- Polnischer Niederungshütehund
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Polnischer Niederungshütehund FCI - Standard Nr. 251 Patronat Polen Klassifikation FCI - Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde, ausgenommen Schweizer Sennenhunde
- Sektion 1 Schäferhunde
Rassenamen laut FCI Polski Owczarek Nizinny (Polnischer Niederungshütehund) Andere Namen PON Widerristhöhe 42–50 cm Gewicht 16–25kg Liste der Hunderassen Der Polski Owczarek Nizinny (abgekürzt PON, übersetzt polnischer Niederungshütehund) ist eine von der FCI (Nr. 251, Gr. 1, Sek. 1) anerkannte polnische Hunderasse.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Geschichtliches
Wahrscheinlich wurde dieser mittelgroße, robuste Schäferhund aus alten schnürenfelligen Hütehundschlägen des ungarischen Tieflands herausgezüchtet, die man mit anderen kleinen, langhaarigen Berghunden kreuzte. Im Ausland wurde der Polski Owczarek Nizinny erstmals 1963 in Budapest ausgestellt, 1963 wurde die Rasse von der FCI anerkannt.
Der mittelgroße zottelige Hütehund wurde in der polnischen Literatur vermutlich erstmals im Jahre 1514 erwähnt. Beschreibungen weisen auf einen stark behaarten Hund mit hoher Intelligenz und Lernfähigkeit hin. Dies dürften die Vorfahren des heutigen PON gewesen sein. So wird vermutet, dass diese Hunde von asiatischen Schäferhunden (wie dem Tibet-Apso) abstammen. Andere Quellen sprechen von einem ungarischen Ursprung und Verwandtschaft zum Puli. Wiederum andere Quellen weisen auf die Bergamasker Hirtenhunde, welche vor über 2000 Jahren von den Phöniziern nach Europa gebracht wurden. Vermutlich können alle diese Hunderassen zu den Vorfahren des PON gezählt werden. Sein heutiges Wesen ist jedoch ganz sicher in Polen durch seine harte Arbeit als Wach- und Hofhund in vornehmlich einfachen Bauernfamilien geprägt worden. Dabei musste er zumeist mit einer kargen Kost auskommen und war der Witterung stets ausgesetzt, so dass sich in ihm ein kräftiger Naturbursche herausbilden konnte.
Mit seinem tief verwurzelten Hütetrieb eignet sich der PON hervorragend zum Hüten des Kleinviehs. Seinem angeborenes Misstrauen gegenüber Fremden verdankt er die Eignung zu einem sehr guten Wachhund für Haus und Hof. Auffällig ist seine ausgezeichnete Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Bedingungen.
Über Jahrhunderte blieb der PON ein einfacher Bauernhund. Prinzessin Grocholska wurde 1924 auf diesen hochintelligenten Hund aufmerksam und strebte auf ihrem Gut in Planta (Ost-Polen) eine gezielte Züchtung an. Dabei waren die Hündinnen Fajka und Fryka sowie die Rüden Sep und Wykop ihre bekanntesten Zuchthunde. So kann das Jahr 1924 als Beginn der gezielt Zucht des PON in Polen angesehen werden. Bis in dreißiger Jahre des 20. Jahrhundert wurde mit zunehmendem Erfolg am Rassestandard gearbeitet, um wesentliche Voraussetzungen für die internationale Anerkennung des PON als eigenständige Rasse zu schaffen.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges sind diese Bemühungen fast vollständig vernichtet worden. Erst mit der Gründung des polnischen Hundezüchterverbandes 1948 gelang ein erfolgversprechender Neuanfang bei der gezielten Züchtung des PON. Besondere Verdienste erlangte dabei Frau Dubrowinowa, nach deren Plan die Zucht des PON neu organisiert wurde. Auch der polnische Staat unterstützte diese Bemühungen. Federführend legte Frau Dubrowinowa den neuen Rassestandard fest, der 1949 festgeschrieben wurde. PON-Züchtern der ersten Stunde, wie Frau Kusionowicz und die Tierärztin Frau Dr. Hryniewicz ist die gezielte Verbreitung des PON in Polen zu verdanken. Mit den Stammhunden von Frau Hryniewicz, Kurta und Laska sowie deren Sohn „Smok z Kordegardy" wurde der „Grundtyp der Rasse" geschaffen. Selbst bei gezielter Inzucht konnte sich dieser Typ ohne Erbfehler vereinheitlichen. Die offizielle internationale Anerkennung der Rasse durch die FCI erfolgte am 5. Oktober 1963 auf einer internationalen Ausstellung in Budapest. Die ersten PON wurden 1972 von Jörg Haufschild nach Deutschland eingeführt. Seither erfreut sich der PON in Deutschland, wie auch international, einer steigenden Popularität. Beim polnischen Hundeverband sind derzeit ca. 2.800 PONs registriert.
Beschreibung
Der PON, wie er meist genannt wird, erreicht eine Größe von mindestens 42cm bis 47cm bei Hündinnen, 45cm bis 50 cm bei Rüden und bis zu 23 kg Gewicht. Der ganze Körper ist von derbem, dichtem, dickem und reich vorhandenem Fell bedeckt; weiche Unterwolle, alle Farben und Flecken sind erlaubt. Die Ohren sind hängend, ziemlich hoch angesetzt, von mittlerer Größe, herzförmig, der vordere Rand liegt an den Wangen. Mitunter angeborene Stummelrute (Kupieren ist in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten).
Wesen
Der Pon ist sehr stark auf seinen Menschen geprägt. Seine große Anhänglichkeit, gepaart mit seinem ausgeprägten Hütetrieb machen ihn zu einem beliebten Begleiter seiner Menschen. Dabei kommt ihm auch seine gänzlich fehlende Jagdleidenschaft zugute.
Der PON gilt als ausgesprochen klug und lernfreudig. Obwohl der PON durchaus sein Zuhause pflichtbewusst und zuverlässig bewacht, ist er jedoch kein Kläffer. Von einer Zwingerhaltung ist wie bei allen Hunden grundsätzlich abzusehen. Fremden Hunden gegenüber ist er freundlich, aber reserviert.
Seine Erziehung gestaltet sich bei viel Liebe und Konsequenz einfach. Auf Grund seines hervorragenden Gedächtnisses, gepaart mit seiner Klugheit, eignet sich der Pon zur Ausbildung als Begleithund. Er ist auch für den Einsatz als Rettungs- oder Fährtenhund durchaus geeignet.
Verwendung
Ursprünglich war der Polski Owczarek Nizinny Hüte- und Wachhund. Heute, nachdem er seine eigentliche Aufgabe verloren hat, ist er Familienhund, Begleit- und Sporthund.
Quellen und weiterführende Links
Weblinks
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