Politikdidaktik

Politikdidaktik

Die Politikdidaktik ist eine sozialwissenschaftliche Disziplin, die als Fachdidaktik die Lehr- und Lernprozesse für schulische und außerschulische politische Bildung zum Gegenstand hat. Sie ist keine Unterdisziplin der Pädagogik, sondern eine eigenständige Disziplin mit Bezügen zu den Fachwissenschaften Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie und insofern der Interdisziplinarität verpflichtet.

Für die Auswahl der Inhalte und Ziele des Politikunterrichts reicht angesichts des wachsenden Wissens und der Ergebnisse der Lernpsychologie reine Methodik nicht aus. Sie sind zu begründen und mit Methoden und Medien zu verknüpfen, um Unterricht zielgruppenadäquat zu planen. Nach der sogenannten "didaktischen Wende" Ende der 1950er Jahre, als nicht mehr nur die Politik, sondern auch die politische Bildung zum Gegenstand der Politikwissenschaft wurde, die sich in Deutschland ohnehin erst nach 1945 etablieren konnte, schuf der Beutelsbacher Konsens 1976 eine Grundlage für die Prinzipien der Politikdidaktik.

Literatur

  • Tim Engartner: Didaktik des Ökonomie- und Politikunterrichts. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 9783825233181.
  • Walter Gagel: Drei didaktische Konzeptionen: Giesecke, Hilligen, Schmiederer. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2007, ISBN 3-899-74209-5.
  • Kerstin Pohl (Hrsg.): Positionen der politischen Bildung, Bd. 1: Ein Interviewbuch zur Politikdidaktik. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2004, ISBN 3-899-74094-7.
  • Sibylle Reinhardt: Politik-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Scriptor, Berlin 2005, ISBN 3-589-22051-1.
  • Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch Politische Bildung. 3., völlig überarb. Auflage. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2005, ISBN 3-893-31589-6. (zugleich: Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung. Band 476).

Siehe auch

Weblinks


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