- Grande Arche
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Die Grande Arche (deutsch: der große Bogen) ist ein modernes Bauwerk in Form eines Triumphbogens im Pariser Vorort La Défense. Dieser neue Triumphbogen trägt offiziell den Namen La Grande Arche de la Fraternité, wird in Paris häufig aber auch L'Arche de La Défense oder einfach La Grande Arche genannt. Er bildet die westliche Perspektive des sogenannten axe historique, der Avenue, die eine Gerade bildet mit dem bekannteren Arc de Triomphe und dem Arc de Triomphe du Carrousel, der sich zwischen dem Jardin des Tuileries und dem Louvre befindet.
Das Bauwerk ist jedoch nicht exakt zur Sichtachse der axe historique ausgerichtet, sondern um 6,5 Grad aus der Achse gedreht. Diese Abweichung musste in Kauf genommen werden, da bei der Statik des Baus die dort verlaufenden Verkehrstunnel (RER, Métro und Autobahn) berücksichtigt werden mussten. Durch die leicht schräge Ansicht ergibt sich aus der Ferne eine räumlich tiefere Wirkung der Struktur als es bei einer frontalen Ansicht der Fall wäre.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Grande Arche wurde zwischen 1984 und 1989 auf Initiative des damaligen Präsidenten François Mitterrand gebaut, der in den 1980er Jahren durch viele monumentale Bauwerke das Stadtbild von Paris verändern ließ. Entworfen wurde die Grande Arche von Johan Otto von Spreckelsen und Paul Andreu. Von 425 Teilnehmern gewann von Spreckelsen den 1. Preis eines internationalen Wettbewerbs. Die Eröffnung der Grande Arche erfolgte am 14. Juli 1989 zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution.
Architektur
Das Bauwerk ist mit einer Höhe von 110,9 Metern, einer Breite von 106,9 Metern und einer Länge von 112 Meter fast würfelförmig. Die Fassade besteht aus Glas und Carrara-Marmor, die Gebäudekonstruktion aus Stahlbeton. 125.000 Kubikmeter beträgt das Betonvolumen. Auf den etwa 19 Meter breiten Seitenwänden verteilen sich 35 Geschosse, die zumeist als Büro- und Konferenzräume genutzt werden. Ein weißes, in der Höhe verstellbares, wolkenähnliches Segel mit dem Namen les nuages (deutsch: die Wolken) soll einen Kontrast zum monumentalen Torwürfel setzen.
Nutzung
Das Gebäude wird als Amtssitz für das französische Handels- und Verkehrsministerium, für privatwirtschaftliche Büros und als Sitz der Internationalen Stiftung für Menschenrechte (im Dach) genutzt.
Touristen konnten bis April 2010 nach Zahlen eines Eintritts mit einem der Glasaufzüge – auch mit gläsernem Boden – direkt in den Dachbereich fahren. Von dort konnte eine Aussichtsplattform betreten werden, die einen Blick auf La Défense und die axe historique erlaubt. Zusätzlich fanden im obersten Geschoss regelmäßig Ausstellungen verschiedenster Art statt, deren Eintritt jeweils inklusive war. Nach technischen Problemen mit dem Aufzug beendete der Betreiber diese Möglichkeit und kündigte im Sommer 2010 an, die Räume zu Büros umzubauen und der Öffentlichkeit damit nicht mehr zugänglich zu machen.[1]
Literatur
- Ernst Seidl: La Grande Arche de La Défense in Paris: Form - Macht - Sinn, Hamburg: Kovac, 1998, ISBN 3-86064-702-4.
- Ernst Seidl: Monument im Dienst der Demokratie? La Grande Arche in Paris, in: H. Hipp, E. Seidl (Hrsg.), Architektur als politische Kultur: philosophia practica, Reimer, Berlin 1996, ISBN 3-496-01149-1, S. 311-326.
Weblinks
- www.grandearche.de Webpage über die Grande Arche
- www.grandearche.com Le Toit de la Grande Arche
- Grande Arche. In: Structurae.
- Grande Arche. In: archINFORM.
Einzelnachweise
- ↑ Tourismusattraktion in Paris wird geschlossen, dpa-Meldung auf sueddeutsche.de vom 11. August 2010
48.8927777777782.2355555555555Koordinaten: 48° 53′ 34″ N, 2° 14′ 8″ O
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