- Plagiatsfalle
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Eine Plagiatsfalle ist ein an unverfänglicher Stelle in Datenbeständen absichtlich eingebauter harmloser Fehler.
Plagiatsfallen in Lexika oder Wörterbüchern sind eine klassische Methode zur Aufdeckung von Plagiaten. Sie ermöglichen als schnell auffindbare Übernahme-Indikatoren die Überprüfung später erscheinender konkurrierender Publikationen. Sogenannte fingierte Lexikonartikel können als Plagiatsfallen genutzt werden, doch haben diese primär parodistische bzw. humoristische Intention.
Die Österreichische Telekom nutzt solche Plagiatsfallen auch, indem sie in jedem Vorwahlbereich eine nicht existierende Telefonnummer im Telefonbuch einfügt. Taucht diese Telefonnummer dann in Telefon-CDs auf, ist eine direkte Handhabe gegeben, um wegen Urheberrechtsverletzung gegen den Herausgeber vorzugehen. Kontrolladressen erfüllen diesen Zweck in Adressdatenbanken. Listbroker können zur Kontrolle der Nutzungshäufigkeit von verkauften Adressbeständen bestimmte Adressen einfügen, die nicht der eingekauften Zielgruppe entsprechen und deren Eingangspost kontrolliert wird.
In kartografischen Werken oder Geodaten werden als Plagiatsfalle fiktive Straßen (Trap Streets) eingebunden. Diese können aber auch der Desinformation aus militärischen oder politischen Gründen dienen.
Literatur
- Rainer Schmitz: Was geschah mit Schillers Schädel? Alles, was Sie über Literatur nicht wissen. 1. Auflage. Eichborn, Berlin 2006, ISBN 978-3821857756.
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