Planetary Collegium

Planetary Collegium

Das Planetary Collegium ist ein internationales Netzwerk für Forschung in den Fachgebieten Kunst, Technologie und Bewusstsein. Im Jahr 1997 gründete Roy Scott das Kollegium an der Universität von Wales, Newport, als den Centre for Advanced Inquiry in the Interactive Arts (CAiiA). Im Jahr 2003 verschob Ascott die Basis des Kollegiums an die Universität von Plymouth und nannte es in das Planetary Collegium um[1].

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Seit der Gründung gab es Symposien und Konferenzen (Conscousness Reframed Conferences) an unterschiedlichen Universitäten in England, Australien, China und Österreich und machte mit ungewöhnlichen Konzepten, Projekten und Konferenzen auf sich aufmerksam. Consciousness Reframed ist ein Forum für transdisziplinäre Fragen in den Fachbereichen Kunst, Wissenschaft, Technologie, Design und Bewusstsein und baut auf der Expertise von Künstlern, Designern, Architekten, Performance, Musikern, Schriftstellern, Wissenschaftlern und Gelehrten aus 20 verschiedenen Ländern auf.

Im November 2009 wird die 10. internationale Consciousness Reframed Konferenz mit dem Thema 'Experiening Design, Behaving Media' auf dem Campus der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) in München statt finden. An der Konferenz werden Forscher u.a. vom CAiiA-Nabe aus Plymouth, von Nuova Accademia di Belle Arte aus Mailand und der Zürcher Hochschule der Künste teilnehmen. Zusätzlich gibt es das Angebot (call for proposals) für Promovierende ein Thema einzureichen und an der Konferenz einen Vortrag zu halten.

Arbeitsweise

Das Kollegium hat eine eindrucksvolle Zahl an Mitgliedern von international etablierten Künstlern und Architekten, Musikern, Performance, Theoretikern und Gelehrten der New Media, die mit ihren Doktor- und Habilitationsforschung aktuell beschäftigt sind. Die Dissertationen zielen auf den Preis der Universität von Plymouth PhD ab. Die Mitglieder stehen online in engem Kontakt und treffen sich regelmäßig in unterschiedlichen Teilen der Welt. Ziel ist es, sich über neueste theoretische und praktische Forschungen und Erkenntnisse in der neuen Media Art (New Media Art) mit dem Fokus auf Telematik und am Technoetics auszutauschen. Im Kontext der Transdisziplinarität und des Synkretismus fördert das Kollegium die Integration der Kunst, der Wissenschaft, der Technologie und der Bewusstseinsforschung in eine post-biologische Kultur.

Mit den weltweit verstreut lebenden Mitgliedern, den häufigen Research Sessions und den Konferenzen in Asien, Australien, Amerika und Europa, wird die weltweite Forschungsgemeinschaft und Community weiter aufgebaut. Der Mittelpunkt des Kollegiums ist in den Forschungseinrichtungen der Technologie, der Datenverarbeitung, den Communications und der Elektronik die Universität von Plymouth. Weitere Standorte sind in Mailand und in Zürich. Seit 1997 hat das Kollegium fünfundzwanzig Konferenzen und Symposien in Europa, Norden und Südamerika, Japan, China und Australien abgehalten.

Direktorium

  • Planetary Collegium President and Director of the CAiiA-Hub: Professor Roy Ascott
  • M-Node Director: Francesco Monico.
  • Z-Node Director: Professor Jill Scott

Ziele

Das Planetary Collegium hat das Ziel neue Erkenntnisse und neues Wissen im Rahmen der Künste, durch transdisziplinäre Fragen und im kritischen Diskurs, mit besonderer Referenz im Bereich der Technoetic Forschung und zu den Fortschritten in der Wissenschaft und der Technologie aufzubauen.

  • die sozial-, technologischen und geistigen Bestrebungen der sich aufbauenden Planetary Gesellschaft zu reflektieren und bei der Entwicklung eines kritischen Bewusstseins zu unterstützen
  • die face-to-face Verbindung der Einzelpersonen mit den nomadischen, transkulturellen Interaktionen der Telematikgemeinschaften zu verbinden
  • ein Netz der Forschungsschwerpunkte, die strategisch über die Erde verteilt sind, weiter zu entwickeln und jedem die Möglichkeit zu geben den eigenen kulturellen Ethos zu erhalten
  • eine synkretische Strategie im Bereich Kunst, Wissenschaft, Technologie und Bewusstseinsforschung zu entwickeln.

Das Kollegium forscht im Bereich neuer Sprachen, Systeme, Strukturen und Verhaltens. Dabei soll in den Einblicken in die Natur des Verstandes die menschliche Identität gewährt bleiben.

Das PhD-Forschungsprogramm

  • Alle Teilzeitdoktoranden besuchen jedes Jahr drei verbindliche zehntägige face-to-face Composite Sessions über einen dreijährigen Zeitraum hinweg. Jede Session beinhaltet drei Tage von individuellen Forschungs-Up-Dates der teilnehmenden Mitglieder. Diese Up-Dates werden im Rahmen einer Gruppen-Diskussion präsentiert und durch ein dreistufiges Feedback kritisiert. Des Weiteren gibt es individuelle Tutorien durch Forschungsleiter, ein zweitägiges allgemeines Symposium und ein eintägiger kultureller Besuch.
  • Vollzeitdoktoranden werden angehalten an der Universität von Plymouth, Universität Mailand oder Zürich während eines ununterbrochenen dreijährigen Zeitraums vor Ort zu sein.

Forschungsberichte/Dissertation

Die Doktoranden müssen regelmäßig Zwischenberichte beim Forschungsauschuss der Universität Plymouth einreichen.

  • Bei der Zusammenfassung jeder Composite Session reichen die Doktoranden ihr Forschungs-Update (ppt) und Kritik ein (Word).
  • Der Übergangsreport wird zusammen mit einem Report eines unabhängigen Experten eingereicht, um die Übertragung von MPhil zum vollständigen PhD-Status zu unterstützen.
  • nach einem mindestens vierjährigen Forschungszeitraum, ist es einem Doktoranden erlaubt, eine Thesis für die Abschlussprüfung einzureichen, die ebenfalls eine mündliche Prüfung umfasst. Die finale Arbeit kann in einer schriftlichen Thesis von 80.000 Wörtern bestehen oder eine Thesis, die aus zwei Teilen besteht: eine digitale Mappe (Portfolio) der praktischen Arbeit, die untersucht worden ist und ausschließlich von dem Doktoranden im registrierten Forschungszeitraum erarbeitet wurde, und eine damit verbundene schriftliche Ausarbeitung mit mindestens 35,000 Wörter bestehen.

Aktuelle Fragen

  • Wie können neue Technologien und die Metaphern der Wissenschaft in der künstlerischen Forschung und Entwicklung eingesetzt werden?
  • Wie können die Einblicke des Künstlers zur Zuführung des Wissens in der Wissenschaft und zur technologischen Entwicklung beitragen? (Fragen Sie nicht, was Wissenschaft für Kunst tun kann, sondern was Kunst für die Wissenschaft tun kann!).
  • Wie können Technologie und Kunst in der Navigation des Bewusstseins und in der Erforschung des Verstandes kombiniert werden? Wie kann die gewachsene Klugheit der exotischen oder alten Kulturen zur Suche nach Bedeutung und Werten in einer post-biologischen Gesellschaft verbunden werden?
  • Inwiefern können neue Technologien dabei helfen Kulturen zu unterstützen und zu erhalten, die fern des westlichen Paradigmas leben? Wie kann das Internet die Notwendigkeiten des interaktiven, nicht-linearen, transdisziplinaren Lernens unterstützen und kreative Gedanken und konstruktive Tätigkeiten unterstützen?
  • Wie können neue Diskurse eingeleitet werden die kritische, ethische und spirituelle Perspektiven als neue Felder der Kunst hervorbringen?
  • Das konstruktive und ausdrucksvolle Potential der telematischen und interaktiven Digitalen Media wird weiter ausgebaut und künstlerische und spirituelle Strategien werden identifiziert. Doch wie wird das Kollegium fortsetzen Entwicklungen in der post-biologischen Forschung, molekularen Technik, Neuro-Wissenschaft und in der Nanotechnologie weiter nutzen können, um menschliche Möglichkeiten zu optimieren, und neue Visionen der Weltgesellschaft zu gründen?

Forschungskonferenzen

Die internationale Forschungskonferenz Consciousness Reframed: Kunst und Wahrnehmung in der post-biologischen Ära, einberufen und gesteuert von Professor Ascott, hat jedes Jahr zwischen 70 und 100 Präsentatoren aus 25 Ländern:

  • 1997, 1998, and 2000. University of Wales College Newport
  • 1998. Conference workshop The Architecture of Consciousness
  • 2002. Perth, Western Australia. Hosted by Curtin University
  • 2003. University of Wales College Newport
  • 2004. Beijing, China. Qi and Complexity hosted by the Digital Media Studio, Central Academy of Fine Arts; China Electronic Music Center, Central Conservatory of Music; Department of Digital Art and Design, School of Software, Peking University; Institute of Digital Media, Beijing Normal University.
  • 2005. University of Plymouth. Altered States: Transformations of Perception, Place & Performance.
  • 2006. University of Plymouth. Altered States: Immatereality.
  • 2008. Vienna. New Realities: Being Syncretic Hosted by Universität für Angewandte Kunst Wien.
  • 2009. Munich. Hosted by [Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation], Munich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.plymouth.ac.uk/pages/dynamic.asp?page=staffdetails&id=rascott

Wikimedia Foundation.

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