- Regen (Fluss)
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Regen Karte vom Verlauf des Flusses
Daten Gewässerkennzahl DE: 152 Lage Deutschland Flusssystem Donau Abfluss über Donau → Schwarzes Meer Ursprung Zusammenfluss von Schwarzem und Weißem Regen bei Pulling
49° 9′ 33″ N, 12° 49′ 55″ O49.15916666666712.831944444444381Quellhöhe 381 m ü. NN
(553 m S.Regen, 580 m W.Regen)Mündung in die Donau 49.02361111111112.107777777778325Koordinaten: 49° 1′ 25″ N, 12° 6′ 28″ O
49° 1′ 25″ N, 12° 6′ 28″ O49.02361111111112.107777777778325Mündungshöhe 325 m ü. NN Höhenunterschied 56 m Länge 103 km[1] Einzugsgebiet 2.953 km² Abflussmenge
am Pegel Marienthal
(87,8 % des Einzugsgebietes)[2]MNQ: 11,6 m³/s
MQ: 37,7 m³/s
MHQ: 306 m³/s
HHQ: 720 m³/s (im Jahr 1993)Rechte Nebenflüsse Chamb Linke Nebenflüsse Perlbach Großstädte Regensburg Kleinstädte Cham, Roding, Nittenau Der Regen (tschechisch Řezná) ist ein 169 km langer Fluss in Ostbayern und Tschechien. Er ist der größte Fluss der Oberpfalz.[3]
Inhaltsverzeichnis
Name
Die Germanen nannten den Fluss Regana. Von den Römern wurde die Bezeichnung leicht abgewandelt übernommen; sie nannten ihn Reganum und Reganus. Im 11. Jahrhundert wurde der Fluss Regin geschrieben, auf einer Urkunde von 1140 erstmals Regen.
Über die genaue Bedeutung und Herkunft des Namens gibt es verschiedene Theorien. Mehrere Orte haben einen Bezug zum Flussnamen. So wurde die Stadt Regen nach dem Fluss benannt. Regen als Bestandteil des Ortsnamens haben Regendorf, Regenhütte, Regenpeilstein, Regenstauf und Weissenregen. Dagegen ist der Ortsname Regensburg nur indirekt an den Namen des Flusses angelehnt, da er vom lateinischen Namen Castra Regina (Lager am Regen) abgeleitet ist.
Geographie
Quellflüsse
Großer Regen Gewässerkennzahl DE: 152 Lage Tschechien, Bayern Quelle Am Südhang des Pancíř
49° 10′ 13″ N, 13° 15′ 14″ O49.1701813.2539875Quellhöhe 875 m n.m. Zusammenfluss in Zwiesel mit dem Kleinen Regen zum Schwarzen Regen
49° 0′ 47″ N, 13° 13′ 39″ O49.01306213.227421553Mündungshöhe 553 m ü. NN Höhenunterschied 322 m Länge 22,4 km Abflussmenge
am Pegel Zwiesel[2]MNQ: 1,46 m³/s
MQ: 5,17 m³/s
MHQ: 55,8 m³/s
HHQ: 190 m³/s (im Jahr 2002)Kleiner Regen Gewässerkennzahl DE: 15212 Lage Tschechien, Bayern Quelle Südwesthang des Medvědí Hora
48° 59′ 13″ N, 13° 24′ 58″ O48.9869313.415991200Quellhöhe 1.200 m n.m. Zusammenfluss in Zwiesel mit dem Großen Regen zum Schwarzen Regen
49° 0′ 47″ N, 13° 13′ 39″ O49.01306200603913.227421045303553Mündungshöhe 553 m ü. NN Höhenunterschied 647 m Länge 16,2 km Abflussmenge
am Pegel Lohmannmühle[2]MNQ: 937 l/s
MQ: 2,73 m³/s
MHQ: 25,9 m³/s
HHQ: 57,6 m³/s (im Jahr 2002)Durchflossene Stauseen Trinkwassertalsperre Frauenau Schwarzer Regen Gewässerkennzahl DE: 152 Lage Bayern Ursprung Zusammenfluss von Großem und Kleinem Regen in Zwiesel
49° 0′ 47″ N, 13° 13′ 39″ O49.01306200603913.227421045303553Quellhöhe 553 m ü. NN Zusammenfluss bei Pulling mit dem Weißen Regen zum Regen
49° 9′ 33″ N, 12° 49′ 55″ O49.15916666666712.831944444444381Mündungshöhe 381 m ü. NN Höhenunterschied 172 m Länge 52,3 km Abflussmenge
am Pegel
Sägmühle[2]MNQ: 6,6 m³/s
MQ: 19,2 m³/s
MHQ: 208 m³/s
HHQ: 470 m³/s (im Jahr 2002)Linke Nebenflüsse Rinchnacher Ohe, Schlossauer Ohe, Teisnach, Aitnach Durchflossene Stauseen Regener See, Höllensteinsee, Blaibacher See Kleinstädte Zwiesel, Regen, Viechtach Weißer Regen Gewässerkennzahl DE: 1522 Lage Bayern Quellsee Kleiner Arbersee
49° 7′ 25″ N, 13° 7′ 14″ O49.12353116834213.120551109314918Quellhöhe 918 m ü. NN Zusammenfluss bei Pulling mit dem Schwarzen Regen zum Regen
49° 9′ 33″ N, 12° 49′ 55″ O49.15916666666712.831944444444381Mündungshöhe 381 m ü. NN Höhenunterschied 537 m Länge 32,1 km Abflussmenge
am Pegel Kötzting[2]MNQ: 1,82 m³/s
MQ: 4,29 m³/s
MHQ: 49,4 m³/s
HHQ: 156 m³/s (im Jahr 2002)Kleinstädte Bad Kötzting Der Große Regen (Řezná) entspringt am Osthang des Pancíř (Panzer, 1214 m) bei der Siedlung Zadní Pancíř im Böhmerwald und fließt in südwestlicher Richtung über Železná Ruda und Alžbětín bei Bayerisch Eisenstein auf deutsches Staatsgebiet. Die Quelle des Kleinen Regen (Malá Řezná) befindet sich am nordöstlichen Fuße des Großen Rachel am Medvědí hora im Roklanský les (Rachelwald) einen Kilometer von der Bayerischen Grenze entfernt in Tschechien. Der Kleine Regen verläuft nach Nordwesten und durchläuft die Trinkwassertalsperre Frauenau.
In Zwiesel entsteht durch Zusammenfluss von Großem Regen und Kleinem Regen der Schwarze Regen. Zwischen Regen und Viechtach durchfließt er eine abgelegene Landschaft, die gerne als „Bayerisch Kanada“ bezeichnet wird. Hier liegen die beiden Wildwasserabschnitte Bärenloch und Altriegel (Gumpenrieder Schwall), die bei Kanufahrern beliebt sind, aber auch bereits mehrere Todesopfer forderten. Für die beiden Abschnitte ist Erfahrung und Wildwasser-Ausrüstung erforderlich, im Bärenloch sind Rettungsweste und Helm Pflicht[4]. Nach Viechtach durchfließt der Schwarze Regen die beiden Stauseen Höllensteinsee und Blaibacher See.
Der Weiße Regen entspringt dem Kleinen Arbersee.
Der Fluss trägt den Namen Regen ab dem Zusammenfluss des Weißen Regen und Schwarzen Regen bei Pulling zwischen Bad Kötzting und Blaibach, unmittelbar unterhalb der Staumauer des Blaibacher Sees. Bei den Einheimischen werden jedoch die Quellflüsse umgangssprachlich alle als der Regen bezeichnet.
Fischvorkommen
Der Regen ist sehr fischreich. Allein im Gebiet des Schwarzen Regens kommen folgende Arten vor: Europäischer Aal, Döbel (Aitel), Europäische Äsche, Bachforelle, Bachsaibling, Barbe, Flussbarsch, Bachschmerle, Brachse (Brasse), Elritze, Gründling, Güster, Hasel, Hecht, Huchen, Karpfen, Groppe, Ukelei, Moderlieschen, Nase, Regenbogenforelle, Rotauge, Rotfeder, Quappe, Schleie, Schneider, Wels (Waller), Zander. Die größte Besonderheit ist der Huchen.
Landschaften
Auf seinem Weg durchfließt der Regen mehrere Landschaften:
Regensenke
Von Zwiesel bis Chammünster durchfließt der (Schwarze) Regen die Regensenke, die den Hinteren Bayrischen Wald im Nordosten vom Vorderen Bayrischen Wald und dem Falkensteiner Vorwald im Südwesten trennt. Der Verlauf des Regens wird, auch nach der Regensenke, immer wieder vom Pfahl beeinflusst.
Naturschutzgebiet Regentalaue
In der Cham-Further Senke zwischen Cham und Pösing weitet sich das Flusstal stark, der Fluss mäandert in weiten Schleifen. Hier ist das neue Naturschutzgebiet Regentalaue zwischen Cham und Pösing entstanden.[5]. Das Schutzgebiet ist mit ca 1.427 ha das mit Abstand größte Naturschutzgebiet in der Oberpfalz. Das erste, 10 ha große Schutzgebiet wurde 1974 ausgewiesen, das Kerngebiet des Naturschutzgroßprojektes Regentalaue umfasst 1.776 ha.[6] Die Auenlandschaft mit Erlen- und Weidengesäumten Stillgewässer wie Teichen und Altwässer ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Wiesenbrüter. Hier können Uferschnepfe, Bekassine und Großer Brachvogel in ihrem Brutbiotop beobachtet werden, aber auch Zugvögel wie Kampfläufer, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel oder Singschwäne bei ihrem Durchzug.
Weitere bedeutsame Vorkommen gibt es an Biber, Schwarzhalstaucher, Wachtelkönig, Rotschenkel, Löffler, Blaukehlchen, Eisvogel, Moorfrosch, Laubfrosch und Gelbbauchunke. Auch für Vegetation (z.B. Kleinseggen, Binsen) und seltene Insekten ist das Naturschutzgebiet ein wichtiger Standort.In Cham-Untertraubenbach gibt es eine Beobachtungsstation mit Aussichtsturm.
Regental
Ab Roding durchfließt der Regen eine breite Talsohle, die den Falkensteiner Forst von der Bodenwöhrer Senke trennt. Ab Stefling verengt sich das Tal zunehmend, und knickt bei Marienthal nach Süden ab. In dem engen Talabschnitt bis Hirschling mit seinen steilen Hängen mäandert der Fluss kaum noch. Ab Hirschling bis Regensburg weitet sich das Tal wieder.
Das Regental ist ein sehr warmes Tal, in das aus dem Donauraum zahlreiche Wärme liebende Pflanzen einwandern konnten. Abgesehen von den Tallagen gibt es auch warme Hänge, die auf Granit-Grus Trockenrasen und warme Kiefernwälder tragen. Dazu kommen warme Schluchtwälder bei der Burg Stefling und der Burgruine Stockenfels.
Zum Regental gehören folgende Vegetationsbereiche:
- Das strömende Wasser
- Die Altwässer und Anlandungsbecken
- Die feuchten Ufer und die Auwälder
- Die Trockenrasen und Trockenhänge
- Die Silbergrasfluren
- Die Wälder (Kiefer- und Mischwälder und warme Schluchtwälder)
Mündung
In Regensburg mündet der Regen in die Donau. Nur auf den letzten 530 Metern[7] wird der Regen von der Berufsschifffahrt genutzt und ist als Bundeswasserstraße[8] ausgewiesen, allerdings nur mit 100 Meter[7] eigener Flussstrecke. Von der Donau zweigt bei der Autobahnbrücke A 93 der Schleusenkanal Regensburg, der sog. Regensburger Europakanal ab, der nach gut 2 km in den Regen einmündet. Der Abschnitt des Regens von dieser Kanaleinmündung bis zur Mündung in den Donau-Nordarm oberhalb der Regensburger Nibelungenbrücke ist von der amtlichen Flusskilometrierung der Donau erfasst (km 2379,24 bis 2378,82 = Regen-km -009)[7].
Nebenflüsse
Eine Auflistung der Regenzuflüsse (Zuflüsse in Quellflüsse des Regens oberhalb Pullig sind extra vermerkt):
- Die Teisnach in Teisnach in den Schwarzen Regen.
- Die Aitnach bei Viechtach in den Schwarzen Regen.
- Der Lambach in Lam in den Weißen Regen.
- Der Totenbach in Grafenwiesen in den Weißen Regen.
- Der Perlenbach in Miltach.
- Der Roßbach bei Chamerau.
- Der Chamb in Cham, größter Zufluss des Regens.
- Der Perlbach zwischen Wiesing und Imhof (nahe Roding).
- Der Diesenbach in Diesenbach.
- Der Wenzenbach in Zeitlarn.
Wirtschaft
Das Wasser des Regens wird für die Trinkwasserversorgung und zur Energiegewinnung genutzt. Noch heute sind die Mühlen am Regen zahlreich, obwohl etliche nicht mehr in Betrieb sind und teilweise verfallen. Nach wie vor ist die Holzverarbeitung und Papierherstellung ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Das Triften
Seit dem Mittelalter wurde der Regen für die Flößerei genutzt. Ab 1847 war der Fluss bis Zwiesel floßbar. Am 12. April 1847 gingen die ersten sieben Flöße mit Brettern von Zwiesel nach Regensburg ab. In den Wäldern um Zwiesel entstanden sogenannte „Schwellen“, in denen das Wasser der Zuflüsse aufgestaut wurde. Auch der Kleine Arbersee wurde ab 1885 als Stausee benutzt. Oberhalb Zwiesels wurden die Blöcher an der Triftsperre Fällenrechen gesammelt, sortiert und dann weiter flussabwärts gedriftet. Am meisten gefürchtet war das „Bärnloch“, eine etwa vier Kilometer lange Strecke oberhalb von Teisnach, die mit Felsblöcken übersät war. Dort verhakten sich regelmäßig die Stämme zu Hunderten und mussten erst wieder freigemacht werden. Einige „Holländer-Stämme“ gelangten über Regensburg und den Ludwig-Donau-Main-Kanal bis in die Niederlande. Außer Brettern und Stämmen wurde auch Scheitholz getriftet.
Die Flößerei bis Regensburg und Cham fand durch den Bau des Höllensteinsees 1926 ihr Ende. Bis Ende der 1950er Jahre dauerte die Trift. Zuletzt war sie besonders aus dem Zwieseler Gebiet bis zur Papierfabrik Teisnach von Bedeutung, bis sie mit dem Bau des Regener Sees im Jahr 1955 endete.
Tourismus
Eine zunehmende Bedeutung erlangt der Tourismus am Regen. Die Region um Nittenau ist Naherholungsgebiet von Regensburg, der Regen ist bekannt als einer der schönsten Bootswanderflüsse Deutschlands und bietet eine gute Infrastruktur für Kanufahrer. Für Wanderer und Radfahrer besteht ein ausgebautes Wegenetz.
Literatur
- Franz X. Bogner: Der Regen. Ein Luftbildporträt vom Arber bis Regensburg. Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2054-8 (Bildband).
- Bärbel Kleindorfer-Marx (Hrsg.): Der Regen. Kultur und Natur am Fluss. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1996, ISBN 3-924350-56-6.
Einzelnachweise
- ↑ Kartenservices der Bayrischen Landesamtes für Umwelt
- ↑ a b c d e Bayerischer Hochwassernachrichtendienst
- ↑ Kanu-Wanderführer für Bayern, 9. Auflage, S. 54.
- ↑ VO LRA Regen vom 24. Juli 2007 Nr. 33-641-4
- ↑ http://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/leistungen/umwelt/info/naturschutzgebiete/nsg_cha/regentalaue/066_info.htm
- ↑ http://www.bfn.de/0203_regentalaue.html.
- ↑ a b c Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Verzeichnis E, Lfd. Nr. 44 und 6 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Weblinks
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