- Porta praetoria
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Als Porta praetoria bezeichneten die Römer in ihren Militärlagern das Haupttor. Es diente als Ausfalltor und befand sich im Normalfall auf der dem Feind zugewandten Seite des Lagers.
In Regensburg können Teile der porta praetoria heute noch besichtigt werden. Unter Kaiser Marc Aurel wurde an der Regenmündung als Reaktion auf die Markomannenkriege das Legionslager Castra Regina (deutsch Lager beim Fluss Regen) gegründet und die 3. Italische Legion hier stationiert. Nach vermutlich 5 Jahren Bauzeit wurde das Lager 179 vollendet. Wie alle römischen Legionslager dieser Größe verfügte es über 4 Tore. Das Haupttor, die porta praetoria, war gen Norden zur Donau hin ausgerichtet.
Aus dem Legionslager entstand die Stadt Regensburg. Im Jahre 932 war dieses Tor unter dem Namen Porta Aquarum bekannt. Als im hohen Mittelalter die via praetoria überbaut wurde, verschwand das Tor aus dem Bewusstsein. Beim Bau des bischöflichen Brauhauses wurde das Tor einbezogen, wobei allerdings auch Teile der Toranlage zerstört wurden.
1885 wurde die Anlage wiederentdeckt und 1887 der jetzt sichtbare Zustand hergestellt.
Literatur
- Tilmann Bechert: Römische Lagertore und ihre Bauinschriften. Ein Beitrag zur Entwicklung und Datierung kaiserzeitlicher Lagertorgrundrisse von Claudius bis Severus Alexander. In: Bonner Jahrbücher 171, S. 201 ff. Habelt, Bonn 1971.
- Thomas Aumüller: Die Porta Praetoria und die Befestigung des Legionslagers in Regensburg. Univeröffentlichte Dissertation, Technische Universität München, 2002.
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