- August von Hauner
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August Hauner, ab 1858 von Hauner, eigentl. Napoleon (Michael Simon) Hauner (* 29. Oktober 1811 in Neumarkt; † 11. Juni 1884 in München) war ein deutscher Pädiater, Hochschullehrer und Gründer des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in München.
Leben
August Hauner wurde im oberbayerischen Neumarkt an der Rott geboren und studierte Medizin in München und Wien. Im Juli 1835 promovierte er an der Universität München zum Thema „De febri puerperali“ („Vom Kindbettfieber“). Von 1837 bis 1845 praktizierte Hauner zunächst in Tann (Niederbayern), später in Murnau. 1845 übersiedelte er nach München. Dort eröffnete er 1846 eine private Kinderklinik in einer Mietwohnung in der Sonnenstraße 27. Es handelte sich um eines der ersten Kinderkrankenhäuser im deutschsprachigen Raum und hatte das St. Anna Kinderspital in Wien (gegründet 1837) zum Vorbild. 1849 erfolgte die Verlegung der Kinderklinik in das Haus Jägerstraße 9. Hauner habilitierte sich 1848 für das Fach Kinderheilkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1850 wurde er zum Privatdozenten und 1853 zum Honorarprofessor ernannt. 1858 wurde August Hauner geadelt. Bis 1883 hielt er an seiner Klinik für die Universität München Lehrveranstaltungen über Kinderkrankheiten. Hauner veröffentlichte Jahresberichte über sein Kinderkrankenhaus sowie ab 1863 die Forschungsreihe „Beiträge zu Pädiatrik“. Hauner gelang es in jahrzehntelangen Bemühungen, zahlreiche Mäzene für seine Idee einer großen öffentlichen Kinderklinik zu gewinnen. Am 15. März 1882 konnte ein modernes Krankenhausgebäude an der Lindwurmstraße seiner Bestimmung übergeben werden. Der Leiter des Münchener Stadtbauamtes Arnold Zenetti hatte die Ausführung des Baus übernommen, der bis heute Dr. von Haunersches Kinderspital heißt. August von Hauner überlebte sein Lebenswerk nur um zwei Jahre und starb nach langer Krankheit im Juni 1884. 1886 erfolgte die Übernahme der Klinik durch den Staat. Heinrich von Ranke, der bis dahin Leiter der Pädiatrischen Poliklinik war, wurde zum ersten Direktor der neu geschaffenen Universitätskinderklinik in das Dr. von Haunersche Kinderspital berufen.
Hauner war Mitglied der Studentenverbindung Corps Isaria München im KSCV.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Südfriedhof in München.
Literatur
- Hauner, August: Beiträge zur Paediatrik. - Berlin : Hirschwald, 1863. - XI, 227 S.
- Hauner, August: Grundzüge der physischen Erziehung der Kinder : aus den Vorlesungen im Kinderspitale. - München : Fritsch, 1868. - VI, 151 S.
Weblinks
- Homepage des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der Universität München
- Walter Jani: Lebenswerk eines Neumarkters, Oberbayerisches Volksblatt, 6. Februar 2008
Personendaten NAME Hauner, August ALTERNATIVNAMEN Hauner, August von KURZBESCHREIBUNG deutscher Pädiater GEBURTSDATUM 29. Oktober 1811 GEBURTSORT Neumarkt-Sankt Veit STERBEDATUM 11. Juni 1884 STERBEORT München
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