- Photophone
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Als Photophon oder Photophone (griech.) bezeichnet man ein von Alexander Graham Bell und Charles Summer Tainter 1880 erfundenes Instrument zur hörbaren Übertragung der menschlichen Sprache in größere Entfernung mit Hilfe eines Bündels Lichtstrahlen, beruht auf dem Verhalten des Selens gegen das Licht. Es handelt sich dabei um das erste Richtfunkgerät.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Das Selen besitzt die Eigenschaft, dass sein Leitungsvermögen für Elektrizität mit der Intensität der Beleuchtung schwankt, und man kann eine lichtempfindliche Selenzelle herstellen, wenn man zwei feine Messingdrähte, in Gestalt flacher Spiralen zusammengerollt, auf ein Glimmerblatt so legt, dass sie sich gegenseitig nicht berühren, und sie dann mit Selen überzieht.
Durch eine Linse a fällt nun Sonnenlicht auf einen Spiegel b von dünnem Glas oder Glimmer, welcher durch die in einen Schalltrichter gegen seine Rückseite gesprochenen Worte in entsprechende Schwingungen gerät und diese Schwingungen auch den Lichtstrahlen mitteilt. Die von dem Spiegel zurückgeworfenen Lichtstrahlen gelangen durch die Linse c in den parabolischen Spiegel e der Empfangsstation, in dessen Brennpunkt sich die Selenzelle d befindet, welche mit dem Telefon g in den von der galvanischen Batterie f ausgehenden Strom eingeschaltet ist.
Bei dieser Vorrichtung ist also der Lichtstrahl der eigentliche Träger des Schalles, während die Batterie und die Selenzelle nur Teile des Empfangsapparats bilden. Auch elektrisches, Drummondsches und selbst das Licht einer Petroleumlampe sind zum Betrieb des Photophons geeignet.
Man kann auch auf das Selen völlig verzichten, und es genügt, das von dem durch gesprochene Worte vibrierenden Spiegel reflektierte Licht auf eine dünne Hartgummiplatte in einem Hörrohr fallen zu lassen. Außer dem Hartgummi sind auch viele andere Körper für den von einem vibrierenden Spiegel reflektierten Lichtstrahl empfindlich; wenigstens fand Bell nur in der Kohle und im Glas zwei Substanzen, welche sich unempfindlich zeigten.
Vor- und Nachteile
Das Photophon benötigt keine Leitung und besitzt darin einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Telefon, während es anderseits von der Beschaffenheit der Atmosphäre abhängig ist, welche nicht immer die Entsendung von Lichtstrahlen auf weitere Entfernungen gestattet.
Das ebenfalls von Alexander Graham Bell erfundene Telefon (Patent 876) hatten auch fast zeitgleich Elisha Gray und Philipp Reis erfunden.
Siehe auch
Literatur
- Bell: Das Phonophon. Leipzig 1880
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