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Pfrimm Die Pfrimm in Worms
Daten Gewässerkennzahl DE: 2392 Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Rhein → Nordsee Quelle Südöstlich von Sippersfeld im LSG Sippersfelder Weiher
49° 32′ 25″ N, 7° 57′ 25″ O49.5402777777787.9569444444444300Quellhöhe ca. 300 m ü. NN Mündung Rhein in Worms 49.6608055555568.365916666666789Koordinaten: 49° 39′ 39″ N, 8° 21′ 57″ O
49° 39′ 39″ N, 8° 21′ 57″ O49.6608055555568.365916666666789Mündungshöhe ca. 89 m ü. NN Höhenunterschied ca. 211 m Länge 42,7 km Einzugsgebiet 246,383 km² Rechte Nebenflüsse Mohbach, Ammelbach, Kinderbach Linke Nebenflüsse Bornbach, Häferbach, Gerbach, Leiselsbach Mittelstädte Worms Gemeinden Breunigweiler, Dreisen, Marnheim, Albisheim, Zellertal, Wachenheim, Monsheim, Einwohner im Einzugsgebiet ca. 100.000 Die Pfrimm ist ein 42,7 km langer, linker bzw. westlicher Nebenfluss des Rheins in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Pfrimm entspringt im Südteil des Donnersbergkreises. Ihre Quelle liegt im Nordteil des Naturparks Pfälzerwald etwa 3 km südöstlich der Ortsgemeinde Sippersfeld im Landschaftsschutzgebiet Sippersfelder Weiher, das sich mit mehreren Weihern im Hinterwald ausbreitet. Eingeschlossen ist der Quellbereich in einer Mulde zwischen den Bergen Sperberhöhe (329 m ü. NN) im Osten, Salweidenkopf (354 m ü. NN) im Süden und Schnepfberg (361 m ü. NN) im Südwesten. Die Pfrimmquelle wurde 1927 mit Basaltsteinen gefasst. Etwa 10 m nördlich davon durchfließt die Pfrimm den Pfrimmweiher, anschließend den Sippersfelder Weiher. Unweit westlich des Quellgebiets liegt der nicht von der Pfrimm durchflossene Retzbergweiher.
Die Pfrimm fließt überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete und größtenteils etwa parallel zur B 47: Zunächst entwässert sie nördliche Teile des Nordpfälzer Berglands. Unterhalb des Sippersfelder Weihers verläuft sie in Richtung Norden am Pfrimmerhof vorbei, der zu Sippersfeld gehört. Danach passiert sie den Pfrimmer Berg (377 m ü. NN) westlich und fließt durch Breunigweiler, wonach von Südosten der Mohbach einmündet.
Nach dem Eintritt ins Alzeyer Hügelland nimmt die Pfrimm den Bornbach auf und fließt nordostwärts etwas südlich an Standenbühl vorbei; dabei passiert sie das wenige Kilometer nordwestlich gelegene Donnersbergmassiv. Zwischen Standenbühl und Dreisen liegt der Münsterhof, die ehemalige Prämonstratenserabtei Münsterdreisen, an ihrem Südufer. Hier überspannt den Fluß eine alte, gebuckelte Sandsteinbrücke von 1770. Unterhalb Dreisens mündet von Westen der Häferbach ein, in Marnheim der Gerbach; dort war die Pfrimm früher vom Pfrimmtalviadukt überbrückt. Hinter Albisheim fließt von Nordwesten der Leiselsbach zu. Zwischen Marnheim und Albisheim passiert der Fluss den Heyerhof. Fortan strebt sie ostwärts nach Harxheim, worin aus Süden der Ammelbach zufließt.
Weiterhin nach Osten verlaufend gelangt die Pfrimm in den Landkreis Alzey-Worms, damit nach Rheinhessen, und gelangt über Wachenheim nach Monsheim, wo die B 271 kreuzt; der Abschnitt zwischen Marnheim und Monsheim ist das Zellertal. Innerhalb von Monsheim ist die Pfrimm weitgehend auch die Gemarkungsgrenze zwischen dem Hauptort und dem Ortsteil Kriegsheim.
Dann erreicht die Pfrimm im Gebiet der kreisfreien Stadt Worms deren westlichen Stadtteil Pfeddersheim, wo 1525 im Pfälzischen Bauernkrieg die Schlacht bei Pfeddersheim stattfand. Der Ortschaft westlich vorgelagert befinden sich das Naherholungsgebiet Wiesenbrünnchen und das erste von zwei in der Pfrimm gelegenen „Ochsenklavieren“ (Flussüberquerung aus Steinquadern; siehe unten). Zwischen Pfeddersheim im Westen und den Stadtteilen Leiselheim und Pfiffligheim im Osten ist die Pfrimm von der 30 m hohen und 1471,4 m langen Talbrücke Pfeddersheim der A 61 überspannt.
Ab Pfiffligheim fließt die nun meist begradigte bzw. kanalisierte Pfrimm durch das eigentliche Worms. In der Stadt verläuft sie entlang des bereits im Mittelalter angelegten und 1841 im Rahmen der Pfrimmregulierung erhöhten Leiselheimer Damms, der auch „Pfrimmdamm“ genannt wird und auf dem seit 1890 ein Fußweg entlangführt. Am Damm liegt der knapp 300 m lange „Pfrimmweiher“, der von einem kanalisierten Pfrimm-Abzweig durchflossen wird. Danach fließt die Pfrimm − ein weiteres „Ochsenklavier“ (s. u.) durchlaufend – durch den Pfrimmpark, der offiziell Karl-Bittel-Park heißt.
Nach Durchfließen der Wormser Kernstadt, in der die Pfrimm in Richtung Nordnordost abknickt, unterquert sie mündungsnah die B 9 und die Hafenbahn Worms. Schließlich mündet sie etwa 3 km nördlich des Stadtzentrums bei Rheinkilometer 446,7 in den Oberrhein. Dieser bildet zugleich die Wormser Stadtgrenze und die Grenze zum östlich anschließenden Bundesland Hessen. Der Pfrimmmündung gegenüber liegt auf hessischer Seite das Naherholungsgebiet Maulbeeraue.
Wasserführung
Die Pfrimm führt in manchen Jahren starkes Hochwasser, so zum Beispiel 1882 1892, 1902, 1940, 1950, 1978, 1995 und 2003. Besonders stark war das Hochwasser vom 27. November 1882, als alle Mühlen entlang des Flusses im Wasser standen und sich die Felder auf weiter Strecke in eine Seenlandschaft verwandelten. Das Wasser lief sogar über die nördlich des Hauptbahnhofs im Stadtteil Neuhausen befindliche Gaustraße hinaus und ergoss sich nicht erst an der normalen Mündung, sondern auch bereits in der Gegend der Liebfrauenkirche am Handelshafen in den Rhein.
Ochsenklaviere
Zwischen Pfiffligheim und Hochheim
Zwischen den damals noch eigenständigen Gemeinden Pfiffligheim und Hochheim, die heute zu Worms gehören, wurde an der Pfrimm nur etwas oberhalb des heutigen Karl-Bittel-Parks das Pfiffligheimer Wehr errichtet. Direkt unterhalb davon wurde 1898 im Flussbett die im Volksmund als „Ochsenklavier“ bezeichnete Flussüberquerung aus Steinquadern errichtet. Sie ist eine Kombination aus zur Pfrimm hinabführenden Steintreppenstufen und im Fluss liegenden Trittsteinen, über die das Fließgewässer zumindest bei Normal- oder Niedrigwasser überquert werden konnte bzw. immer noch kann.
Später wurde direkt über dem Pfiffligheimer Wehr eine Fußgängerbrücke erbaut, so dass das Ochsenklavier schnell an Bedeutung verlor. Außerdem wurde eine Fischtreppe errichtet, über die Fische den Höhenunterschied am Wehr überwinden können.
In Pfeddersheim
Ein viel älteres Ochsenklavier befand sich im Worms-Pfeddersheimer Westen, etwa in der Mitte der Enzingerstraße. An diesem Bauwerk wurde früher die Pfrimm durch eine betonierte Sperre mit Wehr aufgestaut, um den (inzwischen aufgelassenen) Mühlbach abzuleiten. Das nicht für den Mühlbach benötigte Wasser floss über das verstellbare Wehr oder bei höherem Wasserstand über die gesamte Breite der betonierten Sperre ab. Auch hier war ein Ochsenklavier gebaut worden, auf dem man bis zu mittleren Wasserständen trockenen Fußes die Pfrimm überqueren konnte. Der Mühlgraben war dort über einen Meter, am Wehr sogar über zwei Meter tief und wurde nicht nur von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von manchem Erwachsenen gern zum Baden und Tauchen genutzt, ebenso wie der Wasserfall, der sich über das Wehr in die Pfrimm ergoss. Das beschriebene Staubauwerk bzw. die dortige Badegelegenheit wurde von den Pfeddersheimern mundartlich „Puhl“ genannt, also Pfuhl, obwohl das Wasser durchaus gute Qualität hatte; immerhin wurde das Freibad viele Jahre lang mit aufbereitetem Wasser aus dem vorbeifließenden Mühlbach betrieben.
Verkehr
Die Pfrimm ist als Gewässer II. Ordnung klassifiziert und lediglich mit Kanus oder Kajaks befahrbar.
Zahlreiche Landesstraßen verlaufen durch das Pfrimmtal und kreuzen den Fluss vielerorts. Die B 47 führt parallel zur Pfrimm durch das Tal. Bei Monsheim wird die B 271 unterquert. Die A 63 begleitet den Oberlauf von Standenbühl bis Marnheim, östlich von Worms-Pfeddersheim ist die Pfrimm von der A 61 überquert (Talbrücke Pfeddersheim). In Mündungsnähe kreuzt innerhalb Worms die B 9.
Die Zellertalbahn, eine regionale Nebenbahn des ÖPNV, führt durch das Pfrimmtal.
Weblinks
Commons: Pfrimm – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Flusssystem Rhein
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