- Produktivitätsparadoxon
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Als Produktivitätsparadoxon der Informationstechnologie wird die durch empirische Studien untermauerte Hypothese bezeichnet, dass, insbesondere im Dienstleistungssektor, kein positiver Zusammenhang zwischen Investitionen in die Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) und der Produktivität auf volkswirtschaftlicher oder unternehmerischer Ebene zu bestehen scheint.
Erklärungsansätze hierfür sind neben Fehlern in der Messmethodik u.a.:
- Verzögerung zwischen IT-Einsatz und Wirkung (Nutzer müssen erst mit dem neuen System umgehen lernen)
- Managementfehler und unzureichende Nutzung der Potentiale beim Einsatz der Technologie
- Gewinndistribution zwischen Unternehmen und Unternehmensteilen
- Negative Auswirkungen des Informationszuwachses
- Negative Auswirkungen durch den Aufwand der mit der Einführung der Technologie erforderlichen Reorganisation der Arbeitsabläufe.
Moderne Studien (McKinsey 2001, Farrell 2003) weisen auf branchenspezifische Unterschiede bei der Rentabilitätssteigerung hin. So konnten in der Computer- und Halbleiterfertigung, der Telekommunikation, dem Groß- und Einzelhandel und dem Wertschriftenhandel durch den Einsatz von IT-Technologie sehr wohl signifikante Rentabilitätssteigerungen erreicht werden. Des Weiteren scheinen Faktoren außerhalb des IT-Kernbereichs eine wichtige Rolle, was den erfolgreichen Einsatz von IT-Technologie angeht, zu spielen. Insbesondere ist eine kontinuierliche Abstimmung der IT auf die Geschäftsprozesse, Strukturen und Praktiken notwendig um eine wirkliche Rentabilitätssteigerung zu erreichen.
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