- Provinzialismus
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Als Provinzialismus, beziehungsweise als Provinzialität, wird pejorativ eine Einstellung von Menschen bezeichnet, die eigene regionale oder örtliche Tradition engstirnig als das Maß aller Dinge nehmen. Hochsprachlich spricht man auch von böotischer Einstellung.
Der Begriff leitet sich vom (lat. provincia, "Provinz") ab.
Gegensätze dazu sind Urbanität, oder auch Kosmopolitismus.
Kennzeichnung
Vor allem der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung wurde (und wird) damit ein begrenzter Horizont ("Kirchturmhorizont") hinsichtlich ihrer Denkart nachgesagt. Provinzialismus wird oft mit Lokalpatriotismus, aber auch mit Xenophobie gleichgesetzt.
Die Zuschreibung als provinziell wird bei den Betroffenen oft als städtischer Dünkel (Blasiertheit) empfunden.
Literatur
- Karl Heinz Bohrer, Provinzialismus. Ein physiognomisches Panorama. Hanser, München 2000, ISBN 3-446-19924-1, (Edition Akzente).
- Hermann Glaser: Der Gartenzwerg in der Boutique. Mythen der Regression, Provinzialismus heute. Fischer, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-10-025302-7.
Siehe auch
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