- Philipp Moritz Fischer
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Philipp Moritz Fischer (* 12. März 1812 in Oberndorf (Schweinfurt); † 6. September 1890 ebenda) war Orgelbauer und Musikinstrumentenmacher.
Leben
Nach Wanderjahren durch europäische Großstädte kehrte er 1843 von London nach Schweinfurt zurück. Laut mündlicher Überlieferung baute er ein mehrsitziges vierrädriges Veloziped mit 3½ Meter Raddurchmesser, sowie nach Pariser Vorbild ein zweirädriges Veloziped mit Pedalkurbelantrieb, das frühestens 1869 durch einen Eintrag in der sogenannten Enderlein-Chronik mit Hinweis auf einen einheimischen älteren Herrn belegt ist.
Als Ende des 19. Jahrhunderts der Patriotismus hohe Wellen schlug, datierte 1897 in einem Leserbrief an den Münchner „Radfahrhumor“ der Stadtsekretär und Hochradfahrer Adam Zorn den Fischer-Eigenbau auf 1850–55 vor, um das Michaux-Veloziped zu unterbieten – Belege gab er keine. Als das Deutsche Museum wegen der vermeintlichen Priorität um ein Replikat bat, datierte es ein Gemeinderatsbeschluss auf 1853. Alle Exemplare außer demjenigen im Schweinfurter Museum sind Replikate. Fischer erhielt einen neuen Grabstein mit der Inschrift „Hier ruht PMF, Erfinder des Tretkurbel-Fahrrades“.
Fischer ist der Vater von Friedrich Fischer (1849–1899), der 1883 die erste Kugelschleifmaschine entwickelte und die Firma FAG Kugelfischer gründete.
Literatur
- H.E. Lessing: Around Michaux – Myths and Realities. In: Proceedings of the 2nd ICHC, St. Étienne 1991, S. 25-29
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- Geboren 1812
- Gestorben 1890
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