- Poltawa (1898)
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Linienschiff PoltawaGeschichte Typ Linienschiff Namensgeber Stadt Poltava Bauwerft Neue Admiralitätswerft
Kiellegung Mai 1892 Stapellauf 6. November 1894 Indienststellung 1899 Verbleib Verschrottung 1923 Technische Daten Verdrängung Konstruktion: 10.960 ts
Einsatz: 11.354 tsLänge KWL: 112,47 m
Breite 21,34 m
Tiefgang 7,77 m
Besatzung 632 Mann
Antrieb 2 stehende Dreifachexpansions-Dampfmaschinen mit 11.250 PSi
Geschwindigkeit 16,5 kn
Bewaffnung - 4 x 30,5 cm L/40 (2x2)
- 12 x 15,2 cm L/45 (4x2,4x1)
- 12 x 3-Pdr (4,7 cm)
- 28 x 1-Pdr (3,7 cm)
- 6 x 45,7 cm Torpedorohre
(2 über Wasser, 4 unter Wasser)
Vorrat 1500 ts Kohle
Panzerung: - Gürtel: 127 - 406 mm
Täperung auf 203 mm - Zitadelle: 127 mm
- Querschotten: 203 - 228 mm
- Deck: 57 - 76 mm
- Türme: 254 - 356 mm
- Mittelartillerie: 127 mm
- Kommandostand: 203 mm
Die Poltawa (I) (russ. Полтава), benannt nach der Schlacht bei Poltawa (1709), war ein Vor-Dreadnought Linienschiff der kaiserlich-russischen Marine, eines von drei Schiffen der Petropawlowsk-Klasse. Ihre Schwesterschiffe waren die Petropawlowsk und die Sewastopol, die beide im Russisch-Japanischen Krieg 1904-1905 versenkt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Die Poltawa wurde im Mai 1892 auf der neuen Admiralitätswerft in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt, lief am 6. November 1894 vom Stapel, und wurde 1898 in Dienst gestellt. Das Schiff war 112 m lang, 21 m breit, und 7,8 m tief. Es verdrängte 10.960 Tonnen (standard) bzw. 11.400 Tonnen (maximal). Die Bewaffnung bestand aus vier 30,5-cm Geschützen, zwölf 15,2-cm Geschützen (davon acht in Doppeltürmen), zwölf Dreipfündern (7,62 cm) und 28 Einpfündern (4,7 cm) sowie sechs 45,7-cm-Torpedorohren (die vier seitlichen unter der Wasserlinie, Bug- und Heckrohr über Wasser). Ferner konnten 60 Minen mitgeführt werden. Die Besatzung zählte 668 Mann, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 18 Knoten.
Geschichte
Russische Marine 1898–1905
Die Poltawa diente in Ostasien und nahm während des Russisch-Japanischen Kriegs an der Seeschlacht im Gelben Meer teil. Sie gehörte zu den russischen Schiffen, die während der Belagerung durch die Japaner in Port Arthur eingeschlossen wurden und sich vor der Kapitulation der Stadt am 2. Januar 1905 im Hafen selbstversenkten.
Japanische Marine 1905–1916
Die japanische Marine hob das Schiff im Sommer 1905 und stellte es nach den notwendigen Reparaturen unter dem Namen Tango (jap. 丹後) wieder in Dienst (die Namensgebung bezieht sich auf die ehemalige japanische Provinz Tango). Sie war damit eins von insgesamt acht russischen Linienschiffen, die von Japan in diesem Krieg erbeutet wurden. Inzwischen veraltet, wurde das Schiff im August 1912 zum Küstenverteidigungsschiff Erster Klasse zurückgestuft.
Russische Marine 1916–1922
Da Japan und Russland im Ersten Weltkrieg Verbündete waren, gab Japan das Schiff am 4. April 1916 an Russland zurück. Es wurde danach unter dem neuen Namen Tschesma (russ. Чесма, nach der Seeschlacht von Çeşme 1770) in der Arktis eingesetzt.
Bei der alliierten Invasion Nordrusslands während des russischen Bürgerkrieges wurde das Schiff 1922 von England in Murmansk erbeutet, war aber so schwer beschädigt, dass es nur noch als Hulk genutzt werden konnte und 1923 von der Sowjetunion abgewrackt wurde.
Literatur
- Gibbons, Tony: The Complete Encyclopedia of Battleships and Battlecruisers, 1983.
- Burt, R.A.: Japanese Battleships, 1897–1945
- John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 - Band 2: USA, Japan und Rußland, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5403-2
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