Philipp-Matthäus-Hahn-Preis

Philipp-Matthäus-Hahn-Preis

Philipp Matthäus Hahn (* 25. November 1739 in Scharnhausen; † 2. Mai 1790 in Echterdingen) war ein deutscher Pfarrer und Ingenieur.

Philipp Matthäus Hahn

Philipp Matthäus Hahn war der Sohn eines evangelischen Pfarrers. Als er zwölf Jahre alt war, besuchte er eine Lateinschule in Esslingen. 1752 verstarb seine Mutter. Er bewarb sich um die Aufnahme in eine der württembergischen Klosterschulen, bestand aber die dortige Aufnahmeprüfung nicht, und besuchte stattdessen die Nürtingener Vorbereitungsschule für die niedere Geistlichkeit.[1] Hier entwickelte er als technischer Autodidakt Sonnenuhren. Auch setzte er sich mit den pietistischen Lehren Johann Arndts und Christian Wolffs auseinander. 1757 bis 1759 setze Hahn seine Ausbildung in Tübingen fort. Dort entwickelte er Mikroskope, Monduhren, Teleskope und entwarf eine Rechenmaschine.

Nach dem Studium arbeitete er in Lorch als Hauslehrer. Seine erste von mehreren Anstellungen als Vikar erhielt er 1761 in Breitenholz. 1764 wurde er Pfarrer in Onstmettingen. Hier entstanden seine ersten Neigungswaagen und Weltmaschinen. Bei den Weltmaschinen handelt es sich z. B. um das „Nürnberger Modell“, einer Uhr mit Kalender, die die Zeit bis zur Apokalypse anzeigen, sowie synchronisierte helio- und geozentrisches Orreries enthalten. Diese wurde erst nach dem Tod Hahns fertiggestellt. [2] Auf Anregung dessen Aufragsgebers, Herzogs Carl Eugen, der ihn als „Uhrmacher Gottes“ betitelte, kam er nach Kornwestheim. Dort unterhielt er auch eine Uhrmacher-Werkstatt, in der er auch Verwandte beschäftigte. Er führte als Ergänzung zum Gottesdienst eine Erbauungsstunde ein.

1774 starb seine Frau Anna Maria bei der Geburt ihres siebten Kindes. Ein Jahr später heiratete er die Pfarrerstochter Beata Regina Flattich.[1] 1781 wurde er Pfarrer in Echterdingen.

Einzelnachweise

  1. a b Holger Gayer: Philipp Matthäus Hahn. In: Stuttgarter Zeitung, 29. April 2004, S. 25.
  2. Frank Peter Unterreiner: Ein schwäbischer Tüftler: Philipp Matthäus Hahn und seine „Weltmaschinen“ – Wunder der Uhrentechnik. In: Stuttgarter Zeitung, 29. November 1991.

Literatur

  • Engelmann, Max: Leben und Wirken des württembergischen Pfarrers und Feintechnikers Philipp Matthäus Hahn; Richard Carl Schmidt & Co., Berlin 1923
  • Väterlein (Hrg.), Christian: Philipp Matthäus Hahn 1739 - 1790 Pfarrer Astronom Ingenieur Unternehmer; Württemb. Landesmuseum, Stuttgart 1989; 2 Bänder
  • Munz, Alfred; Philipp Matthäus Hahn Pfarrer und Mechanikus; Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990; ISBN 3-7995-4122-5

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kornwestheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Wissenschaftspreis — Liste der Wissenschaftspreise A Adolf Fick Preis (für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physiologie im deutschsprachigen Raum, seit 1929, mit 10.000 Euro dotiert) Agathe Lasch Preis (Norddeutsche Sprachforschung) A.I. Virtanen Prize… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Wissenschaftspreisen — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Abelpreis (neben der Fi …   Deutsch Wikipedia

  • Breymayer — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. Reinhard Breymayer (* 4. Januar 1944 in Urach, Württemberg) ist ein deutscher Philologe, Pietismusforscher und Experte für die… …   Deutsch Wikipedia

  • Reinhard Breymayer — (* 4. Januar 1944 in Urach, Württemberg) ist ein deutscher Philologe, Pietismusforscher und Experte für die Geschichte der Rhetorik. Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit, Ausbildung und Studium 2 Beruf, Forschung und Lehrtätigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Günther Oestmann — (* 7. Mai 1959) ist ein deutscher Wissenschaftshistoriker. Von 1979 bis 1982 machte Günther Oestmann eine Ausbildung zum Uhrmacher. In den Jahren 1983 bis 1990 studierte er Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Geschichte der Naturwissenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Computer — PDP 7 IBM Blue Gene …   Deutsch Wikipedia

  • Frankfurt am Main — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Felix Mendelssohn — Bartholdy, Gemälde von Eduard Magnus (1846) Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist der Romantik. Er gilt unter anderem als entscheide …   Deutsch Wikipedia

  • Mendelssohn-Bartholdy — Felix Mendelssohn Bartholdy, Gemälde von Eduard Magnus (1846) Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist der Romantik. Er gilt unter anderem als entscheide …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”