Pferdebergturm

Pferdebergturm
Reste der Wall-Graben-Anlage der Pferdebergwarte
Pferdebergturm im Februar 2008

Der Pferdeberg ist mit einer Höhe von 279 Metern eine der höchsten Erhebungen im Untereichsfeld. Er liegt zwischen den Duderstädter Ortsteilen Gerblingerode, Immingerode und Tiftlingerode.

Das waldreiche Gebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet „Untereichsfeld“ des Landkreises Göttingen. Neben Pirol, Waldkauz und Waldohreule ist auch eine kleine Population der Haselmaus zu finden. Das Gebiet ist für den Tourismus dicht erschlossen. Zu dem gut ausgebauten Netz der Wanderwege gehört auch der zum Grenzlandmuseum in Teistungen gehörende Grenzlandweg. Dieser führt entlang alter Anlagen der DDR-Grenztruppen und läuft nach einem kurzen Teilstück in Niedersachsen wieder in das direkt angrenzende Thüringen zurück. Außerdem bieten ein Trimmpfad, ein Waldlehrpfad, ein Kinderspielplatz, ein Grillplatz mit Schutzhütte und überdachter Tisch- und Bankgruppe weitere Möglichkeiten auch für die Naherholung. Direkt auf dem Berg liegt das Waldgasthaus „Zur schönen Aussicht“.

Auf dem höchsten Punkt des Pferdeberges lag im Mittelalter die Pferdebergwarte. Als Bestandteil der Duderstädter Landwehr gehörte sie zum Verteidigungssystem der Stadt. Erstmalig erwähnt wurde sie 1445 im Rechnungsbuch (Annale) der Stadt als Pferde-Warde. Erbaut wurde sie vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts, als Duderstadt in einer Fehde mit Hans von Osterode lag. Mit Hilfe von Feuerzeichen konnte bei Gefahr der Türmer der St.-Cyriakus-Kirche alarmiert werden, damit der Stadt ausreichend Zeit für die Einleitung von Verteidigungsmaßnahmen gegeben werden konnte. Heute zeugen nur noch die Reste der Wall-Graben-Anlage von ihrer Existenz. Diese ist bereits 1937 mit der auf ihr stockenden Baumgruppe als Naturdenkmal ausgewiesen worden.

Ein weiteres Wahrzeichen des Berges ist der 14 m hohe Pferdebergturm. Erbaut wurde er von der Stadt Duderstadt und am 22. November 1984 in seiner jetzigen Form seiner Bestimmung übergeben. Er diente dazu, die nahe gelegene Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland zu beobachten. Benutzt wurde er auch vom Bundesgrenzschutz. In erster Linie diente er aber zur Touristeninformation. Bis zur Grenzöffnung fanden jährlich zum Tag der deutschen Einheit am 17. Juni Gedenkveranstaltungen in seiner Nähe statt. Der Pferdebergturm ersetzte einen direkt daneben liegenden Beobachtungsstand, der 1948 durch deutsche Zollbedienstete zur Grenzüberwachung errichtet wurde. Ab 1956 wurde dieser auch von in Duderstadt stationierten Bundesgrenzschutzbeamten benutzt und von diesen zur Schutzhütte erweitert. Nach einem Grenzzwischenfall am 14. August 1964 wurde er zusätzlich mit einer Aussichtsplattform versehen. 1952 wurde neben der Schutzhütte das Pferdebergkreuz errichtet. Auf dem damaligen Platz des Kreuzes steht heute der Pferdebergturm, das Kreuz wurde auf einen anderen Standort umgesetzt.

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