Prionailurus iriomotensis

Prionailurus iriomotensis
Iriomote-Katze
Japan National Science Museum, Tokyo

Japan National Science Museum, Tokyo

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Altkatzen (Prionailurus)
Art: Iriomote-Katze
Wissenschaftlicher Name
Prionailurus iriomotensis
Imaizumi, 1967

Die Iriomote-Katze (Prionailurus iriomotensis) ist eine Raubtierart aus der Familie der Katzen (Felidae). Sie lebt ausschließlich auf der japanischen Insel Iriomote, der südlichsten der Ryūkyū-Inseln und wurde erst 1967 wissenschaftlich beschrieben. Im regionalen Dialekt wird sie Yamamayā („Bergkatze“), Yamapikaryā („Funkelndes Etwas der Berge“) oder Pingīmayā („geflohene Katze“) genannt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das Fell dieser Katzen ist dunkelbraun gefärbt und mit streifenförmig angeordneten dunklen Flecken versehen. Der Körper ist langgestreckt, die Gliedmaßen sind relativ kurz, ebenso der dicke Schwanz. Die Ohren sind klein und abgerundet, wie bei vielen anderen Katzenarten haben sie jeweils einen weißen Fleck auf der Rückseite. Von der Größe her sind sie mit Hauskatzen vergleichbar: die Kopfrumpflänge beträgt rund 60 Zentimeter, die Schwanzlänge rund 20 Zentimeter. Männchen werden mit rund 4,2 Kilogramm schwerer als Weibchen, die durchschnittlich nur 3,2 Kilogramm wiegen.

Lebensweise

Lebensraum der Iriomote-Katzen sind in erster Linie die subtropischen Regenwälder an der Küste ihrer Heimatinsel, das gebirgige Innere meiden sie eher. Sie sind vorwiegend nachtaktiv, als Ruheplätze dienen ihnen Baumhöhlen, Äste oder Felsspalten. In der Nacht, selten auch tagsüber begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie auch auf Bäume klettern oder sich schwimmend fortbewegen.

Diese Tiere leben einzelgängerisch und sind territorial. Die Territorien der Männchen, die rund 3 Quadratkilometer groß sind, können sich mit denen anderer Tiere überlappen und werden nach einigen Monaten gewechselt. Weibchen haben zwar kleinere (1,75 Quadratkilometer) Reviere, diese sind aber dauerhafter und überlappen sich meist nicht mit anderen.

Nahrung

Iriomote-Katzen sind Fleischfresser, die sich von fast allen auf Iriomote lebenden Tieren ernähren. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem Säugetiere (zum Beispiel Flughunde und Ratten), Vögel, Skinke, Amphibien und Krabben.

Fortpflanzung

Die Hauptpaarungszeit fällt in die Monate Februar und März, die meisten Geburten fallen in den Monat Mai. Die Tragzeit beträgt rund 60 Tage, danach bringt das Weibchen ein oder zwei Jungtiere zur Welt. Diese werden für zwei bis drei Monate gesäugt und erreichen die Geschlechtsreife mit rund acht Monaten. Die Lebenserwartung wird auf rund zehn Jahre geschätzt.

Bedrohung

Warnhinweis auf Irimote-Katzen an der Straße

Die Iriomote-Katze ist die seltenste Katzenart und hat auch das kleinste Verbreitungsgebiet ihrer Familie, die Insel Iriomote umfasst nur rund 290 Quadratkilometer. Die Art ist vollständig geschützt, Bedrohung stellen allerdings der Verlust des Lebensraumes und auch der Straßenverkehr dar. Die Gesamtpopulation wird auf nur 100 erwachsene Exemplare geschätzt, diese Zahl ist allerdings seit den 1980er-Jahren stabil. Die IUCN listet die Art als bedroht (endangered).

Systematik

Seit ihrer Entdeckung in den 1960er-Jahren war der taxonomische Status der Iriomote-Katzen umstritten. Sie wurde teils in eine eigene Gattung, Mayailurus, oder in die Gattung der Altkatzen (Prionailurus) gestellt. Oft wurde sie auch als Unterart der Bengalkatze angesehen. Diese Sichtweise wurde dadurch unterstützt, dass mit der Tsushima-Katze eine weitere, ausschließlich auf einer japanischen Insel (Tsushima) lebende Unterart der Bengalkatze in den 1980er-Jahren entdeckt wurde. Aufgrund morphologischer und molekulargenetischer Untersuchungen wird die Iriomote-Katze heute jedoch meist als eigene Art betrachtet.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
  • D. E. Wilson und D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0-8018-8221-4

Weblinks


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