- Prophet Sacharja
-
Nevi'im (Prophetenbücher) des Tanach „Vordere“ Propheten „Hintere“ Propheten „Große“:
„Kleine“ (Zwölfprophetenbuch):
Sacharja ist der Name eines Buches des Alten Testaments der Bibel, das zu den kleinen Propheten zählt. Das Buch Sacharja gehört zusammen mit den Büchern Haggai und Maleachi zu den nachexilischen Prophetenbüchern. Es ist Teil des Dodekapropheton (gr. Zwölfprophetenbuch).
Inhaltsverzeichnis
Der Autor
Der Prophet Sacharja, nach dem das Buch benannt ist, heißt in der griechischen und lateinischen Bibel Zacharias. Er hat unbestritten Kapitel 1-8 verfasst. Für die übrigen Kapitel ist die Autorenschaft in der alttestamentlichen Wissenschaft sehr umstritten.
Sacharja wirkte in der Zeit kurz nach dem babylonischen Exil (wohl ab 520) in Jerusalem und war ein Zeitgenosse des Propheten Haggai. Nach Kap. 1,1 war er der Sohn Berechjas und Enkel Iddos. Er kam also aus einer Priesterfamilie und war wahrscheinlich selbst Priester. Zur Zeit des Hohepriesters Jojakin war Sacharja das Oberhaupt seines Geschlechts.
Da er 520 ein erwachsener Mann war, wurde er vermutlich im Babylonischen Exil geboren.
Datierung
Der erste Teil des Prophetenbuches (Sacharja 1-8) wird im Allgemeinen auf einen Propheten gleichen Namens zurückgeführt. Sacharja hat die erste Vision im 8. Monat des zweiten Jahres des Königs Darius I., also im Oktober/November 520 v. Chr. - zwei Monate nach dem Auftreten des Propheten Haggai (Haggai 1,1), zur Zeit der Jerusalemer Restauration.
Zur Entstehungszeit der Kapitel 9-14 gibt es verschiedene Einordnungen:
- traditionell: Sacharja, 6. Jahrhundert
- ein Verfasser für 9-14, Datierung nach 500 v. Chr.
- heute nehmen die meisten Forscher eine Zweiteilung vor: Sach. 9-11 und 12-14 und gehen in den Datierungen bis in die hellenistische Epoche (4.-3.Jh. v. Chr.)
Inhaltliche Struktur des Buches
- Die Visionen Sacharjas (je nach Zählung sieben oder acht) (1-6)
- Ruf zur Buße (1,1-6)
- Vision der Pferde (1,7-17)
- Die vier Hörner und die vier Schmiede (2,1-4)
- Der Mann mit der Messschnur (2,5-17)
- Der wahre Hohepriester (3,1-10)
- Leuchter und Ölbäume, die beiden Ölsöhne (4,1-14)
- Die fliegende Schriftrolle und die Frau im Scheffelmass (5,1-11)
- Die vier Wagen (6,1-8)
- Antwort auf mögliche Zerstörung der Stadt
- Die messianische Zeit (6,8-8,23)
- Zwei Orakel
- Bestrafung der Nachbarvölker (9,1-8)
- Erlösung Israels (9,9-17)
- Sammlung Israels aus dem Exil (10,1-12)
- Die Bestrafung der treulosen Hirten des Volkes (11,1-17)
- Jerusalems Not und Errettung (12,1-13,9)
- Der Tag des Herrn (14,1-21)
-
- Die Visionen Sacharjas
- Über Fasten und Tempelbau
- Das künftige Heil Jerusalems
Besondere Inhalte
- Das Schwergewicht dieses Buches liegt auf dem Zyklus von sieben Visionen im ersten Teil (1,7-6,15). Der Sinn dieser Visionen bleibt dem Propheten verschlossen, worauf ihm ein Engel im Gespräch die jeweilige Vision erklärt (Angelus interpres).
- Sacharja 9,9: Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin. Diese alttestamentliche Prophetie über Jerusalem als Tochter Zion wird im christlichen Neuen Testament zur Folie für den Einzug Jesus in Jerusalem am 'Palmsonntag' (vgl. Matthäus 21,1-11)
Literatur
- Reventlow, H. Graf: Die Propheten Haggai, Sacharja und Maleachi (ATD 25,2), Göttingen 1993.
- A. Deissler, Sacharja, Neue Echter Bibel, 1988
- W.A.M. Beuken, Haggai - Sacharja 1-8. Studien zur Überlieferungsgeschichte der frühnachexilischen Prophetie, SSN 10, 1967
- M. Saebö, Sacharja 9-14. Untersuchungen zu Text und Form, WMANT 34, 1969
- Hanhart, R.: Sacharja 1-8 (BKAT XIV/7), Neukirchen-Vluyn 1998.
- Willi-Plein, I.: Haggai, Sacharja, Maleachi (ZBK 24,4), Zürich 2007.
- Hartmut Gese, Anfang und Ende der Apokalyptik, dargestellt am Sacharjabuch, in: Hartmut Gese, Vom Sinai zum Zion, München 1974, 202-230
- Thomas Pola, Das Priestertum bei Sacharja. Historische und traditionsgeschichtliche Untersuchungen zur frühnachexilischen Herrschererwartung, Tübingen 2003 ISBN 978-3-16-147667-9
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.