Piffero

Piffero
Piffero
Ettore Losini („Bani“) spielt ein Piffero mit Hahnenschwanzfeder in Bobbio in der Nähe von Piacenza, Emilia-Romagna

Das Piffero (Piffaro) ist ein Doppelrohrblatt-Blasinstrument und gehört damit zur Familie der Oboen.

Es ist das Hauptinstrument der traditionellen Musik der Quattro Province, einer Bergregion im Norden des italienischen Apennins, bestehend aus den vier Provinzen Pavia, Alessandria, Genua und Piacenza.

Das Instrument ist ein Abkömmling der mittelalterlichen Schalmei und gehört zur Familie der Bombarden. Es ist auf gestimmt.

Traditionell wird das Piffero von der Müsa begleitet, dem Apennin-typischen Dudelsack. Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Müsa weitgehend durch das Akkordeon ersetzt, das die Musiker vielseitiger fanden. Gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts erfuhr der Dudelsack aber ein Comeback und das Piffero wird deshalb heutzutage häufig von einem oder beiden dieser Instrumente begleitet.

Einer der wenigen noch aktiven Instrumentenbauer ist Ettore Losini, genannt Bani, in Degara di Bobbio. Mit dem Piffero verwandt ist die in Sizilien beheimatete größere Bifora oder Pifara.

Aufbau des Piffero

Doppelrohrblatt und Pirouette bilden das Mundstück
  • das Mundstück (ital. musotto) besteht aus der Pirouette, in der mit Wachs ein konisches Messingrohr mit dem tonerzeugenden Doppelrohrblatt eingeklebt ist.
  • der Korpus mit konischer Bohrung besitzt acht Tonlöcher. Das achte Loch befindet sich auf der Rückseite des Korpus und wird mit dem linken Daumen gespielt.
  • der Schallbecher (ital. campana) hat üblicherweise eine Bohrung für eine Hahnenschwanzfeder
  • ein Messingring (ital. vera) sichert und verziert die Verbindung zwischen dem Korpus und Schallbecher.
  • Hahnenschwanzfeder zur Reinigung des Doppelrohrblattes in Spielpausen und Dekoration

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