hans-Dieter Brenner
Vorstand Herbert Hans Grüntker
Liste der Sparkassen in Deutschland

Die Frankfurter Sparkasse, kurz Fraspa, ist eine der größten Sparkassen in Deutschland. Sie gehört zur Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Rechtsstruktur

Die Frankfurter Sparkasse entstand am 8. März 1989 durch den Zusammenschluss der Frankfurter Sparkasse von 1822, einer Tochter der Polytechnischen Gesellschaft, mit der Stadtsparkasse Frankfurt, damals noch als Freie Sparkasse in der Rechtsform wirtschaftlicher Verein.

Am 30. August 2005 wurde die Sparkasse nach wirtschaftlichen Problemen[3] in eine AG umgewandelt und von den bisherigen Eignern Polytechnische Gesellschaft und Stadt Frankfurt an die Helaba verkauft, die seitdem 100 % der Aktien der Frankfurter Sparkasse hält. Am 1. Juli 2007 wurde die Rechtsform in eine Anstalt des öffentlichen Rechts geändert. [4]

Vorsitzender des aus neun Mitgliedern bestehenden und mit Arbeitgeber- ( zu ⅔) und Arbeitnehmervertretern (zu ⅓) besetzten Verwaltungsrates ist Hans-Dieter Brenner.

Geschäftsausrichtung und Geschäftserfolg

Die Frankfurter Sparkasse hatte im Geschäftsjahr 2010 eine Bilanzsumme von 17,262 Mrd. Euro und verfügte über Spareinlagen von 2,435 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2010 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 4. Sie verfügt über 79 Filialen und 1.835 Mitarbeiter.[5] Sie ist Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe und betreut mehr als 400.000 private Kunden und nahezu 40.000 Selbstständige, Gewerbetreibende und Unternehmen.

Die Sparkasse ist im gesamten Frankfurter Stadtgebiet und in den Umlandgemeinden Bad Soden am Taunus, Bad Vilbel, Dreieich, Eschborn, Friedrichsdorf, Hanau, Hofheim am Taunus, Kronberg im Taunus, Maintal, Neu-Isenburg, Oberursel (Taunus), Offenbach am Main, Schwalbach am Taunus und Steinbach (Taunus) vertreten.

Tochtergesellschaften und bedeutende Beteiligungen

Die Sparkassen-Informatik (heute Finanz Informatik) erwarb zum 1. Oktober 2007 den Anteil an der 1822 S iNFORM Software GmbH.

Geschichte

Am 12. Juni 1822 eröffnete in der Großen Sandgasse die erste Geschäftsstelle der Frankfurter Sparkasse von 1822.

Die Sparkasse der Stadt Bockenheim eröffnete am 11. Januar 1860 den Geschäftsbetrieb. Vorangegangen war eine Planungsphase, die sieben Jahre gedauert hatte. Die Stadt hatte einen Kassenvorschluss von 200 Gulden eingelegt. Am ersten Tag wurden 29 Sparbücher mit 378 ½ Gulden Guthaben angelegt.[6] Ab 1895, nach der Eingemeindung Bockenheims firmierte die Sparkasse der Stadt Bockenheim in Städtische Sparkasse Frankfurt am Main um. Am 8. März 1989 fusionierten die beiden Geldhäuser. Da die Frankfurter Sparkasse von 1822 die größere der beiden war, übernahm das neue Institut deren Farben blau und gelb. Außerdem wurde die Sparkasse durch ein neues Logo (Raute aus drei waagerechten gelben Balken und der Zahl 1822) repräsentiert.

Im September 1996 wurde die Direktbank 1822direkt als Tochtergesellschaft gegründet. Diese ist die erste Direktbank einer deutschen Sparkasse. Geschäftsführer ist seitdem Manfred Weinel.

2004 geriet die Frankfurter Sparkasse in eine schwere finanzielle Krise. Ein hoher Wertberichtigungsbedarf für das Geschäftsjahr 2003 zehrte die Rücklagen auf. Im Frühjahr 2004 trat der damalige Vorstandsvorsitzende von seinem Amt zurück. Nach einer Prüfung des Jahresabschlusses 2003 forderte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zudem die sofortige Abberufung zweier weiterer Vorstandsmitglieder, die im Oktober 2004 fristlos entlassen wurden. Da die bisherigen Anteilseigner keine Kapitalerhöhung finanzieren konnten, wurde das Institut in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verkauft. Im Februar 2005 übernahm die Helaba sämtliche Anteile. Gegen den Verkauf an eine Privatbank, für den es ebenfalls Interessenten gegeben hatte, hatten politische Bedenken bestanden. Im Zuge der Übernahme wird auch das Corporate Design, das bisher von einem eigenen 1822-Logo und den Farben Blau und Gelb geprägt war, seit 29. Mai 2006 auf das einheitliche Sparkassen-Auftreten mit „S“-Logo und der Farbe Rot umgestellt. Der Begriff 1822 bleibt zwar als Schriftzug erhalten, jedoch verschwand er aus dem offiziellen Sprachgebrauch und den Produktnamen der Sparkasse.


Gesellschaftliches Engagement

Neben ihrem unternehmerischen Handeln unterstützt die Frankfurter Sparkasse soziale und kulturelle Projekte in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. Anlässlich ihres 175-jährigen Jubiläums gründete die Frankfurter Sparkasse 1997 zu diesem Zweck die 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse. Zweck der Stiftung ist die Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt und in der Region durch Förderung in gemeinnützigen Bereichen Kunst, Kultur und Musik, Heimatgedanke, Denkmalschutz und Völkerverständigung, Forschung und Wissenschaft, Bildung, Erziehung, Sport, Natur- und Umweltschutz, Gesundheit, Wohlfahrtspflege, Jugend- und Altenhilfe und Religion.

Die wichtigsten Projekte der 1822-Stiftung und der Frankfurter Sparkasse sind:

Sparkassen-Finanzgruppe

Die Frankfurter Sparkasse ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Sparkasse vertreibt daher Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und vermittelt Versicherungen der SV SparkassenVersicherung. Im Bereich des Leasing arbeitet die Frankfurter Sparkasse mit der Deutschen Leasing zusammen. Zuständige Landesbank ist die Landesbank Hessen-Thüringen. Die Bank fungiert unter anderem als Verrechnungsstelle für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, dient der Anlage von Liquiditätsreserven der Frankfurter Sparkasse und unterstützt dieses Kreditinstitut – durch die Ausgabe von Pfandbriefen oder Kommunalobligationen – bei seiner Refinanzierung.

Weblinks

Nachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Sparkassenrangliste 2010
  3. http://www.focus.de/finanzen/banken/fuer-725-millionen_aid_94548.html Bericht über die Übernahme des Focus vom 14. Mai 2005
  4. Gesetz zur Errichtung der Frankfurter Sparkasse als Anstalt des öffentlichen Rechts (Fraspa-Gesetz) vom 14. Mai 2007
  5. Sparkassenrangliste 2010
  6. Heinrich Ludwig: Geschichte des Dorfes und der Stadt Bockenheim, 1940, Seite 316

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