- Augustinerchorherrenstift St. Nikola (Passau)
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Das Stift St. Nikola ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren und heutiges Mutterhaus der Deutschordensschwestern in Passau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
St. Nikola wurde 1070 von Bischof Altmann von Passau gestiftet. 1248 verloren es die Passauer Bischöfe jedoch an die bayerischen Herzöge. So lag im Gegensatz zum fürstbischöflichen Passau der Klosterkomplex auf dem Gebiet Bayerns.
Architektur
Durch ein Erdbeben im Jahr 1348 wurde die Kirche zerstört. Darauf folgte ein gotischer Neubau auf dem alten Grundriss. Im Nord- und Ostteil des Klosters erbaute man eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche sowie das jetzt als Klosterkapelle der Deutschordensfrauen verwendete frühere Refektorium. 1410 bis 1420 entstand der Turm.
Die Klostergebäude erfuhren 1666 durch Carlo Antonio Carlone eine Überarbeitung im Barockstil und gruppieren sich um zwei große Höfe. Das Innere der Kirche wurde 1716 durch den Linzer Johannes Michael Prunner und den Passauer Domkapitel-Maurermeister Jakob Pawanger umgestaltet. Die Stuckaturen schuf Giovanni Battista d'Allio. Die Fresken stammen von Wolfgang Andreas Heindl aus Wels und zeigen in der Vierungskuppel Mariae Himmelfahrt.
Spätere Nutzung
Nach der Säkularisation von 1803 und der Auflösung der Pfarrei St. Nikola verkaufte man die Barockausstattung der Kirche an die Pfarrkirche von Vilshofen an der Donau, wo sie sich heute noch befindet. Das ehemalige Kloster wurde 1806 von Kaiser Napoleon als Militärhospital beansprucht. Von 1809 bis 1945 waren dann in der Nikolai-Kaserne Soldaten stationiert. Bis heute erinnert daran der gegenüber liegende Kleine Exerzierplatz, in den der ehemalige Klostergarten umfunktioniert wurde. Die Kirche diente über all die Jahre als Lagerhalle für militärisches Gerät. Die Gemeinde St. Nikola kam am 3. Juni 1870 zu Passau.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Gebäudekomplex als Flüchtlingslager und später als Fachakademie für Sozialpädagogik. Ab 1972 zog in die Süd- und Westflügel die Universität Passau ein. Im Nord-und Osttrakt ist das Provinzialat der Deutsch-Ordens-Schwestern untergebracht. Diese unterhalten eine Fachakademie, einen Kindergarten und ein Altenheim.
Die Stadtpfarrei St. Nikola entstand 1959 erneut. Die ehemalige Stiftskirche dient heute als Pfarr- und Universitätskirche. Ihre Einrichtung ist größtenteils modern mit Werken von Wolf Hirtreiter, dazu gotische Gemälde und barocke Figuren. Der 1815 wegen Baufälligkeit abgebrochene Turm wurde 1990 bis 1993 restauriert.
Die romanische Krypta von 1070 unter dem Chor wurde 1974 bis 1979 wiederhergestellt. Sie besitzt gotische Fresken des 14. Jahrhunderts und eine gotische Sandsteinmadonna, bei der es sich um ein altes Gnadenbild handelt. Der Altar und das Sakramentshaus von Leopold Hafner sind modern.
Weblinks
- Website des Mutterhauses der Deutschordensschwestern in St. Nikola
- Klöster in Bayern: Stift St. Nikola – Keimzelle des Augustinerchorherrenordens in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Stadtgeschichte: St. Nikola auf uni-passau.de
48.57077901666713.457232716667Koordinaten: 48° 34′ 14,8″ N, 13° 27′ 26″ OKategorien:- Ehemaliges Kloster in Bayern
- Kloster (11. Jahrhundert)
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- Barockbauwerk in Bayern
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- Nikolaikirche
- Kirchengebäude im Bistum Passau
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