- Poland-Syndrom
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Klassifikation nach ICD-10 Q79.8 Sonstige angeborene Fehlbildungen des Muskel-Skelett-Systems ICD-10 online (WHO-Version 2011) Das Poland-Syndrom (1841 nach dem englischen Chirurgen Alfred Poland benannt) ist eine komplexe Fehlbildung als Folge einer fehlenden Anlage des Brustmuskel in der neunten Schwangerschaftswoche. Hierfür gibt es bisher keine erklärbare Ursache. In der Regel liegt ein einseitiges partielles oder vollständiges Fehlen des Musculus pectoralis major und der Brustdrüse vor. Die Funktionalität des fehlenden Brustmuskel wird dabei häufig aufgrund des Fehlens des Muskel mit der Geburt durch andere Muskeln kompensiert, so dass eine funktionale Einschränkung nicht zwingend erfolgt. Die Brustwarze ist in aller Regel regelrecht angelegt. Beim klassischen Polandsyndrom kann begleitend eine Anomalie der Hand sowie ev. ein Nierendefekt auf der betroffenen Seite vorliegen. Für die Diagnose ist dies jedoch nicht obligat. Die Wahrscheinlichkeit eines Poland-Syndrom liegt je nach Ausprägungsintensität zwischen 1:20.000 und 1:100.000.
Im Gegensatz zum Polandsyndrom bezeichnet das Amazonen-Syndrom das alleinige Fehlen der Brustanlage (Brustdrüse), wobei der Pektoralismuskel jedoch vorhanden ist. Der Name geht auf die griechische Mythologie zurück, nach der sich das Frauenvolk der Amazonen zur besseren Handhabung von Pfeil und Bogen eine Brust abgeschnitten haben soll.
Das Poland-Syndrom tritt gelegentlich zusammen mit dem Moebius-Syndrom auf.
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