Auftragsfreigabe

Auftragsfreigabe

Auftragsfreigabe ist die Aktivität im Planungsprozess der Produktionsplanung und -steuerung, welche geplante Produktionsaufträge in tatsächliche Aufträge überführt. Sie bildet den Übergang von der Planungsphase zur Produktionsphase. Sie überprüft geplante, terminlich fällige Aufträge auf Verfügbarkeit aller benötigten Ressourcen wie Material, (Rohmaterial, Teile, Baugruppen), Werkzeug und Kapazität (Verfügbarkeitsprüfung).

Als Übergang von der Planung zum Beginn der Realisierung ist sie von besonderer Bedeutung, weil während der Planung Änderungen wie geänderter Bedarf, Termin- oder Mengenänderungen, Berücksichtigung von Änderungen an Produktionsmitteln wesentlich einfacher in einer neuen Planung berücksichtigt werden können als nach der Auftragsfreigabe eines Auftrags, wenn Arbeitsunterlagen bereits ausgefertigt, Ausgangsmaterial bereits entnommen, Arbeitsvorgänge bereits begonnen oder gar abgeschlossen sind.

Zur Auftragsfreigabe werden die nach Priorität sortierten, mittelfristig geplanten Aufträge periodisch auf das Eintreffen des geplanten Starttermins überprüft. Im Falle des Eintreffens des Freigabetermins werden die Aufträge auf Verfügbarkeit aller Ressourcen überprüft (Verfügbarkeitsprüfung) und auf den Status „freigegeben“ gesetzt und die Ressourcen reserviert. Es gibt hierfür unterschiedliche Verfahren. Entweder wird die Verfügbarkeit nur auf den Freigabetermin hin untersucht oder bis auf einen mehr oder weniger langen Zeitraum zwischen Freigabe und tatsächlichem Start, d.h. es wird auch eine zu erwartende, weil geplante Verfügbarkeit einbezogen. Man spricht deshalb auch von statischer und dynamischer Auftragsfreigabe.

Eine besonderes Verfahren der Auftragsfreigabe ist die belastungsorientierte Auftragsfreigabe, die den Belangen der Fertigungssteuerung eher gerecht werden soll, weniger den Belangen der Planung mit ihren zwangsläufigen Unwägbarkeitren.

Kanban ist eine Form der Auftragsfreigabe nach dem Holprinzip. Sie stößt Aufträge der Vorstufe abhängig vom tatsächlichen Bedarf der nachgelagerten, verbrauchenden Stelle. Im Falle verbrauchsorientierter Materialdisposition war dieses Verfahren mit dem Namen Pendelkarte verbunden.


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