Place Charles-de-Gaulle

Place Charles-de-Gaulle
Aus der Vogelperspektive
Blick vom Triumphbogen über die Avenue de la Grande Armée auf die Grande Arche im Vorort La Défense

Die Place Charles-de-Gaulle (zuvor Place de l'Étoile) ist einer der größten Plätze von Paris. Auf dem kreisrunden, ca. 240 m durchmessenden Platz stoßen das 8., das 16. und das 17. Pariser Arrondissement zusammen. Das Zentrum des Platzes bildet der Triumphbogen. Seinen wohl bekannteren ehemaligen Namen Place de l'Étoile (dt. ‚Sternplatz‘) trug der Platz von 1863 bis 1970. Den Namen verdankte er der Tatsache, dass er in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts auf einer ehemaligen Pariser Anhöhe namens Butte de l'Étoile bzw. Étoile de Chaillot des Hügels Colline du Roule angelegt wurde, auf der sich verschiedene Straßen kreuzten. Aber auch im 19. und 20. Jahrhundert trug der Platz seinen alten Namen zu Recht, da auf ihm sternförmig zwölf große Pariser Straßen münden: die Avenue des Champs-Élysées, die Avenue de Friedland, die Avenue Hoche, die Avenue de Wagram, die Avenue Mac-Mahon, die Avenue Carnot, die Avenue de la Grande Armée, die Avenue Foch, die Avenue Victor-Hugo, die Avenue Kléber, die Avenue d'Iéna und die Avenue Marceau.

Geschichte des Platzes

  • 1670: Auf der Butte de l'Étoile des Hügels Colline du Roule wird ein erster, bis weit ins 18. Jahrhundert hinein achteckiger Platz angelegt.
  • 1768 bis 1774: Der Ingenieur und Architekt Jean-Rodolphe Perronet (1708−1794), premier ingénieur des Ponts-et-Chaussées, lässt auf Vorschlag von Ange-Jacques Gabriel, inspecteur des bâtiments du roi, die Spitze des Hügels Colline du Roule abtragen, um der alten Straße von der Place Louis XV (heute Place de la Concorde) bis zum Pont de Neuilly ein gleichmäßiges Gefälle zu geben. Im Verlauf dieser Planierungsarbeiten wurde die Butte de l'Étoile so um fünf Meter tiefer gelegt. Auf dem großflächig planierten Areal auf der Spitze der ehemaligen Anhöhe entstand so ein großzügig ausgelegter runder Platz. Mit dem Erdaushub wurden die Avenue des Champs-Élysées und die Trassen der später angelegten Straßen Rue Balzac und Rue Washington aufgeschüttet.
  • 1785 bis 1787: 1785 wird die historisch gesehen sechste Pariser Stadtmauer, die Mauer der Generalpächter (mur des Fermiers généraux) erbaut. Sie dient erstmals nicht der Verteidigung der Stadt, sondern der Erhebung von Einfuhrzöllen. 1787 wird die Mauer mit zwei vom Architekten Claude-Nicolas Ledoux entworfenen und in die Mauer der Generalpächter eingelassenen Toren bis an den Ostteil des umgebauten Platzes ausgedehnt.
  • 1806: Am 15. August 1806 wird auf Anordnung von Kaiser Napoleon der Grundstein für den Bau des Triumphbogens gelegt.
  • 1836: Am 29. Juli 1836 wird der Triumphbogen vom französischen König Louis Philippe eingeweiht.
  • 1854: Am 13. August 1854 ergeht der Befehl, den Platz radikal umzubauen. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen von ihm lediglich fünf Straßen aus: die Straße von Paris nach Neuilly-sur-Seine (heute die Avenue des Champs-Élysées und die Avenue de la Grande Armée), zwei außerhalb der Mauer der Generalpächter liegende Wehrgänge (chemins de ronde) (heute die Avenue Kléber und die Avenue de Wagram) und die kurz zuvor vom Architekt Jakob Ignaz Hittorff fertig gestellte Avenue de l'Impératrice (heute die Avenue Foch).
  • 1857: Entsprechend dem Dekret von 1854 werden bis 1857 sieben weitere Trassen angelegt, die dem Platz das heutige Aussehen eines runden Platzes mit zwölf strahlenförmig davon ausgehenden Straßen, geben sollten: Nun entstanden die Avenue de Friedland, die Avenue de la Reine-Hortense (die heutige Avenue Hoche), die Avenue du Roi-Jérôme (die heutige Avenue Mac-Mahon), die Avenue d'Essling (die heutige Avenue Carnot), die Avenue d'Eylau (die heutige Avenue Victor-Hugo), die Avenue d'Iéna und die Avenue Joséphine (die heutige Avenue Marceau).
  • 1858: Der Architekt Jakob Ignaz Hittorff errichtet an den Schnittpunkten der zwölf Ausfallstraßen mit der schmalen, den ganzen Platz umrundenden Straße (heute die Rue de Presbourg und die Rue de Tilsitt), zwölf symmetrisch konzipierte 16 Meter hohe Stadtpalais (Hôtels) mit identischen Fassaden. Da nach Ansicht des Pariser Stadtplaners Georges-Eugène Haussmann Hittorfs zu kleine Häuser nicht mit dem riesigen Platz harmonierten, ließ Haussmann vor ihnen Bäume anpflanzen, die die seiner Ansicht nach an dieser Stelle nicht sehr repräsentativen Häuser verdecken sollten.
  • 1921: Am 28. Januar 1921 werden unter dem Triumphbogen die sterblichen Überreste eines in der Schlacht um Verdun gefallenen unbekannten Soldaten bestattet.
  • 1923: Seit dem 11. November 1923 brennt über dem Grabmal des unbekannten Soldaten eine Ewige Flamme.
  • 1970: Am 13. November wird die Place de l'Étoile zu Ehren des vier Tage zuvor gestorbenen ehemaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Place Charles-de-Gaulle umbenannt.

Literatur

  • Jacques Hillairet: Dictionnaire Historique des Rues de Paris, Paris, 1997 (Hauptquelle)

Weblinks

 Commons: Place Charles-de-Gaulle (Paris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • http://www.2m40.com/ Der Tunnel am oberen Ende der Champs-Élysées am Place de l'Étoile ist 20 cm niedriger als die meisten Tunnel in Frankreich, was trotz Schild mit 2,40m Höhenbegrenzung seit 40 Jahren ständig zu Unfällen führt (ca. 25 je Jahr). Eine Dokumentation von Frederic Siebert, der ein Geschäft ca. 50 m vom Tunneleingang entfernt betreibt. Beispiel Februar 2010: http://www.2m40.com/2010/02/
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