- Polheim (Camp)
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Datei:Aan de Zuidpool - p1913-160.jpg
Polheim ist das am 14. Dezember 1911 im Rahmen der norwegischen Fram-Expedition von Roald Amundsen und seinen vier Gefährten unmittelbar nach der Ankunft am Südpol gegründete Camp.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erreichen des Südpols und Benennung des Lagerplatzes
Roald Amundsen und seine Begleiter Helmer Hanssen, Olav Bjaaland, Oscar Wisting und Sverre Hassel erreichten im Rahmen ihrer Fram-Expedition am 14. Dezember 1911 als erste Menschen den Südpol. Ihr in unmittelbarer Nähe des Südpols aufgeschlagenes Lager nannten sie Polheim. Nachdem am Lagerplatz die norwegische Flagge aufgestellt worden war, gab Amundsen bekannt, dass dieses Land König-Haakon-VII-Plateau heißen solle. Allerdings hat sich dieser Name - außer in Norwegen - nicht durchgesetzt. Heute wird das Plateau zumeist als Polarplateau bezeichnet.
Um keine Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass die Expedition tatsächlich den Südpol erreicht hatte, legte Amundsen besonderen Wert auf eine möglichst exakte Positionsbestimmung. Weil der mitgeführte Theodolit während der Reise Schaden genommen hatte, behalf sich Amundsen mit einem Sextanten. Er ging davon aus, dass mit seinen Instrumenten die Position des Südpols auf eine Seemeile genau bestimmen werden konnte. Trotzdem wurde Polheim in mehreren Fußmärschen umkreist („eingeboxt“), um auf diese Weise die Sicherheit, den Pol betreten zu haben, weiter zu erhöhen. Eine genaue Untersuchung der in den Tagebüchern dokumentierten Messungen der Expeditionsteilnehmer zeigte später, dass Polheim lediglich etwa 1,5 Meilen vom Südpol entfernt lag und die Gruppe bei der Umkreisung des Lagers den Südpol sehr präzise mit einer Abweichung von nur rund 200 Metern erreicht hatte.
Am 18. Dezember 1911 verließ Amundsens Expedition Polheim. Die Gruppe ließ das mitgeführte Reservezelt am Südpol zurück. Amundsen erwartete, dass sein Konkurrent um die Ersterreichung des Südpols, der Engländer Robert Falcon Scott, den Pol kurz nach ihm erreichen würde. Daher hinterließ er im Zelt eine Nachricht für Scott sowie einen Brief an den König Haakon VII von Norwegen. In der Nachricht wurde Scott gebeten, den Brief an den norwegischen König auszuhändigen, falls Amundsens Expedition nicht zurückkehren würde.
Da die "offiziell" mitgeführte Fotokamera der Expedition defekt war, wurden die einzigen von der norwegischen Expedition gemachten Bilder von Polheim mit der Privatkamera von Olav Bjaaland aufgenommen.
Die englische Expedition in Polheim
Die englische Expedition unter der Leitung von Robert F. Scott erreichte den Südpol und damit auch Polheim etwa einen Monat nach der Abreise von Amundsens Gruppe am 17. Januar 1912. Scott nahm - wie von Amundsen gewünscht - die im Zelt liegenden Briefe an sich. Scott und seine Begleiter kamen auf der Rückreise vom Südpol ums Leben. Beide Dokumente wurde später bei der Leiche von Scott gefunden.
Das weitere Schicksal von Polheim
Erst rund 45 Jahre nachdem Scotts Expedition Polheim verlassen hatte, sollten wieder Menschen den Südpol betreten, nämlich anlässlich der Gründung der Amundsen-Scott-Südpolstation im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres. Angesichts der in dieser Zeit gefallenen Niederschläge in Form von Schnee war zu dieser Zeit von Polheim und Amundsens Zelt nichts mehr zu sehen. Es wurde bis heute nicht gefunden.
Vermutlich liegt Polheim mittlerweile mehrere Meter tief im Eis begraben[1]. Zusätzlich könnte die Bewegung des Eises die ursprüngliche Position des Lagers seit 1911 beträchtlich verändert haben.
Referenzen
Siehe auch
Kategorie:- Erforschung der Antarktis
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