- Pollicipes polymerus
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Entenmuschel Systematik Unterstamm: Krebstiere (Crustacea) Klasse: Rankenfüßer (Cirripedia) Ordnung: Thoracica Unterordnung: Scalpellomorpha Familie: Pollicipedidae Art: Entenmuschel Wissenschaftlicher Name Pollicipes pollicipes (Gmelin, 1789) Die Entenmuschel (Pollicipes pollicipes) ist ein Krebstier aus der Klasse der Rankenfußkrebse. Entenmuscheln leben auf den harten Oberflächen der Felsen in der intertidalen Zone des Meeres und auf Treibgut.
Der Krebs ernährt sich vom Plankton, das er aus dem Meerwasser filtriert. Schon die Larve (zunächst eine Nauplius-Larve, die sich zu einer Cypris-Larve entwickelt) setzt sich mit Hilfe einer im Kopf befindlichen Zementdrüse fest und entwickelt sich an diesem Standort zum sessilen Adulttier weiter. Die ausgewachsenen Entenmuscheln sind leicht durch ihren langen und muskulösen Stiel, bei dem es sich um den durch die sessile Lebensweise umgewandelten vorderen Teil des Kopfes der Tiere handelt, erkennbar. Der restliche Körper, also Hinterkopf, die sechs Paar Cirripedien (Thorakopoden), sowie Verdauungstrakt, Geschlechtsorgane und Bauchmark, ist vom zweiklappigen Carapax umhüllt. Die Cirripedien hängen meist ein Stück heraus. Auffällig ist, dass die Entenmuscheln über kein Herz verfügen. Die Tiere sind zwittrig. Sie tragen ihre Eier in so genannten Eisäckchen unter ihrer Schale. Die Larven verlassen den Carapax des Muttertiers und setzen sich ihrerseits erneut fest.
Der Stiel der Entenmuschel ist essbar und gilt in einigen Mittelmeerländern als Delikatesse. In Spanien und in Portugal sind sie als »percebes« bekannt. In Galicien, an Spaniens Atlantikküste, gibt es an verschiedenen Orten jedes Jahr ein Percebes-Fest. Entenmuscheln werden im Allgemeinen in ihren Schalen auf Gemüse oder in einer Weinsoße gedämpft und heiß serviert. Der Geschmack ähnelt Krebsfleisch.
Als man früher noch nichts über den Vogelzug wusste, dachte man, dass Nonnengänse (Branta leucopsis) sich aus diesem Krebs entwickelten, da nie beobachtet wurde, dass sie im gemäßigten Europa nisten. Das Durcheinander wurde durch die Ähnlichkeiten in der Farbe und in der Form ausgelöst. Im Deutschen wurde aus der Gans sogar eine Ente. Weil sie häufig auf Treibholz gefunden wurden, wurde angenommen, dass die Rankenfußkrebse auf die Äste von Bäumen abgelegt wurden, bevor sie in das Wasser fielen. Der walisische Mönch Giraldus Cambrensis behauptete im zwölften Jahrhundert sogar, gesehen zu haben, wie sich aus Entenmuscheln Nonnengänse entwickelten.
Literatur
- D.T. Anderson: Invertebrate Zoology, 2nd Ed., Oxford Univ. Press, Kap. 13, S. 292, ISBN 0195513681
- Richard Stephen Kent Barnes u.a.: The invertebrates – a synthesis. Kap. 8.6. Blackwell, Malden MA 2001, S.191. ISBN 0-632-04761-5
- Richard C. Brusca, G.J. Brusca: Invertebrates. Kap. 16. Sinauer Associates, Sunderland Mass 2003, S.511. ISBN 0878930973
- J. Moore: An Introduction to the Invertebrates. Kap. 13. Cambridge Univ. Press, Cambridge 2001, S.193. ISBN 0521779146
- Edward E. Ruppert, R.S. Fox, R.P. Barnes: Invertebrate Zoology – A functional evolutionary approach. Kap. 19. Brooks/Cole, London 2004, S.605. ISBN 0030259827
- Joel W. Martin, George E. Davis: An Updated Classification of the Recent Crustacea. In: Science Series. Natural History Museum of Los Angeles County, Los Angeles 39.2001. ISBN 1-891276-27-1, ISSN 0076-0943
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