- August I. (Sachsen)
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August (* 31. Juli 1526 in Freiberg; † 11. Februar 1586 in Dresden), der sich selbst Augustus nannte, im Volk an seine landesväterliche Stellung angelehnt Vater August genannt, war von 1553 bis zu seinem Tod Kurfürst von Sachsen. Er folgte seinem ohne männliche Erben gefallenen Bruder Moritz auf den Thron.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Bedeutung
Einer Bibel aus dem Jahre 1576 ist Augusts vollständiger Titel zu entnehmen: „Augustus Herzog von Sachsen / des heiligen Römischen Reichs Erzmarschalk und Churfürst / Landgraff in Döringen / Marggraff zu Meissen / und Burggraff zu Magdeburg“.
August baute den von Moritz politisch-militärisch geschaffenen Territorialstaat klug aus, allerdings verzichtete er 1554 im Naumburger Vertrag zu Gunsten der ernestinischen Linie der Wettiner auf einen Teil seines Territoriums. Im Reich war er der Führer der lutherischen Stände; erfolgreich war er auf Ausgleich zu den katholischen Kaisern aus dem Haus Habsburg bedacht, mit denen er gemeinsam Front gegen die Calvinisten machte.
August förderte die Landwirtschaft und legte den Grundstein für die kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen des Dresdner Hofes. Das albertinische Sachsen erlebte unter seiner Regierung (1553–1586) eine wirtschaftliche und soziale Blüte. Innenpolitisch versuchte er, sich weitgehend von den sächsischen Landständen unabhängig zu machen. Er baute die landesherrlichen Verwaltungsstrukturen aus und regelte das Justizwesen neu. August war einer der wenigen europäischen Fürsten, denen es im 16. Jahrhundert gelang, durch die Anstrengungen seines Kammermeisters Hans Harrer einen umfangreichen Staatsschatz anzusparen. Unter seiner Herrschaft wurde das Bistum Meißen säkularisiert und das Stiftsterritorium 1559 (Stolpen und Bischofswerda) bzw. 1581 (Mügeln) in den sächsischen Kurstaat integriert.
Am 3. Januar 1586, drei Monate nach dem Tod seiner ersten Ehefrau, heiratete August die erst 13-jährige Agnes Hedwig von Anhalt, Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt. Er starb sechs Wochen nach der Hochzeit.
Familie
Verheiratet war August in erster Ehe mit Anna von Dänemark und Norwegen (1532–1585). Er hatte mit ihr 15 Kinder:
- Johann Heinrich (* 5. Mai 1550 in Weißenfels; † 12. November 1550 in Weißenfels), Kurprinz von Sachsen
- Eleonore (* 11. Oktober 1551 in Wolkenstein; † 24. April 1553 in Wolkenstein)
- Elisabeth (* 18. Oktober 1552 in Wolkenstein; † 2. April 1590 in Wolkenstein) ∞ Johann Kasimir von der Pfalz-Simmern
- Alexander (* 21. Februar 1554 in Dresden; † 8. Oktober 1565 in Dresden), Kurprinz von Sachsen
- Magnus (* 24. September 1555 in Dresden; † 6. November 1558 in Dresden)
- Joachim (* 3. Mai 1557 in Dresden; † 21. November 1557 in Dresden)
- Hektor (* 7. Oktober 1558 in Dresden; † 4. April 1560 in Dresden)
- Christian (* 29. Oktober 1560 in Dresden; † 25. September 1591 Dresden), Nachfolger seines Vaters als Kurfürst
- Marie (* 8. März 1562 in Torgau; † 6. Januar 1566 in Torgau)
- Dorothea (* 4. Oktober 1563 in Dresden; † 13. Februar 1587 in Wolfenbüttel) ∞ Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel
- Amalie (* 28. Januar 1565 in Dresden; † 2. Juli 1565 in Dresden)
- Anna (* 16. Januar 1567 in Dresden; † 27. Januar 1613 in Coburg) ∞ 1586 und 1593 Johann Casimir von Sachsen-Coburg
- August (* 23. Oktober 1569 in Dresden; † 12. Februar 1570 in Dresden)
- Adolf (* 8. August 1571 in Stolpen; † 12. März 1572 in Dresden)
- Friedrich (* 18. Juni 1575 in Annaburg; † 24. Januar 1577 in Annaburg)
Literatur
- Jürgen Helfricht: Astronomiegeschichte Dresdens. Hellerau, Dresden 2001, S. 15–23, ISBN 3-910184-76-6
Weblinks
- Literatur von und über August (Sachsen) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- August von Kluckhohn: August (Kurfürst von Sachsen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 674–680.
- August (Sachsen). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag in der Sächsischen Biografie
- Biographie Augusts auf einer privaten Website
Originalwerke:
- Bergk Ordenung. Dreßden 1554, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Des Churfürsten zu Sachssen Ausschreiben wegen etzlicher geringen Müntze Anno 1568. [Dreßden] 1568, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Des Churfürsten zu Sachssen, etc. Ausschreiben, Vorwarnunge, Gebot unnd Vorbot, die Müntz anlangende, Anno 1569. Dresden 1569, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Des Churfürsten zu Sachsen, etc. widerholet und vornewet Ausschreiben, vorwarnunge, ernst Gebot und Vorbot, die Müntz anlangende, Anno M.D.LXXI. den VIII. Aprilis. [Dresden] 1571, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Des Churfürsten zu Sachsen und Burggraffen zu Magdeburg etc. Ausschreiben, Gebot unnd Vorbot, die Müntz anlangende nach inhalt des H. Reichs Müntzordnung und derowegen auffgerichteter Abschiede. Dresden 1571, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Berg-Ordnung des Durchläuchtigsten, Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Augusten, Hertzogen zu Sachsen. Freyberg 1573, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Nuptiis Illvstriss. et Potentiss. Pr. Ac Domini, Dn. Augusti Sac. Rom. Imperii ... Ducis Saxoniae, Landgravii Thuringiae, Marchionis Misniae ... II. Sponsi. Servestae 1586, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Vorgänger
Kurfürst von Sachsen
1553–1586Nachfolger
Personendaten NAME August von Sachsen KURZBESCHREIBUNG Kurfürst von Sachsen GEBURTSDATUM 31. Juli 1526 GEBURTSORT Freiberg (Sachsen) STERBEDATUM 11. Februar 1586 STERBEORT Dresden
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