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Pfiffligheim Stadt WormsKoordinaten: 49° 38′ N, 8° 19′ O49.6336111111118.3213888888889110Koordinaten: 49° 38′ 1″ N, 8° 19′ 17″ O Höhe: 110 m ü. NN Einwohner: 3563 (31. Dez. 2006) Postleitzahl: 67549 Vorwahl: 06241 Pfiffligheim [mundartl. Piffelkum, Aussprache ˈpivəlgum] ist einer von 13 Stadtteilen der Nibelungenstadt Worms und hat 3.563 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2006)[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage und Zahlen
Pfiffligheim liegt etwa 3 km westlich der Wormser Stadtmitte. Im Norden grenzt Pfiffligheim an das Flüsschen Pfrimm mit dem Pfrimmpark, offiziell Karl-Bittel-Park und den Stadtteil Hochheim. In westlicher Richtung gelangt man, dem Flusslauf folgend, zunächst an den nordwestlich gelegenen Stadtteil Leiselheim und danach ab der A 61, welche an der Stadtteilgrenze mit der Talbrücke Pfeddersheim das Tal der Pfrimm überspannt, zum weiter westlich gelegenen Pfeddersheim. Die Pfiffligheimer Gemarkungsgrenzen gehen zum Teil erheblich über die nördliche und auch über die westliche Stadteilgrenze hinaus.[2] Im Süden liegt der Stadtteil Horchheim und im Osten geht es übergangslos nach Worms hinein, wobei hier aus Pfiffligheimer Sicht die Stadteilgrenze zum Teil über die Gemarkungsgrenze hinaus geht.
Die Gemarkungsfläche beträgt 463 ha. Das sind 4,3% der Gesamtfläche von Worms inkl. StadtteileGeschichte
Erstmals 1068 urkundlich unter dem Namen Phephilineheim erwähnt, kann Pfiffligheim auf eine äußerst lange Dorf- und Siedlungsgeschichte zurückblicken. Ab etwa 1000 v.Chr. kann eine Dauerbesiedlung nachgewiesen werden. Keltische Wohngruben mit ihren Pfostenlöchern sowie zahlreiches keramisches Material fanden sich an der Donnersbergstraße, oberhalb der Pfrimm. Seinen Namen verdankt der Ort dem Franken Pephilo, der Pfiffligheim um 500 n.Chr. in Besitz nahm und hier sein Heim erbaute. Sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch später im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Pfiffligheim völlig zerstört. Eine 1698 angeordnete Bevölkerungserhebung weist in Pfiffligheim nur noch 33 Familien mit 160 Personen nach. Um 1700 erbauten die Pfiffligheimer ein Rathaus. Die evangelische Pfarrkirche mit einem malerischen Zwiebelturm wurde 1722 erbaut. Nachdem der Ort durch den Vergleich zwischen Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz und seinem Bruder Bischof Franz Ludwig von Worms im Jahr 1705 zur Kurpfalz gekommen war, wurde es dem Oberamt Alzey unterstellt und blieb bei der Kurpfalz bis zu den politischen Umwälzungen zu Ende des 18. Jahrhunderts. Nach der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich im Jahr 1801 wurde das Dorf französisch. Im Juli 1816 kam das Dorf zum Großherzogtum Hessen. Gleichzeitig mit den Vororten Neuhausen und Hochheim wurde Pfiffligheim 1898 in die Stadt Worms eingemeindet.
Die neu errichtete Wormser Straßenbahn kam 1906 mit einer Gleisführung durch die Donnersbergstraße und die Landgrafenstraße nach Pfiffligheim. Mit zwei Haltestellen an der Wehrgasse und dem Endpunkt am Rathaus, brachte die Straßenbahn die endgültige Anbindung an die Stadt Worms.[3] Im Jahr 1956 wurde dann auf einen Buslinienverkehr umgestellt.
Seit 1994 wird durch die Wahl eines Ortsvorstehers eine gewisse Eigenständigkeit dem Ort wieder zurück gebracht.
Wappen
Das Wappen von Worms-Pfiffligheim ist in silber eine blaue Ortsmarke. Wolfssense mit rechtwinkliger Vierung oben vorne am Stiel, unten beseitet von zwei roten Sternen.
Lutherbaum
Das Wahrzeichen von Pfiffligheim ist der Lutherbaum. Weit über das Dorf hinaus und in die Landschaft hinein ragte die Ulme, deren Stamm heute noch als Denkmal gepflegt wird. Sie war mit über 30 m Höhe und einer Breite von 9 m wohl die größte Ulme aller Zeiten und übertraf in Höhe und Breite die Effe in Schimsheim, ja selbst die Rüster (wie das Holz der Ulmen genannt wird) von Hampstead in Middlesex (Südengland), die immer als die größte Ulme der Welt bezeichnet wurde.
Am 26. Oktober 1870 tobte ein furchtbarer Orkan, der etwa zwei Drittel des gewaltigen Ulmenstammes zerbrach. Die Pfiffligheimer taten alles, um den Baumstumpf und die Äste doch noch zu erhalten. So begann man den Boden umzugraben und kräftig zu düngen, und der Stamm begann wieder auszuschlagen. 1899 wurden freiliegende Partien seines Inneren fachmännisch geteert und ausgemauert, und er erhielt eine schützende Einfriedung. Bei einem Gewittersturm am 29. August 1912 brach der Baum erneut zusammen, und die Stadtverordnetenversammlung bewilligte zur Erhaltung des Stammes nochmals Mittel und fasste den Baum mit einer Steinbank ein. Sowohl bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen, als auch bei Konfirmationen, Trauungen usw. stand der Baum im Mittelpunkt. Doch 1949 war der Lutherbaum dann mit seiner Lebenskraft endgültig am Ende. Ab dem Jahre 1998 erfolgte die Sanierung des Baumtorsos und der Gedenktafel sowie – durch Spenden finanziert – im Frühjahr 1999 die Pflanzung einer jungen Ulme im Inneren des Denkmals.[4]
Veranstaltungen
Am Wochenende des letzten Sonntags im Juli findet seit 1987 alljährlich in Piffelkum die Kerb statt. Von Freitag bis Montag gibt es ein buntes Treiben durch die Kerwestraße und den Höfen mit tausenden Gästen und mehreren Livebands. Feste Bestandteile der Kerb in Piffelkum sind am Samstag der Häuserschmückwettbewerb, am Sonntag der Festumzug, und zum Ausklang am Montag das Schubkarrenrennen.
Weblinks
Quellen
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